Bestechlich: Drei Jahre Haft für Ex-LKA-Beamten
Der Beamte sollte unter anderem für den mit internationalem Haftbefehl gesuchten ukrainischen Oligarchen Dmitri Firtasch Informationen bei der amerkanischen Sicherheitsbehörde FBI einholen. Dafür wurde die Unternehmensberaterin nun zu zwei Jahren Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Bestechlich: Drei Jahre Haft für Ex-LKA-Beamten | NDR.de - Nachrichten - Mecklenburg-Vorpommern
Firtasch: Neue Details im Auslieferungs-Krimi
Staatsanwaltschaft Wien fordert von spanischer Justiz weitere Informationen. Indes behauptet Polizist in einer Einvernahme, Firtasch drohte Ermordung.
Der Auslieferungskrimi um den ukrainischen Oligarchen Dmytro Firtasch gewinnt an Spannung. Am 21. Februar entscheidet das Oberlandesgericht Wien, ob Firtasch an die USA ausgeliefert wird. Er war Mitte März 2014 aufgrund eines US-Haftbefehls in Wien festgenommen und später gegen eine Rekordkaution in Höhe von 125 Millionen Euro freigelassen worden. Seitdem wohnt er in einer schmucken Villa in der Wiener Gloriettegasse. Glaubt man den Amerikanern, so soll Firtasch indische Politiker mit Millionenbeträgen bestochen haben. Er bestreitet alle Vorwürfe.
Wikileaks-Dokumente
Im November 2016 hat der spanische Staatsanwalt José Grinda Gonzalez, der laut Wikileaks-Dokumenten seit Jahren enge Kontakte zur US-Botschaft in Madrid pflegt, einen Europäischen Haftbefehl gegen Firtasch ausgestellt und diesen der Staatsanwaltschaft Wien übermittelt. Der Verdacht: Geldwäsche und Organisierte Kriminalität.
Indes soll am Freitag am Landgericht Schwerin, Deutschland, gegen die Nachrichtenhändlerin Christina "Nina" W. und den Kriminalkommissar Heinz-Peter H. ein Urteil fallen. Ihnen wird Bestechung und Bestechlichkeit vorgeworfen. Einer der Anklagepunkte betrifft die Causa Firtasch.
Die Privatagentin Nina hatte einem Firtasch-Vertrauten angeboten, Anstrengungen zu unternehmen, die zu einer Aufhebung des US-Haftbefehls führen. Dafür kassierte sie 420.000 Euro. Für den Auftrag spannte sie den Polizisten H. ein. Die angeblichen US-Kontakte entpuppten sich später eher als Wunschtraum. H. erstellte auch ein, zwei Dossiers zu Firtasch, die er aber auchnur aus Internet-Informationen zusammengebastelt waren. Nina und H.. hatten aber von dem besagten Firtasch-Berater eine Vollmacht erhalten, um für den Oligarchen mit den US-Behörden zu verhandeln. Die US-Anwälte von Firtasch drehten diese fragwürdige "Vorhaben" aber schnell wieder ab.
Kontakte zum BND
Indes klopfte Polizist Heinz-Peter H. mit dieser Vollmacht beim Bundesnachrichtendienst (BND) an und machte sich in Sachen Firtasch wichtig. Heinz-Peter Hs. BND-Verbindungsmann war an Informationen über Firtasch sehr interessiert. "Er war begeistert und sagte, dass sie selbst ja kaum Gelegenheiten hätten an Informationen aus dem direkten Umfeld von Firtasch zu kommen", gab H. beim Bundeskriminalamt zu Protokoll. Angeblich soll der BND Firtaschs Telefone seit Jahren abgehört haben.
"Liquidation vorbereitet"
Brisant ist aber folgende Aussage: Heinz-Peter H., der bis zu seiner Verhaftung beim Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt war, gab bei einer der Einvernahmen beim BKA auch an, dass "Kreise aus dem ukrainischen Machtapparat einen Plan zur Liquidierung von Firtasch ausgearbeitet hätten". Er hatte dazu eine Notiz angefertigt. Quelle war ein gewisser "Jewgeni", "Ja, diese Informationen gab es so tatsächlich", sagte H. " Der gesamte Inhalt der Notiz wurde mir so berichtet."
https://kurier.at/chronik/oesterreich/firtasch-neue-details-im-auslieferungs-krimi/243.028.458