Auch dieses Jahr konnte das Gedenken in Bleiburg nicht ohne Verherrlichung der faschistischen Ustasa-Bewegung auskommen. In Kroatien selbst sind Ustasa-Symbole verboten und hier werden sie ganz offen und hemmungslos zur Schau gestellt. Uniformen der "Crna Legija", NDH-Symbole, Porträts von Ante Pavelic... alles, was das faschistische Herz begehrt. Wir sprechen hier vom größten faschistischen Treffen in Österreich. Heuer war auch die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic anwesend. Das sagt schon viel über ihre ideologische Positionierung aus. Selbst Franjo Tudjman hat sich dort niemals blicken lassen. Auch er wusste, dass die Opfer im Denken der "Pilgerer" nur eine untergeordnete Rolle spielen. Das ist kein Gedenken, sondern ein Treffen der Ustasa-Sympathisanten. Kolinda Grabar-Kitarovic hat Bleiburg mit Jasenovac gleichgesetzt und somit allen Opfern des Faschismus ins Gesicht gespuckt. Bei der HDZ hat das natürlich Tradition. Jasenovac war ein Vernichtungslager, in dem Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer politischen und sexuellen Orientierung ermordet wurden. Bleiburg hingegen ist ein Fall der Vergeltung. Die Mehrheit der Ermordeten in Bleiburg waren Angehörige der Ustasa-Truppen. Der kroatische Historiker Ivo Goldstein geht von 116.000 Ustasa-Soldaten, 60.000 kroatischen Zivilisten, 17.000 slowenischen und serbischen Soldaten und etwa 10.000 slowenischen Zivilisten. Eine genaue Zahl der Ermordeten ist bis heute nicht bekannt. Wahrscheinlich liegt die Opferzahl zwischen 10.000 und 40.000 Toten.