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Esseker
Guest
Heimat, Heimat, wie lange darf man zurück? Man kann das nicht damit begründen, dass es mal die Heimat vor tausenden von Jahren war. Somit könnte ja jedes Volk auf dieser Welt auf seine alte Heimat zurückgreifen oder nicht? Dieses Argument zählt einfach nicht. Punkt.
Wenn Heimat als Argument nicht zählt, wieso dann diese "Israel ist die alleinige Heimat der Palästinenser"? Dann kann ich ja überall einen Staat hinbauen, Heimat zählt nicht.
Das einzige was zählt, ist: Die Juden brauchten einen Staat. Dieser wäre auch in Argentinien möglich gewesen. Punkt.
Das siehst du aber etwas zu naiv! Herzl wollte bspw. von Anfang an am Hügel des Zion einen jüdischen Staat, aufgrund des Antisemitismus' in Europa, das alles noch vor dem 2. Weltkrieg. Großbritannien hatte Palästina und stellte dieses Gebiet eben zur Verfügung. Argentinien stand zu Debatte, übrigens genauso wie Madagascar, aber die Grundidee war, dass es beim Zion ist, in Jerusalem.
Stattdessen, wie gesagt, wurde falsch entschieden und das haben eh alle erkannt, aber man bleibt daran fest, weil niemand zugeben will, dass man falsch entschieden hat. Diese Demütigung wäre eine Genugtuung für über die Hälfte aller Staaten dieser Welt. Dass die Araber aus ihren Gebieten verdrängt wurden, ihr politisches System abgeschafft und alles auf den Kopf gestellt wurde, ist eine Schweinerei, bloss weil die Europäer einen Fehler begangen haben und diesen versuchen abzuschieben. Einfach lächerlich.
Lächerlich ist zu behaupten, dass alle Konflikte, alle Kriege und alle Übergriffe in diesen Gebieten deswegen nicht geklärt wurden, "weil man den eigenen Fehler" nicht eingestehen wollte.
Es ist, wie es gekommen ist. Herzl träumte vom Zion, es wurde verwirklicht und nun ist das eben das Endprodukt. Was will man jetzt? Alles wieder auslöschen oder soll das Resultat jetzt aussehen?
Mein Einwand war darüber, dass du scheinst, die Araber als eine muslimische Nation zu betrachten, obwohl das die arabische Nationalisten nicht so sehen. Gottesstaaten sind die arabischen i.d.R. nicht, und gerade die Palästinenser sind eine säkular definierte Nation, im Gegensatz zu den Israelis.
Man ist aber von Gottesstaaten umgeben bzw. wird auch umgeben werden (arabische Revolution). Palästina ansich ist kein Gottesstaat, das ist richtig. Übrigens ist auch Israel ein säkularer Staat, was die jüdisch-orthodoxen selbst ablehnen.
Man kann auch den Begriff "Anti-Judaismus" benutzen, wenn dir "Judenhass" nicht gefällt. Dass viele Europäer/Amerikaner sich darauf bestehen, den Begriff "Antisemitismus" zu benutzen, obwohl er ganz offensichtlich falsch ist (es wäre als ob man den Russen Anti-Slawismus vorwirft, wenn sie die Polen nicht mögen), ist natürlich gar nicht unschuldig. Es gibt bestimmte Gründe dafür.
Antijudaismus ist ein theologisch geprägter Begriff und kritisiert nur die Religon der Juden, nicht den Juden ansich. Würde also auch nicht gehen.
Zur Entstehung des israelischen Staates, gilt für alle Zionismus-Fans: ihr dürft von mir aus Zionismus unterstützen. Aber seid zumindest so ehrlich wie die ersten Zionisten, und akzeptiert die historische Tatsache, dass in Palästina die Gründung eines jüdischen Staates ohne die Säuberung der nicht-Juden schlicht und einfach unmöglich war.
Wenn man zugibt, dass wenn Israel die Waffen niederlegt es auch zu Verbrechen kommt, ja.