Adnan Menderes
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Ali Adnan Ertekin Menderes (*
1899 in
Aydın; †
17. September 1961 auf der Gefängnisinsel
İmralı) war der erste aus freien Wahlen hervorgegangene Ministerpräsident der
Türkei. Er regierte von 1950 an und wurde am
27. Mai 1960 durch das Militär gestürzt. Nach den
Yassıada-Prozessen wurde er hingerichtet. Menderes war der Sohn des Gutsbesitzers İbrahim Ethem aus
Güzelhisar in der
Provinz Aydın. In seiner Jugend spielte Menderes in den Fußballvereinen
Karşıyaka SK und
Altay Izmir. Er schloss ein Studium am
Robert College ab und studierte in Ankara Rechtswissenschaften. 1935 schloss er sein Studium ab.
Kurze Anekdote:
Das Ansehen, das Menderes in der Türkei heute wieder genießt, wurde in der Vergangenheit besonders von Regierungsseite gefördert. Einige Türken kritisieren ihn jedoch aufgrund der Öffnung der türkischen Wirtschaft für die Weltmärkte oder auf Grund verschiedener autoritärer Handlungen, die er veranlasste. Anderen gilt er als Verfechter der Demokratie. Sein Verhalten zum Pogrom von Istanbul gegen die griechische Minderheit oder die Unterdrückung der Kurden ist dagegen in der Türkei so gut wie kein Thema.
Seit den 1980er Jahren wurden Straßen nach Menderes benannt. Mit einem Staatsakt wurden am 17. September 1990 in Istanbul seine Gebeine sowie die der beiden mithingerichteten Minister in ein speziell für diesen Zweck errichtetes monumentales Mausoleum, das Anit Mezar, überführt. 1987 benannte man den internationalen
Flughafen von Izmir nach ihm und gründete 1992 die „
Adnan Menderes Üniversitesi. 2006/2007 wurde sein Leben für eine türkische Fernsehserie verfilmt.
Millitärputsch
Am
27. Mai 1960 übernahmen die
türkischen Streitkräfte unblutig die Macht im Lande, nachdem sich die Regierung Menderes zunehmend undemokratisch verhalten hatte. Einer der offiziellen Gründe für den Staatsstreich war der Vorwurf, dass sich die Demokratische Partei über kurdische Stammesführer und Scheichs in ihren Reihen für einen verbotenen Regionalismus zugunsten der Kurden eingesetzt hätte.[SUP]
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Unter General Gürsel, der später Präsident der Türkei wurde, bildete sich das
Komitee der Nationalen Einheit. Die Demokratische Partei wurde verboten. Die Putschisten leiteten Gerichtsverfahren, die
Yassıada-Prozesse, gegen Menderes und Funktionäre seiner Regierung und Partei ein, insgesamt 592 Menschen. Nach dem damaligen Türkischen Strafgesetzbuch war die
Todesstrafe gegen Personen möglich, „die die Verfassung zu ändern, ersetzen oder außer Kraft zu setzen anstreben“.
Menderes wurde unter anderem wegen der „Organisation antigriechischer Ausschreitungen im Jahre 1955“, der „Bedrohung des Lebens des früheren Präsidenten
İsmet İnönü“, der „Organisation von Krawallen zur Zerstörung einer Zeitung“ und der Korruption angeklagt[SUP]
[22][/SUP] und zusammen mit
Celâl Bayar,
Fatin Rüştü Zorlu,
Hasan Polatkan und elf weiteren Vertretern der früheren Regierung zum Tode verurteilt. Menderes selbst erschien nicht zur Urteilsverkündung, da er durch einen
Selbstmordversuch mit Schlaftabletten geschwächt war. 31 seiner Mitangeklagten wurden zu
lebenslanger Haft verurteilt, 133 wurden
freigesprochen und die Anklagen gegen fünf Mitangeklagte wurden abgewiesen. Die anderen erhielten unterschiedlich lange zeitlich begrenzte Haftstrafen.
Trotz starken internationalen Drucks beharrte die Junta auf der Vollstreckung des Todesurteils gegen Menderes, die am 17. September 1961 stattfand. Einen Tag zuvor waren Zorlu und Polatkan
hingerichtet worden. Die übrigen Todesurteile wurden in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Bayar wurde aus Altersgründen verschont.
Hier der Vollständige Beitrag mit darunter das Verhalten zum Laizismus, Minderheitenpolitik, Eindämmung der Sovjets und Wirtschafts-Themen:
Adnan Menderes ? Wikipedia