byzantinationneverdies
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Abschiebung kann doch keine Lösung sein, egal wann und unter welchen Umständen.
Das kommt dem Motto nahe "Ich weiß nich wie ich mit dem Problem umgehen soll, also schaff ich's mir vom Hals."
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Frage "Was ist Ausländer und was ist Deutscher?" Wenn ausländische Jugendliche mit deutschem Pass eine Straftat begehen, rufen die ganzen BILD-Polemiker (oh Gott wie ich sie hasse) doch sofort "Raus mit denen, zurück ins Heimatland!"
Da muss man doch nur kurz den Kopp anmachen damit einem klar wird: Die SIND zuhause! Genauso ist es mit Jugendlichen, die im Kindesalter hergezogen sind. Das einzige was sie noch zum Heimatland verbindet ist dass die Sprache daheim gesprochen wird und sie vielleicht noch gelegentlich zum Urlaub in ihr Heimatland fahren. Wenn so jemand und ein Deutscher eine Straftat begehen und der Ausländer abgeschoben wird, trifft ihn das viel härter, egal wie die Strafe für den Deutschen ausgefallen ist, denn ein Ausländer der sein ganzes Leben hier verbracht hat, muss sich dort von Null aus eine ganz neue Existenz aufbauen.
Jetzt kann man als Abschiebungsbefürworter natürlich sagen "Die sehen sich doch nich als Deutsche, wenn man sie fragt sagen sie immer "Ich bin stolzer Türke/Marokkaner/wasauchimmer" etc".
Gut, was sollen sie auch sonst machen? Die meisten wachsen doch schon in Vierteln mit hohem Ausländeranteil auf. Sie spüren dass es bei ihnen anders ist als bei "normalen" Familien, suchen sich Landsleute um besser verstanden zu werden und fangen somit an, sich stärker über Nationalität zu definieren als Deutsche.
Steck nen Ausländer mal in ein hübsches Einfamilienhausviertel mit gutem Einkommen, lass ihn aufs Gymnasium gehen und du wirst ein komplett anderes Resultat erzielen.
Dann ist auch der Integrationswille automatisch da. War bei mir so ähnlich, und was ist draus geworden?
Ich spreche und schreibe besser Deutsch als die meisten Deutschen, gehe auf ne tolle Uni und hab mich nahezu perfekt integriert ohne meine Wurzeln zu vergessen. Das schiebe ich nicht auf überragende Intelligenz oder sonstiges (gut, für dumm halt ich mich auch nich grad ^^), sondern auf ein Umfeld, in dem diese Entwicklung auch stattfinden konnte.
In einigen Punkten bin ich deiner Meinung, was ich ja auch bereits gesagt hatte.
Nun gut, Menschen mit deutschem Pass kann man nicht abschieben aber die sind ja auch keine Ausländer in BRD.
Wenn du aber meinst, dass Abschiebung keine Lösung ist und man das Problem nicht wegschieben darf, dann frage ich mich wie es dazu kommen konnte, dass wir heute so ein gewaltiges Problem in Deutschland haben.
Denn diese Meinung hatte unsere superintelektuelle 68er-Generation auch propagiert und politisch befolgt.
Schließlich müssen wir heute alle einsehen, dass sie damit nach 40 Jahren gescheitert ist.
Als Beispiel:
Wenn du in einer WG wohnst und einer deiner Mitbewohner integriert sich nicht, sondern macht über einen sehr langen Zeitraum nur Unsinn, obwohl du ihn/sie mehrfach zum Gespräch aufgefordert hattest, dann suchst du dir doch auch nen neuen Mitbewohner und schlägst dich nicht ein Leben lang mit jemandem rum, der sich sowieso nicht integrieren möchte, oder... ?