Ich denke mal die US-Politik ist um einiges komplexer, als du es darstellst. Man kann sehr wohl an einer Stelle gegen russische Interessen agieren (z.B. Ukraine), an einer bestimmten Stelle halt machen (bspw. die Ukraine nicht so stark aufrüsten, dass pro-russische Kräfte ohne einen offenen russischen Einmarsch in ernsthafte Gefahr geraten würden). Und an anderer Stelle mit Russland auch ein gemeinsames militärisches Vorgehen koordinieren.
In Syrien sprechen sich Russland und die USA ab, ihre Kampfflugzeuge kreuzen im selben Luftraum. Laut Presse gibt es auch eine Koordination der Angriffe auf den IS. Beide Seiten scheinen aktuell eine partielle Kooperation in diesem Konflikt für die beste Lösung zu halten.
Damit würde es wohl schnell vorbei sein, wenn man Assads Banken von Swift abstöpselt. Assad könnte sich mit russischer Unterstützung schnell revanchieren, indem er US Aktivitäten im Land mit militärischen Konsequenzen droht. Ein Überlassen von S300 Systemen durch Russland würde die US dazu zwingen, entweder in einen Krieg gegen Assad und dessen russische Unterstützung einzutreten, oder syrischen Luftraum zu verlassen. Das ist offenbar kein Szenario, das man in Washington forcieren will.