"Asylanten erhalten mehr Geld als Rentner" (Faktencheck)
Dieser Vergleich hinkt: Er wurde aus dem Kontext gerissen. Die Leistungen zur Zuverdienstgrenze für Asylbewerber und Rentner stehen in keinem Zusammenhang.
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Die Fakten
Dieser Screenshot kursiert bereits seit längerem und wird nun auch aktuell wieder vermehrt geteilt. Wir haben bereits im April 2020 darüber berichtet: HIER
Auch scheint sich niemand daran zu stören, dass Julia Klöckner seit Dezember 2021 nicht mehr Landwirtschaftsministerin ist, sondern das Ministerium aktuell von Cem Özdemir geleitet wird.
Was stimmt, ist, dass das ZDF über das Thema berichtet hat. Am 1. April war Julia Klöckner in der ARD-Morgenschau zu einem Interview. Und hier auf bezieht sich das „Zitat“. (Video leider nicht mehr verfügbar)
Hier erklärte Klöckner, dass die Zuverdienstgrenze für Kurzarbeiter und Rentner angehoben werden soll, um die Arbeit als Erntehelfer attraktiver zu machen. Auf Nachfrage der Moderation, ob auch Asylbewerber für die Ernte eingesetzt werden könnten, antwortete Klöckner, es gebe viele Asylbewerber, mit und ohne Arbeitserlaubnis. „Bei denjenigen, die eine Arbeitserlaubnis haben, ist natürlich die Zuverdienstgrenze sehr unattraktiv, was dann abgezogen wird, und hier müssen wir ran […]“
Im Gespräch fielen keine konkreten Zahlen, auch sagte Klöckner damit nicht, dass Asylbewerber mehr Geld zur Verfügung gestellt bekommen, sondern schlicht, dass es hier einen Unterschied bei den Zuverdienstgrenzen gibt, die für Asylbewerber eben niedriger waren.
Unsere Kollegen vom Correctiv haben 2020 beim BMEL nachgefragt und als Antwort folgende Auskunft erhalten: