Selenskyj für Friedensplangipfel in europäischer Hauptstadt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Gipfeltreffen zu seinem Friedensplan in einer europäischen Hauptstadt vorgeschlagen. „Würde das nicht zu Europas globaler Stärke beitragen? Ich bin sicher, das würde es“, sagte Selenskyj gestern auf dem EU-Gipfel in Brüssel, zu dem er per Video zugeschaltet war.
Selenskyj hatte im November beim G-20-Gipfel auf Bali auch per Videoansprache einen Zehnpunkteplan mit
Bedingungen für einen Frieden mit Russland vorgestellt. Dazu zählen ein
vollständiger Abzug russischer Truppen von ukrainischem Territorium und Reparationszahlungen. Im Dezember schlug Selenskyj ein Gipfeltreffen dazu vor, nun konkretisiert er diese Idee.
Er wäre auch bereit, den Gipfel „in naher Zukunft“ in Kiew auszurichten, sagte Selenskyj. „Aber wir sind uns sehr bewusst, dass unter den derzeitigen Umständen leider viele Staats- und Regierungschefs nicht in die Ukraine kommen können“, sagte er. Deswegen bitte er um die Hilfe der Europäer, diesen Gipfel zu veranstalten.
Leben kehrt in zerstörte Dörfer zurück
Nach einem Besuch in der von ukrainischen Truppen im Herbst weitgehend zurückeroberten Region Cherson im Süden der Ukraine zog Selenskyj ein positives Fazit. „In einigen Orten wurden mehr als 90 Prozent der Gebäude zerstört“, sagte Selenskyj gestern in seiner allabendlichen Videoansprache. „Aber selbst in solche Dörfer kehren die Menschen zurück, und das ist ein Beweis dafür, dass das Leben immer noch gewinnt.“ Die Ukraine werde ihr Möglichstes tun, „um unsere Territorien wieder aufzubauen“.
orf.at