Hab ich auch mal gedacht und womöglich bis heute ist da auch etwas dran. Aber ich halte das wenn nicht für das Entscheidende.
Nach 2014 habe ich selbst so interessiert verfolgt. Kriegen die Ukrainer das mit demokratischen Reformen etc. hin, dann wird das bei uns ein Signal, wir auch. Auf jeden Fall bei weitem nicht alles in bezug auf Bekämpfung der Korruption etc. mag bislang so laufen wie es sollte.
Und dass man das nicht falsch versteht. Ich war gerade letzten Sommer ja auch da. Man merkt einerseits schon das kriegsgeprägte Land. Und ja, das kommt aus unserer Richtung. Jedenfalls das Alltagsleben erschien mir ärmlicher, teils, ja, sowjetischer als bei uns. Jetzt ohne Quatsch. Und ich kenne schon ein paar Städte wie Provinz bei uns wie in der Ukraine.
Ohne dass es zynisch, herablassend irgendwas in der Richtung gemeint ist. Abgesehen davon, dass da auf der Krim viel Militärpräsenz ist. Wirklich, es ist in Richtung Infratstruktur etc. sehr viel passiert. Es ist echt kein Vergleich zu ukrainischen Zeiten. Und wenn man sich so mit den Leuten unterhält: Ja in Russland musst wirklich Steuern zahlen. Aber die Löhne, die Renten sind definitiv höher. Und sagen wir wie es ist, sowas hält die Bewohner v.a. unter russischer Flagge.
Sie entwickeln sich weiter. Im letzten Jahr hatten sie wohl ein BIP wie noch nie in der Geschichte. Müsste da aber nochmals genau gucken. Wir hatten ein Wachstum von 4,7 %. Das war für die kommende Zeit eh weniger erwartet, jetzt sehr wahrscheinlich noch geringer.
Worauf ich hinaus will. Den wirtschaftlichen Direktvergleich scheuen die Russen auf jeden Fall jetzt und absehbar wohl weniger. Das größte Problem der Eliten in Russland ist eher,, dass die jungen und jüngeren Menschen einfach auch eher in einem anderen Zeitgeist leben und dieses politische Korsett bei uns eher ablehnen. Ab und zu brach sich das Bahn. Bislang hat man es auch durch exemplarische Bestrafungen im Griff. Aber was wenn die Abschreckung nicht mehr wirkt, weil du einfach zu vielen nicht da keine Angst mehr machst.