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Der Ukraine Sammelthread

KRIEG IM DONBAS
Fluss quert Russlands Pläne
Die Frontverläufe zwischen russischen und ukrainischen Truppen in der Schlacht im Donbas haben sich in den vergangenen Wochen nur minimal verschoben. Ein Grund dafür ist eine natürliche Barriere: der Fluss Siwerskyj Donez. Vor rund einem Monat endete ein russischer Querungsversuch in einem Desaster. Seitdem agieren die russischen Truppen extrem vorsichtig – und sprengen überraschenderweise sogar ihrerseits Brücken über den Fluss.

Auch nach Einschätzung britischer Geheimdienste dürften Flussquerungen in der kommenden Phase des Krieges eine entscheidende Rolle spielen. Ein zentraler Teil des russischen Frontverlaufs im Donbas liege westlich des Flusses Siwerskyj Donez, hieß es am Montag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Dieser würde rund 90 Kilometer umfassen.

Um weitere Fortschritte im Donbas zu erzielen, müsse Russland daher entweder komplizierte Flankenangriffe durchführen oder Flussquerungen unternehmen. Bisher sei es den Russen oft nicht gelungen, unter Beschuss großangelegte Überquerungen von Flüssen erfolgreich zu meistern. Die Ukrainer hätten es hingegen mehrfach geschafft, vor ihrem Rückzug Brücken zu zerstören.

 
Heftiger Artilleriebeschuss – aber kaum Landgewinne
In der bisherigen Schlacht im Donbas zeigt sich fast überall ein ähnliches Bild: Die russischen und separatistischen Truppen aus den selbst ernannten „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk feuern mit ihrer Artillerie aus allen Rohren, fügen den ukrainischen Truppen schwere Verluste zu und zerstören Städte und Orte, haben aber gleichzeitig enorme Probleme, das in Gebietsgewinne umzusetzen.

Das zeigt sich nicht nur in der näheren Umgebung von Sjewjerodonezk. Der Siwerskyj Donez entspringt in Russland und fließt von dort in die Ukraine, im Donbas bildet er eine Landschaft mit mäandernden Altarmen, Lacken, Überschwemmungs- und Sumpfgebieten. „In anderen Worten: ein Alptraum für einen militärischen Angriff“, hieß es auf CNN.

 
Krieg in der Ostukraine
Sogar der Kindergarten ist zerschossen
Schyrokyne war ein ukrainischer Badeort. Nicht mondän, aber bezahlbar. Dann kam der Krieg. Soldat Vadym hat sich mit seiner Einheit in dem Geisterort verschanzt. 2011 machte er hier noch Urlaub.

 
UNO warnt Russland vor Adoption ukrainischer Kinder
Tausende sollen nach Russland gebracht worden sein
Die Vereinten Nationen haben Russland aufgefordert, Adoptionen ukrainischer Kinder zu unterlassen. „Wir bestehen immer darauf, dass während eines Konflikts kein Kind zur Adoption freigegeben wird“, sagte Afshan Khan, Regionalbeauftragte für Europa und Zentralasien des Kinderhilfswerks UNICEF, gestern in New York. Die Kinder sollten immer zu ihren Familien zurückgebracht werden.

Die Entscheidung, ein Kind umzusiedeln, müsse immer auf dessen Wohl ausgerichtet sein, führte Khan aus. Auch brauche es immer die Zustimmung der Familie. Kinder, die infolge einer Notsituation von ihren Familien getrennt wurden, „können nicht als Waisen betrachtet werden“, betonte sie.

Tausende sollen nach Russland gebracht worden sein
Die Vereinten Nationen hatten sich bereits Anfang März besorgt über mögliche Zwangsadoptionen ukrainischer Kinder geäußert. Es wird vermutet, dass mehrere tausend Kinder aus ukrainischen Kriegsgebieten nach Russland gebracht worden sind.

Bezüglich dieser Kinder „arbeiten wir eng mit Vermittlern und Netzwerken zusammen, um zu sehen, wie wir diese Fälle am besten dokumentieren können“, meinte Khan. Sie könne aber keine Zahlen nennen. Auch habe UNICEF bisher keinerlei Zugang zu nach Russland gebrachten ukrainischen Kindern erhalten.

 
Nur zur Erinnerung.
Verschleppte Kira (12), tote Katya (11) - Mariupol in der Ukraine ist "jetzt ein Massengrab"
Laut ukrainischen Behörden sind in Mariupol mehr als 5.000 Menschen durch die Angriffe der russischen Truppen getötet worden. Die Schicksale vieler Menschen - besonders der Kinder - sind herzzerreißend.

Unter den Toten von Mariupol ist auch der Vater von drei Kindern und ehemalige Kapitän der Wasserball-Nationalmannschaft der Ukraine Yevhen Obedinsky. Wie sein Vater in ukrainischen Medien berichtet, wurde sein Sohn am 17. März getötet und die Enkeltochter Kira nach Donezk verschleppt.

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Stefantschuk: Militärischer Sieg als Ziel
Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk hat gestern in der ZIB2 betont, Ziel seines Landes sei es, militärisch einen Sieg gegen Russland zu erringen. Zudem forderte er die Rückgabe aller von den Russen besetzten Gebieten und die Anerkennung Russlands als Aggressor durch einen internationalen Gerichtshof. Außerdem verlangte er von Moskau Reparationszahlungen. „Bis wir diese Ziele erreichen, ist es noch ein langer Weg“, räumte Stefantschuk zugleich ein.

 
Kiew gegen mögliches neues Minsker-Abkommen
Ukraines Präsidentenberater Oleksiy Arestovych weist vor dem Besuch des deutschen Kanzlers Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi einen möglichen Friedensplan nach dem Vorbild der Minsker Vereinbarung zur Befriedung der Ostukraine zurück.

„Problem für die Ukraine“
„Ich fürchte, sie werden versuchen, ein Minsk III zu erreichen. Sie werden sagen, dass wir den Krieg beenden müssen, der Ernährungsprobleme und wirtschaftliche Probleme verursacht, dass Russen und Ukrainer sterben, dass wir das Gesicht von Herrn Putin wahren müssen, dass die Russen Fehler gemacht haben, dass wir ihnen verzeihen müssen und ihnen eine Chance geben müssen, in die Weltgesellschaft zurückzukehren“, sagte Arestovych der Zeitung „Bild“.

Das sei ein Problem für die Ukraine. Putin habe Menschen in Butscha getötet „und der Westen sagt, wir sollten sein Gesicht wahren.“

Das Minsker Friedensabkommen wurde 2015 in der Hauptstadt von Belarus im sogenannten Normandie-Format von Russland, Ukraine, Frankreich und Deutschland unterzeichnet. Im Wesentlichen ging es darum, den Bürgerkrieg in Luhansk und Donezk zu beenden. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, das Abkommen nicht zu respektieren.

 
Selenskyj ruft Truppen im Osten zum Durchhalten auf
Angesichts der verlustreichen Abwehrschlacht gegen Russland im Donbass hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Truppen zum Durchhalten aufgerufen. „Das ist unser Staat. Dort im Donbass durchzuhalten ist lebenswichtig“, so Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videoansprache.

„Es gibt Verluste, und sie sind schmerzhaft.“ Doch an der Front im Osten des Landes entscheide sich, welche Seite in den kommenden Wochen dominieren werde. Je höher die Verluste des Feindes dort seien, desto weniger Kraft habe er, die Aggression fortzusetzen, sagte Selenskyj.

Verluste auch bei Charkiw

 
Evakuierungspläne für Sjewjerodonezk
Angesichts der hohen Verluste der Ukrainer im Donbas ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Durchhalten auf. Besonders stark umkämpft ist die Stadt Sjewjerodonezk. Seit der Sprengung wichtiger Brücken durch die Russen ist die Stadt nahezu vom Rest der Ukraine abgeschnitten. Die ukrainischen Truppen versuchen eigenen Angaben zufolge weiterhin Zivilbevölkerung aus der Stadt zu bringen. Moskau kündigte für heute einen Fluchtweg für Zivilisten, die in der Chemiefabrik Asot ausharren, an – allerdings nur auf prorussisch kontrolliertes Gebiet.
 
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