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Der politische Einstellungs-Thread

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Punkt 1: Undemokratisch nicht. Du hast schon Recht, man kann dies und das wählen. Man kriegt es sogar per Post und man kann es jederzeit ausfüllen und kostenlos retournieren. Nur: Was bringt es dir, wenn du die wählen kannst? Ändert sich was? Ganz ehrlich: Kannst du dich daran erinnern, dass sich seit einer Abstimmung oder Änderung im Bundesrat irgendetwas verändert hat? Also ich nicht... All diese Abstimmungen betreffen entweder die Asylanten, Flüchtlinge oder die Oberschicht. Nur da bewegt sich wirklich was. Nur die, bekommen es wirklich zu spüren. Den Studenten werden die Gelder jährlich gekürzt.
Natürlich kann ich mich an einige Initiativen erinnern, an denen ich selber als Abstimmender an einem positiven Resultat mitgewirkt habe:

Für die Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern
Eidgenössische Volksinitiative «gegen die Abzockerei»
Eidgenössische Volksinitiative «Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen»


Ausserdem noch sehr viele Referenden in dieser Liste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste...mungen#50._Legislatur_.282015.E2.80.932019.29

Also man kann sehr wohl etwas bewirken. :-) Ich bezweifle also deswegen, ob du selber jemals abgestimmt hast.

Und ich bin selber Student. Uns wurde gar kein Geld gekürzt. Keine Ahnung, wovon du sprichst. Die Semestergebühren in der Schweiz gehören zu den tiefsten der Welt übrigens.

Ich finde, wir leben auch in der Schweiz (viel weniger als in allen Ländern weltweit) doch schon in einem Kapitalistensystem. Ein "Normalbürger" schafft es praktisch nie zum Bundesrat. Da kommen prominente, schon seit Jahren erfolgreiche Menschen hin.
Stimmt so auch nicht. Zwar sind einige im Bundesrat sehr wohl prominent, die grosse Mehrheit ist aber bei der Wahl für die Mehrheit der Bevölkerung unbekannt. So waren dies Simonetta Sommaruga, Johann Schneider-Ammann, Alain Berset und Didier Burkhalter. Die kannte keine Sau vorher und das ist gut so. Und in der Schweiz ist es so, dass die Bundesräte nach ihrer Amtszeit nicht mehr so aktiv in der Politik sind. Viele bleiben zwar im Parlament, aber sie streben keine erneute Wahl in den Bundesrat an.

Du hast aber schon ein wenig Recht. Ein Normalbürger kommt nicht einfach so in den Gemeinderat, Kantonsrat, ins Parlament oder gar in den Bundesrat. Da braucht es schon gewisse Anstrengungen. Man wird nicht einfach so Abgeordneter und Politiker. ;) Sogar Albaner und andere «Ausländer» haben schon etliche Male für den Nationalrat kandidiert. Hier die albanischen Kandidierenden in der Vergangenheit: Emrat shqiptarë në politikën zvicerane Archives - Albinfo

Zumindest in Gemeinderäten und Kantonsräten sind «Ausländer» und Albaner in Agglomerationen bereits das Normalste der Welt. Sie werden auch von Schweizern gewählt. ;) Im Moment kandidiert in meiner Wohngemeinde eine albanische Bekannte von mir für die SP in den Solothurner Kantonsrat und sie hat gute Chancen.

Schön und gut, nur, genau diese Leute haben keine Ahnung und keine reelle Vorstellung von der Mittel- bzw. Unterschicht. Und diese stellt bei weitem die Mehrheit. Für mich stellt das ein grosses Problem dar (nicht im persönlichen Sinne - wie gesagt, egal was abgestimmt wird, mich persönlich hat es noch nie wirklich betroffen).
Von den komplexen politischen, wirtschaftlichen, sozialen, militärischen, bildungspolitischen, gesundheitlichen, rechtlichen und militärischen Zusammenhängen, die im Nationalrat behandelt werden, muss man auch eine gewisse Intelligenz aufweisen, meiner Meinung nach. Zumindest würde ich diese Abgeordneten nicht verallgemeinernd als «ahnungslos» bezeichnen. Die berufliche Zusammensetzung im Parlament könnte sich aber sicherlich verbessern. Es braucht mehr Angestellte, Arbeiter, Gesundheitsfachkräfte, etc., als jetzt: Die Berufe im neuen Nationalrat ? Viele Selbständige und Vollzeitpolitiker | DeFacto

Rest: Stalin & Hoxha

Stalin hatte seine Gründe. Ohne Stalin kein freies Europa. Meine Meinung.
Wie gesagt, ich würde eher die Rote Armee für die Befreiung Europas rühmen und nicht den Massenmörder Stalin. Und welche sollen denn seine Gründe gewesen sein? Das nimmt mich jetzt Wunder. (Auch wenn es für mich keine «Gründe» für Mord gibt.)

Enver Hoxha war nicht paranoid, sondern ein Genie. Manchmal wünsche ich mir, dass du dich über dein (Mutter-)land so gut informiert wärst, wie irgendwie über alles andere.

Manchmal vergisst du, das Hoxha nicht dieselben Möglichkeiten wie unsere heutige Regierung hat. Hoxhas "Paranoia" (Vorsicht) war absolut berechtigt. Es war und ist auch heute noch kein Geheimnis, dass das damalige Jugoslawien und Griechenland de facto beschlossen haben, den albanischen Siedlungsraum unter sich aufzuteilen. So wollten sie ein "islamisches" Land in Europa vermeiden. Griechenland ist laut Verfassung noch heute im Krieg mit Albanien. Und wenn es nach Serbien gehen würde, würden die bestimmt auch noch heute nicht nein sagen.
Da mag es was Wahres dran haben, ganz bestimmt. Vor allem in der Vergangenheit. Aber wieso kappte Hoxha alle Beziehungen zu anderen Staaten? War das wirklich «berechtigt»? Keine Beziehungen mehr weder zu den USA, noch zur Sowjetunion, noch zu Deutschland, noch zum Vereinigten Königreich, noch zur Türkei, nicht einmal zu Italien, der Schweiz, Kuba oder sonst irgendeinem Staat. Für mich ist eine solche Politik, die sich völlig abschottet, bloss paranoid. Die Angst vor einer eventuellen jugoslawischen und griechischen Invasion rechtfertigt das nicht.

Enver Hoxha baute die 750.000 Bunker schliesslich nicht für sich, sondern für das Volk. Ich empfehle dir, die Bücher und Romane von Enver Hoxha zu lesen. Er beschreibt die heutige Situation auf's Detail. Vor allem das Thema USA. Extrem eindrucksvoll.
Und was haben den Albanern die Bunker genützt?

Übrigens waren es 200.000 und nicht 750.000. Hatte es falsch im Kopf.

Was ist dann Putin für dich? Ist er etwa kein Massenmörder?
Vielleicht ist er ein Mörder, wie viele oligarche oder zu mächtige Regierungschefs, aber sicher nicht zu vergleichen mit dem Massenmörder Stalin.

Und kannst du mir diese westliche Länder nennen, die anscheinend ohne Krieg zum heutigen Status gefunden haben (die Schweiz ausgenommen)?
Ohne Krieg habe ich nicht behauptet. Ich schrieb «ohne (politischen) Verfolgungen und Hinrichtungen». Und das gab es mit Portugal, Spanien (beide nach dem Sturz der Diktaturen), Frankreich, Grossbritannien, der BR Deutschland, Italien, Polen, Schweden, Norwegen, der Niederlande, Kanada, den USA, Australien, Neuseeland, etc. sehr wohl, wo mehr oder weniger stabile Demokratien durch gegenseitige Kooperation wirtschaftlich prosperieren konnten, ohne dass beispielsweise politische Gegner hingerichtet werden mussten. ;)
 
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