Krim: Parlaments- und Regierungsgebäude von „Selbstverteidigungskräften“ besetzt
Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag die Gebäude des Parlaments und des Ministerrates
der Krim besetzt, teilte ein Sprecher des Pressedienstes des Obersten Rates der Krim RIA Novosti telefonisch mit.
„Wir sind heute früh zur Arbeit erschienen, können aber nicht ins Parlamentsgebäude hinein: Das Gebäude ist von der Polizei umstellt“, sagte er. „Uns wurde gesagt, dass das Gebäude besetzt wurde und dass heute nicht gearbeitet wird. Die gleiche Situation ist im Ministerrat der Krim.“
Eine Mitarbeiterin des Ministerrates teilte RIA Novosti telefonisch mit, dass der heutige Donnerstag zu einem arbeitsfreien Tag erklärt wurde.
„Unser Wachposten hat heute früh alle Mitarbeiter unserer Abteilung angerufen und gesagt, dass man wegen der Hausbesetzung nicht zur Arbeit kommen brauche“, sagte sie.
Wie RIA Novosti erfuhr, bezeichnen sich die Einheiten, die die Gebäude besetzt haben, als Kräfte der Selbstverteidigung der russischsprachigen Bevölkerung.
Auf dem Territorium der Halbinsel bilden sich Selbstverteidigungseinheiten der russischsprachigen Bevölkerung, die sich nach Simferopol, dem Verwaltungszentrum der Autonomie, begeben.
Die ukrainischen Flaggen über den beiden Verwaltungsgebäuden wurden durch russische Flaggen ersetzt.
Das Viertel ist abgeriegelt, den Gebäuden kann man sich bis höchstens 150 Meter nähern.
Krim: Parlaments- und Regierungsgebäude von
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Krim: Demonstranten fordern Unabhängigkeitsreferendum
Nach dem Machtwechsel in Kiew fordern Demonstranten auf der Krim ein Referendum über die staatliche Zugehörigkeit der Schwarzmeer-Halbinsel.
In Simferopol, der Hauptstadt der Krim, haben Hunderte Demonstranten am Donnerstag die Sperren vor dem regionalen Parlament durchbrochen. Sie fordern von den Abgeordneten, noch heute einen Termin für den Volksentscheid festzusetzen. „Wir wollen, dass das Parlament noch heute zur Tagung zusammentritt und den Menschen die Möglichkeit zur Willenserklärung gibt“, sagte ein Demonstrant zu RIA Novosti.
Derzeit befinden sich mehr als 500 Demonstranten vor dem Parlamentsgebäude, größtenteils Männer. Immer neue kommen an. Die Demonstranten skandieren „Russland“. Kurz davor war bekannt geworden, dass
die Bürgerwehr das Gebäude des Parlaments und der Regierung in Simferopol unter ihre Kontrolle gebracht hat. „Heute wurde
die russische Flagge am Parlament der Krim gehisst und sie wird nie mehr herabgelassen“, kommentierte der regionale Politiker Oleg Sljussarenko.
Die ursprünglich russische Halbinsel Krim war in der Regierungszeit von Nikita Chruschtschow 1954 symbolisch an die Ukraine übergeben worden. Die vor mehr als 220 Jahren als russischer Marinestützpunkt gegründete Stadt Sewastopol war zu Sowjetzeiten Heimathafen der sowjetischen Schwarzmeerflotte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 sind dort sowohl die russische Schwarzmeerflotte als auch die ukrainische Marine stationiert.
http://de.ria.ru/politics/20140227/267935393.html