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Esseker
Guest
Hast du irgendwelche Komplexe mit der antiken griechischen Kultur, dass du diese in solch einem Bezug explizit erwähnst oder soll das einfach nur gezielte Provokation sein?
Gar nichts von beiden, wie dein Landsmann Yunan unter dir schon merkte. Scheinbar fehlt dir einbisschen das Fachwissen über die antike griechische Kultur und die Meinungen darüber im Neuhumanismus um abzuwiegen was Provokation, Komplexe und was Beispiele sind.
Das kann auch daran liegen dass es keine perfekte Gesellschaft gibt. Zwar wurden in der Antike die Grundlagen für die allgemeine Wissenschaft gelegt, was aber nicht heißt dass damals überall Milch und Honig geflossen sind. Das Bild der Antike ist durch die Romantik verklärt worden. Die USA waren lange Zeit auch Weltmacht in militärischer und technologischer Hinsicht und sind es immer noch. Trotzdem lebt die amerikanische Gesellschaft in Dekadenz und gesellschaftlichem Verfall. Ein Ausdruck dessen ist die unglaublich hohe Rate an psychischen und körperlichen Erkrankungen, die generell in allen Ländern des Westens überdurchschnittlich hoch sind und rasant steigende Zahlen verzeichnen. Die westliche Lebensweise ist für viele Menschen widersprüchlich und nicht vereinbar mit ihren moralischen und ethischen Prinzipien. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Psychische Erkrankungen, vor allem in "Emotionsgebieten" kommen durch fortschrittliche Gefühlsentwicklung. "Wo nichts ist, auf dem wächst auch nichts", um es mal so zu erklären. Und Gefühlsentwicklung hat natürlich auch indirekt mit dem technischen Fortschritt zu tun, aber auch mit der menschlichen Natur, der Wahrnehmung von Umfeld usw. dass hierbei der Einfluss der Technologie oder der Macht, wie dein Bsp. der USA aufzeigt, völlig unwichtig ist.
Man kann nicht sagen, dass Depressionen alleine durch die Umwelt ausgelöst werden können, aber auch nicht dass sie rein genetischer oder neurobiologischer Natur sind. Ich kenne ein paar Menschen die Probleme mit Depressionen hatten und haben. Sie sind kein Abbild der Gesamtheit aber alle diese Personen waren Menschen, die mit ein großes Problem mit der gesellschaftlichen Umwelt in Deutschland hatten und aufgrund dessen in Depressionen verfallen sind aus denen sie seit 20 Jahren nicht herauskommen. Die Medikamente helfen dabei nur, dass sie ihren Alltag bewältigen können, mehr nicht.
Ich seh schon, worauf du mit deinem "Wissen" über Depression hinaus willst, aber ich ignoriere es mal und argumentiert einfach ohne dem Hintergrund weiter:
Man kann nicht sagen, dass sie allein durch Umwelt beeinflusst wird richtig, man darf es sogar nicht sagen. Dafür aber, dass sie meistens neurobiologisch und/oder genetisch bedingt ist. Also hat jeder verschiedene Potenziale depressiv zu werden. Die Umwelt kann nur ein Knackpunkt sein, aber mehr nicht. Wäre die Gesellschaft so schlecht und man wäre neurobiologisch auch nicht so abhängig davon (bzw. sind die Nerven von Gesellschaft abhängig), wäre wir alle depressiv.
Wenn wir beim Beispiel von Irak-Veteranen bleiben, lässt sich der Zusammenhang meiner Meinung nach recht gut darstellen. Wenn ein junger Soldat aus seiner ihm als sicher erscheinenden Umgebung und der damit verbundenen Weltanschauung in den Irak geht und dort sieht, wie Menschen ermordet werden und der Auftrag des Soldaten nichts anderes ist als das Leid zu dulden oder es hervorzurufen, dann ist es doch nur klar, dass das Weltbild dieses Soldaten mit der harten Realität eines noch dazu ungerechtfertigten Krieges konfrontiert wird und eventuell dem nicht Standhalten kann. Das bisherige Weltbild ist mit den realen Ereignissen und den Intentionen dieser Ereignisse unvereinbar. Daher verfallen diese Leute in Depressionen, Psychosen oder erkranken am posttraumatischen Stresssyndrom. Stark vereinfacht aber das ist ja keine wissenschaftliche Diskussion.
Sollte es eine wissenschaftliche Diskussion werden, würde man dir viel Pauschalisierung und Banalität in deiner Argumentation vorwerfen können. So kann ich dir nur sagen, dass du Depression, ausgelöst durch Synapsenfehler und den darausresultierenden Hormonstörungen mit dem posttraumatischen Belastungssyndrom verwechselst. Trauma ist nicht Depression um es dir stark vereinfacht zu zeigen.
Mit dem entscheidenden Fehler (und dem Einbezug deiner Abneigung gegenüber dem Westen) muss man gar nicht näher auf dein Beispiel eingehen. Du hast zwar Recht (mit dem Stresssyndrom), jedoch hat dies kein Bezug zur Thematik auf die ich dich ansprach. Verhältnis von Nerven und Umwelt ist völlig verschieden bei den 2 Themen.