Blütezeit des Islam ? Wikipedia
als
Blütezeit des Islam (auch
Goldenes Zeitalter des Islam genannt) wird in der populärwissenschaftlichen Literatur die unter den
Abbasiden (749 n. Chr. – 1258 n. Chr.) entwickelte
Hochkultur in den islamisch beherrschten Gebieten bezeichnet.[SUP]
[1][/SUP] Ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung entstand in wenigen Jahrzehnten in der im Jahr 762 gegründeten Stadt
Bagdad.
In der Anfangszeit und bei der Expansion des Islam waren die Muslime wissenschaftlich, in der Literatur etc Europa deutlich überlegen..
Leider muss man sagen dass sich die Zeiten geändert haben.. vor allem die arabischen Länder und Irak sind in der Hinsicht heute echt zurückgeblieben.. kaputte Länder einfach...
Es geht ja hier um "Bildung in muslimischen Ländern", und nicht um die Bildung von Muslimen in D, die im Übrigen deutliche Fortschritte macht:
Studie über Muslime in Deutschland - Gläubig und integriert - Politik - Süddeutsche.de
Ist zwar schon erwas älter, aber leider gibt es dazu wenig statistisches Material...
Zum eigentlichen Thema:
Die Anfangszeit des Islam war aber auch von einer wesentlich stärker ausgeprägten Toleranz gegenüber den anderen Religionen des Buches gekennzeichnet. Selbst am Hofe der Kalifen waren offene Diskussionen über religiöse, wissenschaftliche und literarische Themen nicht nur erlaubt, sonder sogar erwünscht. Erst später setzte dann eine Dogmatisierung des Koran als einziger Quelle ein.
Das und andere Faktoren wie wirtschaftlicher Rückgang (Mongoleneinfall, Tamerlan, Seeweg nach Indien, Besetzung durch Osmanen, westl. Kolonialmächte etc.) führte zu dem deutlichen Rückstand vieler islamischer Staaten.
Das ist nicht nur die Meinung eines "frommen Atheisten", sondern auch die vieler muslimischer Kritiker z.B. der wahabitischen Glaubenslehre...
Hier noch ein etwas älterer, aber immer noch aktueller Artikel:
Forschung in islamischen Ländern: Wissenschaft im Namen Allahs
Von Jens Lubbadeh
Jeder fünfte Mensch ist Muslim. Islamische Länder sind aber Schlusslicht in Sachen Forschung. Der Grund: Wissenschaft in islamischen Ländern ist international so bedeutungslos, weil sie nur Mittel zum Zweck ist.
...
Die wissenschaftliche Bedeutungslosigkeit islamischer Länder, die rund ein Fünftel der gesamten Weltbevölkerung stellen, lässt sich anhand von Statistiken der Weltbank, der Unesco und der US-amerikanischen National Science Foundation über Länder der Organization of the Islamic Conference (OIC) belegen. In der OIC sind 57 islamische Staaten vertreten.
- 20 dieser 57 Staaten haben in den Jahren 1996 bis 2003 im Schnitt nur 0,34 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Forschung und Entwicklung ausgegeben (der globale Schnitt beträgt 2,36 Prozent)
- Wissenschaftliche Veröffentlichungen: Der OIC-Schnitt liegt bei 13 pro eine Million Einwohner im Jahr 2003 (Weltschnitt: 137 pro eine Million Einwohner, USA: 666 Veröffentlichungen pro eine Million Einwohner). Von 200.000 erschienenen wissenschaftlichen Artikeln im Jahr 2003 kam die Hälfte aus den USA, ein Drittel aus den Ländern der EU und knapp sieben Prozent aus Japan.
- Nur 312 der etwa 1800 Universitäten in OIC-Ländern haben wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, 26 in der Türkei, 9 im Iran.
- 14 der 28 Länder mit den niedrigsten wissenschaftlichen Veröffentlichungsquoten sind OIC-Staaten.
- Anzahl der Wissenschaftler in den OIC-Staaten: 500 pro eine Million Einwohner (Japan und Schweden: über 5000 pro eine Million). In den 21 armen OIC-Staaten, die südlich der Sahara liegen: 20 pro eine Million Einwohner.
- Es gab bislang nur zwei islamische Nobelpreisträger in den Naturwissenschaften: Abdus Salam (Pakistan, Nobelpreis für Physik 1979) und Ahmed Zewail (Ägypten, Nobelpreis für Chemie 1999).
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Wissenschaft dient auch als Mittel zum Zweck in Glaubensfragen. "Alles Wissen ist schon im Koran angelegt und Wissenschaft muss sich daran messen", sagt Thomas Eich, Islamwissenschaftler an der Universität Bochum.
"Ist der Koran mit der Wissenschaft nicht vereinbar, liegt automatisch die Wissenschaft falsch." Wissenschaft soll letztlich den Koran bestätigen. Wissenschaft - aber nicht um Wissen zu schaffen, sondern um bestehendes Wissen zu bewahren. Eine Sichtweise, die auch Mansouri bestätigt. Dies führe seiner Meinung dazu, dass eher Geld für neue Bücher bereitgestellt würde als für Laborausstattung, Computer und Experimente.
Es ist die scharfe Trennung zwischen Wissenschaft und Glauben, die im Islam fehlt. Eine säkulare Wissenschaft gibt es nicht.
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Forschung in islamischen Ländern: Der Koran hat immer Recht - SPIEGEL ONLINE