Ukrainische Experten nehmen Arbeit an Absturzstelle malaysischer Boeing auf
Ukrainische Kriminalexperten haben ihre Arbeit an der Absturzstelle des malaysischen Passagierjets aufgenommen. Das berichtete ein RIA-Novosti-Korrespondent am Samstag vor Ort.
Derzeit wird das Gelände untersucht und eine Inventur der gefundenen Gegenstände gemacht. Zuvor hatte die ukrainische Regierung Vertreter der Luftfahrtbehörden Malaysias, der Niederlande und der EU-Kommission sowie des Konzerns Boeing, der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO), der Organisation zur zentralen Koordination der Luftverkehrskontrolle in Europa (Eurocontrol) und des US-amerikanischen National Transportation Safety Board (NTSB) zu Ermittlungen eingeladen.
Bislang wurden 186 Leichen gefunden, wie die Nachrichtenagentur UNIAN unter Berufung auf den ukrainischen staatlichen Notfalldienst meldete. Die Bergungsarbeiten würden auf einer Fläche von rund 25 Quadratkilometern geführt. Untersucht worden seien bislang 18 Quadratkilometer sowie 2,1 Quadratkilometer eines Stausees.
Die Absturzstelle der Boeing wurde von den Streitkräften der selbsternannten Volksrepublik Donezk abgeriegelt und wird streng bewacht, wie die Pressestelle der Donezker Regierung mitteilte. „Das gesamte Gelände wurde von unseren Volkswehrleuten in den ersten Stunden nach der Tragödie unter Schutz genommen, um die Unversehrtheit der Absturzstelle und künftig auch die Sicherheit der Experten zu gewährleisten, die dort arbeiten werden“, wurde der Donezker Vizeregierungschef Andrej Purgin in der Mitteilung zitiert. Das Verteidigungsministerium der Donezker Republik habe ausreichend Mittel und Kräfte für die Erfüllung der gestellten Aufgaben an der Absturzstelle zur Verfügung gestellt, hieß es.
Die Volkswehr dementierte einen UNIAN-Bericht, wonach die Donezker Behörden etwa 36 Leichen von der Absturzstelle abtransportiert haben sollen. „Wozu brauchen wir sie? Ganz im Gegenteil. Wir wollen, dass zuständige Experten kommen und die Leichen bergen“, sagte ein Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft der Donezker Republik, der die Volkswehr an der Absturzstelle befehligt.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 283 Fluggästen, darunter 85 Kinder, und 15 Besatzungsmitgliedern an Bord war am vergangenen Donnerstag von Amsterdam nach Kuala Lumpur unterwegs gewesen. Um etwa 15.20 Uhr MESZ, als sie über der Ukraine flog, verschwand die Maschine von den Radaren. Nach Angaben russischer Fluglotsen befand sich die Boeing in diesem Augenblick etwa zehn Flugminuten bis zur russischen Grenze. Bei dem Absturz überlebte niemand.
Die Kiewer Behörden werfen der Volkswehr vor, die
Maschine abgeschossen zu haben.
Die Volkswehr behauptet, sie verfüge nicht über Raketen, die Flugziele in einer Höhe von bis zu 10 000 Metern zerstören könnten.
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