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Yashar
Guest
Hi, die Doku ist wirklich sehr interessant. Zum Thema Skinheadszene, Rechtsradikalismus werde ich mal bei Gelegenheit einen Thread erwärmen oder erstellen. Harput hatte auch danach gefragt.
Zum Thema Einstellung zu Muslimen in der Breite der russischen Gesellschaft. Nun ja, leider gab es im Gegensatz zum ersten Tschetschenienkrieg aus dem zweiten nicht so viel Berichterstattung. Auch bewusst. Weswegen der "IwanNormalRusse" auch weniger von den Grauen und Schrecken des Krieges, von den Kriegsverbrechen mitbekommen haben mag. Im Gegensatz dazu aber zu Nordost und Beslan zu Zeiten des Krieges den Anschlägen Schwarzer Witwen in Moskau, Wladikawkas, als letztes, ja schon Jahre nach dem Krieg, in Wolgograd zu Neujahr. (Das wäre wie in Mitteleuropa zu Weihnachten oder für Muslime vielleicht zu Bayram.) Das hat, denke ich schon, jahrelang natürlich gewisse Vorbehalte geprägt. Auch so allgemein die Stimmung seit dem 11. September Radikale, Islamisten, Terroristen... Alles, was so an Shitstorm aufgekommen ist, hat auch vor Russland nicht halt gemacht. Mancher mag auch noch historisch geprägte Ressentiments haben, Stichwort "Tatarenjoch"....
Die meisten, die ich kenne, werden auf jeden Fall aber Gewalt ablehnen. Viele haben kein besonderes Interesse am Islam. Aber ich denke, am ehesten die Tendenz "Leben und leben lassen". Wenn es etwa darum geht, sollen sie doch ihre Moscheen haben, um zu beten usw. Dabei spielt vielleicht auch hinein, dass Russen im Grundsatz ja quasi "gewohnt" sind, eben im eigenen Land mit Angehörigen verschiendenster Hintergründe und Lebensstile zu tun zu haben.
Zum Thema Brotherhood, Serbien und Kosovo. Hm, ob es um Panslawismus geht, kP. Oder auch um "Brotherhood" im eigentlichen Sinn. Aber ja, in der Tendenz fühlen sich die meisten Russen den Serben wohl verbunden, begegnen ihnen mit Sympathie. Sicher hat das gewisse Gründe in sprachlichen wie auch religiös-kulturellen Gemeinsamkeiten, die natürlich auch verbinden. Eher als etwa mit muslimischen Albanern. Da braucht man nicht drumherum zu reden. Was ich denke auch wichtig ist ist auch das Gefühl, wie umgekehrt jemand einem begegnet, welches Feedback man bekommt. Und da ist es tendenziell ja auch eher so, dass Serben uns Russen um einiges mehr verbunden oder uns mit weniger Ressentiments begegnen als viele andere Völker. Zu "Kosovopolitik" Russlands denke ich, es ist trotz allem und nach wie vor eher nach dem Credo, was serbische Politik entscheidet hat unsere Zustimmung. Und das deckt sich, glaube ich zumindest, mit der Einstellung der meisten Russen.
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Ich möchte betonen, dass das alles mein sehr persönlicher Eindruck ist, keine empirisch belegte Sozialforschung^^. Und Sichtweisen, die man nicht teilen braucht oder gutheißen muss. Aber eben aus dem russischen Blickwinkel herrühren.
Erstmal danke für die vielen Infos.
Zu den Tschetschenienkriegen hab' ich auch extrem viel gelesen und auch einige Dokus geschaut. Ich muss ganz klar sagen: Dieser Shamil Bassajew war nichts weiter als ein Unmensch und ich hoffe für ihn und für alle die ihn bei seinen grausamen Taten unterstützten, dass sie allesamt in der Hölle schmoren aber ich muss auch ganz klar sagen, dass die Tschetschenen meiner Meinung nach (wie auch andere Völker) einen unabhängigen Staat verdienen und Russland nicht nach dem Motto: "Wir haben dieses Gebiet irgendwann unter unsere Kontrolle gebracht, weswegen es auch für immer in der Russischen Föderation bleibt!" gehen soll.
Auch die Regierung von Russland hat sehr viel "unsaubere" Dinge getan und ich bin ganz klar auch heute noch der Meinung: Wenn die Mehrheit der Tschetschenen unabhängig sein will, dann sollte man das anerkennen und akzeptieren. Deswegen finde ich es persönlich auch so extrem heuchlerisch wenn ein Putin Dinge sagt wie: "Die Menschen einer Region müssen entscheiden zu welchem Staat sie gehören wollen etc.", Kosovë sei das "beste Beispiel" dafür aber nicht mal die Unabhängigkeit akzeptiert und mit seinem Veto blockiert, dass die Republik in die UNO aufgenommen wird. Er braucht Kosovë um seine Taten zu rechtfertigen aber kann es nicht ein mal akzeptieren weil dann Russlands beste Freunde sauer werden. In Krieg waren sogar russische Soldaten dabei, die auf der Seite der Serb. Armee kämpften... Ich bin grundsätzlich dafür, dass die Krim an Russland angeschlossen wird. Auch bin ich dafür, dass das selbe mit der Ostukraine geschieht, wenn die Mehrheit der Bevölkerung das auch so will aber wenn er das alles macht, dann soll er verflucht nochmal auch uns Albanern, die 1912 einfach geteilt wurden (Nicht mal die Hälfte der Albaner lebt heute in Albanien) die Chance geben unseren Staat, wie wir es verdient haben zu gründen!
Und nur so, falls du denkst, dass ich voll der Nationalist sei oder so. Ich kann dir versichern, dass wenn du dich richtig mit der Materie Kosovë auseinandersetzt und wirklich unparteiisch nachforschst, dann wirst du (vorausgesetzt du hast einen Sinn für Fairness) auch sehen, dass Kosovë den Albanern gehört und die Menschen dort auch das Recht haben sich mit Albanien zu vereinigen!
Und es ist doch idiotisch wenn die Russen dann einfach denken: Serben = Brüder. Man muss darüber nach denken was fair und Recht ist.
P.S Ein Thread über die Skinheadszene, etc. wäre auch von mir gern gesehen.

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Ist schon älter und haben die meisten sicher schon gesehen.
Finde es einfach nur krank, was die Frau da sagt....