Wer Autobahnen sät, wird Schwerverkehr im Transit ernten. Die Abgase der rollenden Zeitbomben aus dem Osten bleiben im Land und werden der einheimischen Bevölkerung sicher noch viel Freude und Lebensqualität bereiten. Kann man stolz sein darauf, wenn man will.
Man kann versuchen natürlich auch alles schlecht zu reden und alles positive auszuschneiden. Die LKW's fahren so oder so durch Serbien, da Serbien nun mal das Haupttransitland in Südosteuropa ist und die Hauptverkehrsschlagader nun mal durch ganz Serbien geht. Jetzt wird halt der Stau vermieden, die gefährlichen Überholmanöver durch die Sicevo-Schlucht sind Geschichte und man kann im gegensatz zu vorher bei der Fahrt entspannt fahren. Zudem werden jetzt mehr Einnahmen bei Autobahngebühr fällig, was dem Staat nochmal zu gute kommt.
Es ist jetzt eher umgekehrt der Fall, der Schwerverkehr beim Transit wird erheblich erleichtert.
Du bist echt ein Basis-Grüner.Du wirst verstehen, wenn ich das anders sehe. Hat was mit meiner Lebenseinstellung und mit meinen Erfahrungen im Job zu tun.
Es ist natürlich so, dass es nie nur Positives und nur Negatives gibt.
Ja, gefährliche Streckenabschnitte kann man entschärfen. Da gibt es aber intelligentere Lösungen als eine Schneise in das Land zu sprengen. Punktuelle Ausbauten bringen zumeist um einen Bruchteil der Investitionen fast den gleichen Effekt. Ein Beispiel aus Tschechien: Die Verbindung von Budweis nach Pilsen ist ein "Spinnennetz Faden (Querverbindung)" im sternförmig auf Prag ausgerichteten Ausgerichteten Autobahnnetz. Die Topographie ist durchaus vergleichbar mit jener Serbiens. Diese Achse zählt zu den am stärksten befahrenen Strecken, die keine Autobahn ist. Und dennoch läuft der Verkehr flüssig und sicher. Warum? Man hat konsequent nennenswerte Steigungen dreispurig ausgebaut. Bergauf zwei Spuren (LKW können leicht überholt werden, Überholverbot für LKW), bergab eine Spur. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit für PKW oder Motorrad ist nur unwesentlich geringer als auf Autobahnen. Für LKW jedoch schon. Das macht es für den Transitverkehr unattraktiv. Der weicht in der Regel Tschechien in der Ost-West-Richtung über Österreich und die Autobahn 3 über Nürnberg aus.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass sich Straßen über Mauten finanzieren. Ich kenne kein einziges Straßenprojekt, das sich "rechnet" bzw. jemals amortisiert hat.
Tatsächlich finanziert die Autobahnbetreiber ihr reines Erhaltungs- und Ausbauprogramm über Mauteinnahmen. Doch auch jene Steuerzahler, die kein Auto besitzen, zahlen für die enormen Folgekosten des Autoverkehrs mit. Die Kosten für Planung, Genehmigung, Flächenverbrauch, Luftverschmutzung oder Unfallfolgen werden in anderen Ressorts abgerechnet. Und vor allem: Finanzierungskosten sind in keinem der Projekte inkludiert! Eine deutsche Vollkostenrechnung kommt zum Ergebnis, dass ein Kilometer Autobahn in Summe 26,8 Millionen Euro kostet – in reiner Betriebskostenrechnung werden hingegen nur sechs Millionen Euro pro Kilometer angegeben (Zahlen aus 2016). Bei einer Vollkostenrechnung reichen die Mautgebühren also bei Weitem nicht aus.
Es ist wie immer: Kosten werden sozialisiert, Gewinne werden kapitalisiert. Aber wenn man am Tag der Eröffnung vor brettelebenem Asphalt und imposanten Brückenbauten steht, wird das natürlich ausgeblendet.
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