Ein halbwegs "fairer" Vergleich wäre Schweden Österreich gegenüber zu stellen. Schweden hat gut 10 Mio Einwohner und Österreich knapp 9 Mio. Österreich hat momentan im Durchschnitt zwischen 100 und 150 Neuinfektionen pro Tag. Mehr als die Hälfte stammt aus Wien. Andere Cluster wie St Wolfgang spielen keine Rolle mehr und sind unter Kontrolle.
Natürlich, wenn man als Groupie seiner Kürzlichkeit unterwegs inklusive den Bewohnern seines Hinterteils, könnte man es mit Silberblick vielleicht so sehen, leider gibt es auch intelligente Menschen, die immer wieder einfach auf penetrante Art und Weise, also mit Fakten und Wahrheit, dem "Heiland" ans Bein pinkeln.
"Besser, schneller, effizienter - halt eben österreichisch … Nahezu jeden einzelnen Tag seit Mitte März, … präsentierten Kurz und seine Ministerriege, in choreographisch anmutenden Auftritts- und Abgangs-Pressekonferenz-Inszenierungen, der Bevölkerung ihre … alternativlosen Bemühungen im Kampf gegen das Virus. Jeden Tag, fünf Tage die Woche, 20 Tage in einem Monat, über 80 Tage in vier Monaten. … mitunter tief in die Grund- und Menschenrechte eingreifenden "Schutzmaßnahmen" und ... oftmals kaum erträglicher Selbstbeweihräucherung …"
(Dr. Clemens Verenkotte, ARD)
Ist nicht gut gelaufen - Punkt"
Für den eher volkspädagogischen Ansatz konnte die seit Jahresbeginn erstmals in neuen Koalitionsfarben türkis und grün angetretene Bundesregierung mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober keine bessere Besetzung für die Rolle des Corona-Ermahners und -Erklärers finden. Binnen kurzer Zeit gelang es dem Endfünfzigjährigen, äußerst verbindlich und beruhigend auftretenden Grünen-Politiker, zum Popularitätsliebling des Landes aufzusteigen. Mit Diagrammen, Schaubildern und Statistiken hantierend, Verlaufskurven und "weitere Schritte" erläuternd, gewöhnte sich Österreichs Bevölkerung an die omnipräsente Corona-Exegese Anschobers, und schien darüber zu vergessen, dass selbst die Juristen im Gesundheitsministerium mitunter angeblich "verbindliche" Verordnungen unter zugegebenermaßen massivem Zeitdruck verfassten, die - wiederum - einer soliden Überprüfung anschließend nicht standhielten. "Ist nicht gut gelaufen - Punkt", lautete der ebenso entlarvende wie transparente Kommentar Anschobers Ende Juli, nachdem auch die neuesten Reiserückkehrer-Warnungen inklusive verpflichtendem Corona-Test plus 14-tägiger Heimquarantäne nicht in Kraft treten konnte.
Gedanken zur Zeit
Radio-Essays für neugierige Hörer: Immer sonntags diskutierten namhafte Autoren unsere Weltbilder. Die Reihe endete am 8. Juli 2023.
www.ndr.de