Deutschen Ermittlern zufolge soll die Crew der Yacht "Andromeda" vor und nach der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines in der Ukraine gewesen sein.
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Der Generalbundesanwalt ermittelt weiter gegen Unbekannt wegen „verfassungsfeindlicher Sabotage“ an den Nord-Stream-Pipelines. Innenministerin Nancy Faeser spricht von einem „komplexen Sachverhalt“ – laut Medienberichten verdichten sich die Hinweise, wohin die Täter flohen.
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Faeser will Nord-Stream-Saboteure vor Gericht bringen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) setzt darauf, dass die deutschen Ermittler die Saboteure der Nord-Stream-Pipelines überführen. „Wir müssen solche Verbrechen vor Gericht bringen“, sagte Faeser dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Sie hoffe, dass der Generalbundesanwalt trotz des komplexen Sachverhalts genügend Anhaltspunkte für eine Anklage fände – auch um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Rechtsstaat zu stärken.
Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen Unbekannt wegen des „Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindlicher Sabotage“.
Nach Informationen von „Spiegel“ und ZDF deuten Datenspuren darauf hin, dass die Schuldigen nach dem Anschlag in die Ukraine flüchteten. Experten von Bundeskriminalamt und Bundespolizei kämen nach der Analyse unter anderem von IP-Adressen zu dem Schluss, dass sich die Verdächtigen vor und nach dem Sabotageakt in der Ukraine aufgehalten und von dort aus kommuniziert hätten. Die Ergebnisse der Untersuchung seien ziemlich eindeutig, schreibt der „Spiegel“ unter Berufung auf Sicherheitskreise laut Vorabmeldung.
Inzwischen überwiege demnach der Verdacht bei Ermittlern und Agenten, dass ein ukrainisches Kommando für den beispiellosen Angriff verantwortlich war. Auf eine „False Flag“-Operation Moskaus, bei der die Russen die Explosionen ausgelöst und bewusst eine falsche Fährte in die Ukraine gelegt hätten, gebe es keine Hinweise. Die ukrainische Regierung hat eine Beteiligung an den Explosionen stets zurückgewiesen.
Vollständigen Schutz könne es nie geben, gab Faeser zu, „aber wir müssen dafür sorgen, dass wir so viel Sicherheit wie möglich haben“. Auch ein Großausfall der Bahn wie im Herbst, nachdem an zwei Orten gleichzeitig Kabel durchtrennt wurden, solle „in Zukunft nicht mehr möglich sein“, sagte die SPD-Politikerin. Im Zweifel brauche es hier „ein drittes oder viertes Sicherheitsnetz“.