Die EU hat lange Zeit auf Hilfe gesuche von Italien nicht reagiert. Oder zu wenig getan. Erst nach Tausenden von Toten unternimmt die EU etwas.
Weil sich Italien alleingelassen fühlte, darf sich China jetzt als Retter inszenieren
Italien sah sich bis vor Kurzem in der Corona-Katastrophe allein gelassen. Um so dankbarer ist es für Hilfe aus China. Experten sehen daran nichts zu kritisieren, wohl aber an mangelnder Solidarität der EU.
Er sei vielmehr darüber besorgt, dass die Europäer in der aktuellen Krise Solidarität vermissen lassen.
Darüber hatte sich auch Italiens Außenminister Di Maio in der vergangenen Woche beklagt. Die europäischen Nachbarländer hätten keine vergleichbare Hilfe wie China angeboten. Rom habe "um Hilfe geschrien, was Beatmungsgeräte und Masken betrifft", aber vergeblich.
Italien erbost über blockierte Lieferungen
Es gibt sogar Berichte in italienischen Zeitungen, dass die Lieferung von Medizingütern aus Deutschland verhindert wurde. So soll eine Lieferung von 830.000 OP-Masken, die eine italienische Firma aus China bestellt hatte, vergangene Woche in Deutschland blockiert worden sei, obwohl das am 4. März von
Berlin verhängte Exportverbot von Medizingütern zur Bekämpfung der Epidemie nicht für Transitgüter gilt.
Nach Verhandlungen auf diplomatischer Ebene sei die Lieferung zwar freigegeben worden, habe aber nach Angabe der italienischen Firma nicht mehr gefunden werden können - in Deutschland. So berichtete die Regional-Zeitung "Il Giorno”.
Eindruck in Italien von Deutschland "extrem negativ"
Und laut dem überregionalen "Corriere della Sera” sind in den vergangenen Wochen mehr als 190 Millionen Schutzmasken von Italiens Nachbarländern blockiert worden.
Der Berliner Politikwissenschaftler Thorsten Benner sieht Glaubwürdigkeit und Ansehen der EU und Deutschlands beschädigt: "Die EU hat es nicht geschafft, Italien, das derzeit am schwersten betroffen ist, effektiv zu helfen. Teilweise, weil wir selbst auch schlecht vorbereitet sind, aber der Eindruck, der bei den Italienern entstand, ist fatal. Viele in Deutschland reden von europäischer Schicksalsgemeinschaft. Aber wenn das Schicksal zuschlägt, scheint es so, dass wir unseren EU-Partnern nicht helfen."
Europäische Hilfen nur ein "Märchen auf dem Papier"?
Mittlerweile wurde das deutsche Exportverbot für EU-Nachbarn wie Italien zwar gelockert, und auch Hilfsgüter sind unterwegs von Berlin nach Rom, aber "diese Entscheidung kam zu spät, der Eindruck
in Italien ist nun extrem negativ", mein Benner.
Er sei vielmehr darüber besorgt, dass die Europäer in der aktuellen Krise Solidarität vermissen lassen.
Darüber hatte sich auch Italiens Außenminister Di Maio in der vergangenen Woche beklagt. Die europäischen Nachbarländer hätten keine vergleichbare Hilfe wie China angeboten. Rom habe "um Hilfe geschrien, was Beatmungsgeräte und Masken betrifft", aber vergeblich.
Italien sah sich bis vor Kurzem in der Corona-Katastrophe allein gelassen. Um so dankbarer ist es für Hilfe aus China. Experten sehen daran nichts zu kritisieren, wohl aber an mangelnder Solidarität der EU.
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