Dinarski-Vuk
Vuk sa Dinare
Leute!? Die Raketen auf Kuba waren eine Reaktion auf die in der Türkei, das stimmt schon. Und sie wieder zurückzunehmen war der Faustpfand Kennedys um Chruschtschow sein Gesicht waren zu lassen. Aber das ist ein paar Jahrzehnte her. Ich könnte Putin verstehen, dass er keine US Raketen in der Ukraine haben will. Und ich kann auch nicht ausschliessen, dass manche in Washington da gerne welche stationieren würden. Aber das ist genauso ein unerreichbares Maximal-Ziel, wie die völlige Loslösung der Ukraine vom Westen ein z.Zt. für Russland unerreichbares Ziel wäre.
Meine Prognose ist, dass wir in den kommenden Monaten ein paar noch unbekannter Kompromisse sehen werden. Weil beide Seiten wissen, dass ihre maximal-Ansprüche nicht durchsetzbar sind, ohne eine Katastrophe heraufzubeschwören. (Im Gegensatz zu Ken Jebsen glaube ich nicht, dass die Amerikaner so dämlich sind, sich auf einen Nuklearkrieg einzulassen.)
In amerikanischen Militär Basen in Rumänien und Polen werden angeblich US-Raketen stationiert, die ja Berichten zufolge die iranischen und nordkoreanischen Interkontinentalraketen abfangen können. Bei Seite die Tatsache, dass weder Teheran noch Pjöngjang solche Langstreckenraketen besitzen, und auf der anderen Seite, wenn Nordkorea Raketen gezielt das US-Territorium angreifen würde, würde es logischerweise über den Pazifik machen, und nicht durch chinesisches oder rumänisches Territorium.
In Polen und Rumänien werden ja bald (oder sind schon) US-Raketen stationiert, die russische Boden-stationierte Interkontinentalraketen in der Anfangsphase abschiessen können, kurz nachdem sie lanciert worden sind. Somit ist eigentlich das russische System der nuklearen Abschreckung devastiert. Darüber hinaus sind die US-Raketenbasen in Polen und Rumänien modular, die in weniger als zehn Minuten auf das Startprogramm anstatt der Raketen-Abfangjäger auf "offensive" Raketen umstellen können, um Städte und Industriezentren anzugreifen.
Schon jetzt sieht sich Moskau in Bedrängnis/Defensive gesetzt und würden mit dem "Verlust" der ganzen Ukraine völlig das politische und diplomatische Manöver verlieren. Als der Westen alle Vorschläge Russlands über das Raketenschild in Europa abgelehnt hat, antwortete Moskau mit der "Iskander" auf der Krim und in der Gegend von Kaliningrad. Aus militärischer Sicht ein logischer Schritt. Mit der neuesten Version von "Iskander" kann man Rumänien ohne Probleme erreichen und auf dem Gebiet von Kaliningrad einen Teil des polnischen Territoriums.
Mit der Krim haben sie einen wichtigen strategischen Schachzug errungen. Es ist tatsächlich der einzige Hafen, der wirklich die gesamte russische Schwarz-Meerflotte aufnehmen kann, ihr Schutz und die entsprechende Logistik bietet, weil sie vorher nahezu keinen Ersatz hatten. Gut Novorossiysk ist die eine Alternative, nördlich von Sotschi, die eben nur einen Teil der Flotte aufnehmen konnte. Wie gesagt, ein Schach-Spiel der Grossmächte, die auf Rücken der Kleinen getragen werden.