Lorne Malvo
Biden 2020
Nach Jahrzehnten des steilen Wachstums schwächt sich Chinas Entwicklung ab. Viele bisher gut vertuschte Strukturprobleme treten nun zu Tage. Experten warnen vor dem ganz lauten Knall.
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Der wohl lautstärkste China-Skeptiker an der Wall Street ist der Leerverkäufer Jim Chanos. Er wettet schon seit Jahren gegen chinesische Banken, Immobilienentwickler und Bergbaukonzerne wie Rio Tinto aus Australien oder Vale aus Brasilien, die von Chinas Rohstoffhunger abhängig sind. Chanos nimmt kein Blatt vor den Mund: Er rechne damit, dass China hart landet – mit katastrophalen Folgen.
Als Ursachen macht er ein instabiles Finanzsystem und einen Zusammenbruch des Immobilienmarkts aus. Letzterer stehe unmittelbar bevor. "Ich bin noch konservativ, wenn ich sage, dass das Platzen der chinesischen Immobilienblase tausend Mal so schlimm wird wie das in Dubai." Chanos predigt diese Botschaft schon seit Jahren. Bisher ist von seinen apokalyptischen Voraussagen wenig eingetroffen.
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Seiner Ansicht nach hat der Reformwille, der während Ära Jiang Zemin und Zhu Rongji (1993-2002) herrschte, deutlich nachgelassen. Staatsbetriebe wie der Energieriese Sinopec, der Telekomkonzern China Mobile, das Konglomerat Norinco und der Stahlkocher Baosteel kontrollieren die Wirtschaft. Sie profitieren von einer Oligopolstellung, staatlichen Garantien, billigen Krediten, Steuervergünstigungen und einem subventioniertem Zugriff auf Rohstoffe. Mit Hilfe dieses Vorsprungs haben die Großkonzerne die meist innovativeren kleinen und mittleren Privatunternehmen aus dem Exportmarkt gedrängt.
Die staatseigenen Großbetriebe sind mit der herrschenden Kommunistischen Partei finanziell und familiär eng verflochten. Macht und Reichtum sind in China ein und dasselbe geworden: Eine Kleptokratie von Insidern schöpft die gewaltigen Geldströme der Wirtschaft, mit strategisch positionierten Verwandten in Staatsunternehmen, Beraterfirmen und Finanzinstituten ab.
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Chinas Konjunktur: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz - Nachrichten Wall Street Journal - WELT ONLINE
Der ganze Artikel ist sehr lesenswert, aber meiner Meinung nach wird die Bedeutung der chinesischen Devisenreserven klein geredet. Wenn man fast die Hälfte der weltweiten Währungsreserven sein eigen nennen darf signalisiert das durchaus Stabilität.
Dennoch sollte man die Entwicklung in China kritisch betrachten, denn wenn dieses Land in eine Rezession stürzt, dann wars das mit dem Euro endgültig.
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Der wohl lautstärkste China-Skeptiker an der Wall Street ist der Leerverkäufer Jim Chanos. Er wettet schon seit Jahren gegen chinesische Banken, Immobilienentwickler und Bergbaukonzerne wie Rio Tinto aus Australien oder Vale aus Brasilien, die von Chinas Rohstoffhunger abhängig sind. Chanos nimmt kein Blatt vor den Mund: Er rechne damit, dass China hart landet – mit katastrophalen Folgen.
Als Ursachen macht er ein instabiles Finanzsystem und einen Zusammenbruch des Immobilienmarkts aus. Letzterer stehe unmittelbar bevor. "Ich bin noch konservativ, wenn ich sage, dass das Platzen der chinesischen Immobilienblase tausend Mal so schlimm wird wie das in Dubai." Chanos predigt diese Botschaft schon seit Jahren. Bisher ist von seinen apokalyptischen Voraussagen wenig eingetroffen.
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Seiner Ansicht nach hat der Reformwille, der während Ära Jiang Zemin und Zhu Rongji (1993-2002) herrschte, deutlich nachgelassen. Staatsbetriebe wie der Energieriese Sinopec, der Telekomkonzern China Mobile, das Konglomerat Norinco und der Stahlkocher Baosteel kontrollieren die Wirtschaft. Sie profitieren von einer Oligopolstellung, staatlichen Garantien, billigen Krediten, Steuervergünstigungen und einem subventioniertem Zugriff auf Rohstoffe. Mit Hilfe dieses Vorsprungs haben die Großkonzerne die meist innovativeren kleinen und mittleren Privatunternehmen aus dem Exportmarkt gedrängt.
Die staatseigenen Großbetriebe sind mit der herrschenden Kommunistischen Partei finanziell und familiär eng verflochten. Macht und Reichtum sind in China ein und dasselbe geworden: Eine Kleptokratie von Insidern schöpft die gewaltigen Geldströme der Wirtschaft, mit strategisch positionierten Verwandten in Staatsunternehmen, Beraterfirmen und Finanzinstituten ab.
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Chinas Konjunktur: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz - Nachrichten Wall Street Journal - WELT ONLINE
Der ganze Artikel ist sehr lesenswert, aber meiner Meinung nach wird die Bedeutung der chinesischen Devisenreserven klein geredet. Wenn man fast die Hälfte der weltweiten Währungsreserven sein eigen nennen darf signalisiert das durchaus Stabilität.
Dennoch sollte man die Entwicklung in China kritisch betrachten, denn wenn dieses Land in eine Rezession stürzt, dann wars das mit dem Euro endgültig.