Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Die Geschichte Albaniens(Kurze Zusammenfassung)

Gjergj schrieb:
Mare-Car schrieb:
Gjergj schrieb:
ich war mal in Serbien in Juli in Albanien ist die Lage sogar viel
stabieler als in Belgrad!

Laber doch keinen Scheiss. Es ist weder in BElgrad noch in Albanien instabil. Lediglich im Kosovo.
Nein ganz und garnicht die Ruhinen in Belgrad gibt es immer noch von 1999 unsere Ruhinen sind fast alle weg und sind aus dem Jahre 1997_
guck mal was für ein unterschied!!!

LOL,wo stehen den in Beograd Ruinen? Du warst entweder noch nie da oder brauchst ne starke Brille.
 
Albanien

Albanien

Die albanische Geschichte ist die längste Zeit nicht an ein fest umrissenes, politisch definiertes Territorium geknüpft, auch wenn es "Albanien" (alb. Shqipëri) als geographischen Begriff mindestens seit dem Spätmittelalter gibt. So ist die Geschichte Albaniens am ehesten als die Geschichte der Albaner auf dem Balkan aufzufassen. Erst mit der Staatswerdung 1912/13 ist eine territoriale Definition und eine Unterscheidung zwischen der Geschichte Albaniens und derjenigen der Albaner möglich.
Die Herkunft der Albaner wird in der albanischen Geschichtsschreibung und Linguistik dezidiert auf die antiken Illyrer zurückgeführt; u.a. erwähnt Ptolemäus im 2. Jh. n. Chr. einen illyrischen Stamm Albanoi und eine Stadt Albanopolis für die Gegend östlich von Dyrrachion. Diese Herkunftsauffassung ist zugleich fixer Bestandteil der albanischen Nationalideologie. Auch die internationale Albanologie tendiert heute mehrheitlich zur These von der illyrischen Herkunft, betont aber, daß dies wegen fehlender größerer Überlieferungsreste des Illyrischen bis auf weiteres nicht eigentlich nachweisbar ist. Unstrittig ist die altbalkanische Herkunft der albanischen Sprache. In jüngster Zeit wurde dabei die bereits von Gustav Weigand vertretene Auffassung einer Herkunft von den antiken Bessen (einem Stamm der Thraker) wiederbelebt. Dagegen sprechen jedoch nachdrücklich Aspekte der Wortbildung und der Geschichte des Lautwandels im Albanischen sowie die romanische Herkunft der albanischen Kirchenterminologie.

Historische Grundzüge

Die albanische Ethnogenese ist im Frühmittelalter anzusetzen. Sie erfolgte vermutlich in einigen Reliktgebieten im gebirgigen zentralen und nördlichen Bereich des heutigen Sprachgebiets auf der Grundlage des besagten altbalkanischen Elements unter Einschluß v.a. romanisierter und slawischer Bevölkerungsgruppen. Die dokumentierte Geschichte beginnt mit einer ersten Erwähnung der Albaner 1079/80 für das Jahr 1043. Ein um die Stadt Kruja zu lokalisierendes Gebiet Arbanon, erstmals für 1107/08 erwähnt, wurde als eine erste albanische Staatsbildung nach dem dritten Kreuzzug 1204 für einige Jahre politisch selbständig und existierte dann als Vasallenstaat im Vorfeld des *Despotats Epirus. Im Spannungsfeld zwischen diesem, dem Kaiserreich Nikäa, dem serbischen und bulgarischen Staat installierte Karl von Anjou 1272 ein Regnum Albaniae. Mit Unterbrechungen und in Konkurrenz mit Byzanz und später dem expandierenden Serbien hielt sich ein Rest *angevinischer Herrschaft in und um Durazzo bis 1368. Aus dieser Zeit stammen erstmalig zahlreiche Angaben zum albanischen Adel; langfristig bedeutsam wurde die Herrschaft v.a. durch die endgültige Unterstellung der nordalbanischen Bischöfe unter Rom. Durazzo wurde Sitz eines lateinischen wie eines *orthodoxen Erzbistums.
Um die gleiche Zeit läutete die Entstehung albanischer Siedlungen in /Griechenland eine für die Geschichte der Albaner bis heute prägende Entwicklung ein: die Bildung zahlreicher albanischer Gruppen durch wirtschaftlich und/ oder politisch bedingte Migration außerhalb des geschlossenen Sprachgebiets. 1325 sind Albaner als in großer Zahl in Thessalien ansässig belegt. Das Vordringen erfolgte großteils friedlich auf Einladung der örtlichen Herrscher. Noch im 14. Jh. wanderten zahlreiche Albaner in Mittel- und Südgriechenland ein, besonders in Attika, selbst auf einigen ägäischen Inseln und spätestens um 1400 auch in der Peloponnes. Ein erheblicher Teil der Griechenlandalbaner (der sog. Arvaniten) wie auch der Albaner des Kernlandes (dort von Mitte des 15. bis Mitte des 18. Jhs.) floh vor den Osmanen nach Italien. In den ersten Jahrzehnten des griechischen Staates machten die Arvaniten noch gut 10 % von dessen Gesamtbevölkerung aus; ihre intensive Teilnahme an der Bildung der neuen griechischen Nation verhinderte zugleich eine weitere Anbindung an die moderne albanische Geschichte. Dagegen sind die gleichfalls vornehmlich ländlichen Italoalbaner (sog. Arbëresh) für eine Geschichte der Albaner von besonderer Bedeutung, u.a. durch die Überlieferung historischer Erinnerung an die Türkenkämpfe, eine starke literarische Tradition sowie eine intensive Teilnahme an der albanischen Nationalbewegung.
Im Kernland kam es im Anschluß an das vorübergehende Vordringen Serbiens im 14. Jh. zur Herausbildung einheimischer Herrschaften (besonders der Thopia in Mittel- und der Balsha in Nord- und Südalbanien) mit serbisch-albanischer Mischkultur der Eliten. Daneben waren die politischen und wirtschaftlichen Kontakte in den italienischen Raum weiterhin eng. Jedoch erkannten in den letzten Jahren des Jhs. zahlreiche albanische Adlige die Oberhoheit des *Sultans an, andere suchten eben vor den seit 1385 in Albanien präsenten Osmanen bei Venedig Schutz. Die Osmanen gingen zunächst in der Mitte, dann im Süden auch zur Errichtung direkter Herrschaft über. Die davon betroffenen Gebiete wurden 1431 zu einem eigenen Verwaltungsbezirk zusammengefaßt (Sancak-i Arvanid). Unmittelbar darauf kam es für beinahe ein halbes Jh. zu heftigem militärischen Widerstand gegen die Osmanen. Seinen Höhepunkt erreichte er 1443-1468 unter Gjergj Kastriota, genannt Skanderbeg. Als Befehlshaber einer vom albanischen Adel 1444 aufgestellten Armee war er nicht Herrscher eines albanischen Staates, sondern Primus inter pares einer Adelsallianz, auch wenn eine gezielte Heiratspolitik nahelegt, daß Skanderbeg letztlich einen von ihm geführten albanischen Staat anstrebte. Außenpolitisch verkörperte er - nicht nur symbolisch in der päpstlichen Bezeichnung als athleta Christi - eine wichtige Figur im europäischen, v.a. im päpstlichen Handeln. Seine Wirkungszeit kann als einzige Epoche gelten, in der Albanien eines der Hauptaktionsgebiete europäischer Politik war. In der Folge wurde der Widerstand bis 1478/79 durch Venedig weitergeführt.
Die Auswirkungen der kriegerischen Auseinandersetzungen und der endgültigen Eingliederung in das Osmanische Reich fielen regional sehr unterschiedlich aus. Von den nordalbanischen Städten wurden manche ganz entvölkert und lebten als bloße Dörfer fort, andere wie Skutari blieben relativ volkreich, wenn auch die vormals überwiegend romanisch-dalmatische Bevölkerung nunmehr durch eine rein albanische aus dem Umland ersetzt worden war. Der Schwerpunkt des Handels verlagerte sich von der Küste auf Orte des Binnenlandes. Osmanische Stadtgründungen wie Elbasan waren selten. Die ohnehin große Bedeutung von Landwirtschaft (auch in den Städten) und ländlicher Siedlungsweise nahm so zunächst noch zu. Der vormalige Adelsbesitz wurde zur Gänze in das osmanische Lehnssystem eingegliedert, der im Land verbliebene Adel konnte seine Position nicht bewahren. Dagegen blieb die Stammesgesellschaft der unzugänglichen Gebirgsteile von Nordalbanien vom Herrschaftswechsel lange wenig berührt. In der Forschung gilt allerdings die Ausformung der Stämme selbst z.T. als Reaktion auf die osmanische Umwelt. Im Gebiet der Stämme gab es bis zuletzt teilweise nur eine indirekte Herrschaft der Osmanen. Ein besonderes Merkmal der dortigen patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen ist die Herausbildung eines Gewohnheitsrechts, das straf- und zivilrechtliche Bereiche regelte bzw. in Nordalbanien und im Kosovo teils bis heute regelt. Erstmals schriftlich aufgezeichnet wurde es in seiner verbreitetsten Variante, dem sog. Kanun des Lekë Dukagjin, in den 1920er Jahren.
Die Islamisierung blieb zunächst auf die Reste der mittelalterlichen Führungsschicht konzentriert und setzte in großem Umfang erst vom späten 16. bis zum 18. Jh. ein, wurde dann aber zu einem besonderen Merkmal: Kein anderes Gebiet des Balkan wurde dauerhaft so intensiv islamisch wie der Siedlungsraum der Albaner, die gegen 1900 zu etwa 80 % Muslime waren. Die restlichen 20 % verteilten sich bei leichtem Überwiegen der südal-banischen Orthodoxen auf diese und die Katholiken im Norden, deren religiöses Leben v.a. von Franziskanern organisiert wurde. So bestanden für zahlreiche Albaner individuelle Aufstiegsmöglichkeiten in Verwaltung und Armee des Osmanischen Reiches (etwa über die *devşirme bis hin zum Amt des *Großwesirs); die muslimische Glaubenszugehörigkeit erleichterte auch die erhebliche Ausdehnung des albanischen Siedlungsgebiets in der Osmanen-zeit. Eine Besonderheit des Landes war die große Anhängerschaft des hier seit dem 17. Jh. belegten *Bektaschi-Ordens, den die Übernahme christlicher Praktiken und wenigstens im 19. Jh. ausgeprägte Religionstoleranz auszeichneten. Insgesamt ist die Rolle der Religionen in der albanischen Geschichte und ihre f, Bedeutung im Leben der Menschen umstritten und verlangt weitere Forschungen: Einer in zahlreichen Quellen belegten religiösen Indifferenz und der Tatsache der religionsübergreifenden nationalen Integration steht in jüngerer Zeit die Annahme von einer zeitlich und regional schwankenden, aber doch erhebliehen sozial- und kulturgeschichtlichen Bedeutung sowie Bindung an Traditionen entgegen.
Abgesehen von regelmäßigen Aufständen der christlichen Bevölkerungsteile v.a. zu Zeiten der Türkenkriege, zeigten sich ab Mitte des 18. Jhs. weitreichende Autonomiebestrebungen verschiedener Provinzmachthaber. Mit dem Ausgreifen des Islam wuchs besonders bei der Elite die Einbindung in die osmanisch-orientalische Kultur. Im Verlauf des 19. Jhs. wurde die Präsenz des osmanischen Staates jedoch auch zu einem retardierenden Moment, da die teils lose Herrschaft und der Mangel staatlicher Mittel modernisierende Maßnahmen ausbleiben ließen. Dort, wo der nach Zentralisierung strebende Staat in die Gesellschaft einzugreifen suchte, kollidierte dies zunächst mit den Interessen von auf alte Privilegien bedachten Konservativen und dann mit den Zielen der aufkommenden Nationalbewegung "Rilindja" (Wiedergeburt).
Letztere entstand in größerem Umfang erst 1878 in Abwehr gegen territoriale Ansprüche v.a. der nördlichen Nachbarstaaten Montenegro und Serbien auf albanisches bzw. gemischtes Siedlungsgebiet. Anfangs organisiert in der gebietsweise muslimisch geprägten sog. Albanischen Liga (1878-1881, auch Liga von Prizren), kristallisierten sich rasch nach innen gerichtete politische Ziele heraus: weitreichende Autonomie und nationalkulturelle Emanzipation. Militärisch verhinderte die Liga eine Abtretung von Gebieten, die auf dem *Berliner Kongreß Montenegro zugesprochen wurden. Letztlich unterwarf aber die *Hohe Pforte, die die Bewegung anfangs noch mit Wohlwollen betrachtet hatte, die Liga mit Waffengewalt, und zwar auf Druck der Großmächte und weil die Liga zunehmend radikale Forderungen gestellt und v.a. 1880/81 im *Vilayet Kosovo eigenmächtig agiert hatte. Das zwiespältige, aber mehrheitlich nicht auf vollständige Loslösung abzielende Verhältnis zum Gesamtstaat blieb angesichts der vielfältigen Bindungen und der weitreichenden Überschneidungen der nationalen territorialen Ansprüche mit denen der Nachbarstaaten bis zuletzt ein Merkmal der Rilindja. Erfolge erzielte sie im national-kulturellen Bereich (lateinschriftlichliche Vereinheitlichung des Schriftgebrauchs, Ansätze eines albanischen Schulwesens gegen osmanischen und kirchlich-griechischen Widerstand ab 1881 etc.; insgesamt überwog aber bei Analphabetenraten von über 90 % nach 1918 die Bedeutung der mündlichen Erzählkultur [:arrow: Sandžak] noch bis weit ins 20. Jh. diejenige der Schriftlichkeit). Die anfanglich starke Beteiligung an der jungtürkischen Revolution blieb we-gen deren zunehmend nationalosmanischen Ausrichtung ohne die erhoffte Wirkung für eine albanische Autonomie.
Nach wiederholten Aufständen (v.a. im Kosovo) in den letzten Jahren der osmanischen Herrschaft waren die Beziehungen der albanischen Politik zu Istanbul weitgehend zerrüttet. Zur Zeit des Ersten *Balkankriegs führte die weitgehende Besetzung durch die Nachbarstaaten zur Unabhängigkeitserklärung vom 28. November 1912 in Vlora und zum endgültigen Bruch mit der Türkei. Angesichts der militärischen Lage war die Realisierung der albanisehen Souveränität die Folge eines Interessenausgleichs unter den Großmächten: Auf der Londoner Botschafterkonferenz bestätigten diese Mitte 1913 die albanische Unabhängigkeit und definierten die Landesgrenzen in weiten Zügen. Gut 40 % der Albaner auf dem Balkan blieben jedoch ausgeschlossen. Sie kamen als große Minderheiten zu Serbien, Montenegro und geringeren Teils zu Griechenland, was die Ursache für die Fortdauer der mit der Rilindja entstandenen "albanischen Frage" auf dem Balkan ist. Innerhalb Albaniens war hingegen allein die griechische Minderheit mit ca. 4 % von etwas Gewicht. Nach turbulenter Folgezeit (griechische Besatzung bzw. instigierte Aufstandsbewegung in Südalbanien 1913/14, muslimischer Aufstand in Mittelalbanien und erfolglose Installierung des deutschen Fürsten Wilhelm zu Wied als Fürst von Albanien durch die Großmächte 1914, wechselnde Besatzungen des formal neutralen Landes im Ersten Weltkrieg) wurde die albanische Eigenstaatlichkeit erst nach 1918 gefestigt.
Die durch Absprachen der interessierten Mächte auf der Pariser Friedenskonferenz drohende Aufteilung bzw. weitere Verkleinerung Albaniens wurde 1920 durch politischen und militärischen Widerstand einer neuen, nach Tira-na verlegten albanischen Regierung sowie durch stabilisierende äußere Faktoren (etwa die Aufnahme in den Völkerbund am 17. Dezember 1920) abgewendet. Die enge Verbindung mit dem Völkerbund scheiterte jedoch 1923 u.a. an dessen Unvermögen, größere Finanzhilfen zu leisten. Mittelfristig folgte die Anlehnung an das finanzkräftigere Italien. Innenpolitisch war der junge Staat zwar parlamentarisch strukturiert, eine gefestigte Demokratie mit klaren Parteistrukturen bildete sich jedoch nicht heraus; es überwogen personelle und familienbezogene Gefolgschaften. Bei verschiedentlichen Rückschlägen wurde ab etwa 1921 Ahmed Zogu zur prägenden politischen Figur. Unterbrochen durch die "Demokratische Revolution" des der Diaspora entstammenden Fan Noli 1924, dominierte Zogu ab Anfang 1925 endgültig: erst als Staatspräsident, ab 1928- als König Zogu I. Die Bilanz seiner Herrschaft und der Zwischenkriegszeit insgesamt ist sehr gemischt. Einer Fortführung der Nationsbildung und inneren Staatsbildung etwa im Bereich der religiösen Institutionen bei Orthodoxen und Muslimen, einer gezielten Säkularisierung des öffentlichen Lebens, einem langsamen Ausbau von Infrastruktur, Wirtschaft und Bildungswesen stehen Passiva gegenüber: fortdauernde ökonomische Unterentwicklung; durch eine gescheiterte Landreform ungebrochene Dominanz der alten landbesitzenden Elite; verbreitete Korruption; schließlich der unfreiwillige Verlust der faktischen Eigenständigkeit als Schlußpunkt der wachsenden Dominierung durch den italienischen Bündnispartner.
Die Beseitigung der Herrschaft Zogus durch die italienische Invasion vom 7. April 1939 führte formell nicht zu einer Annexion, sondern zur Errichtung einer albanisch-italienischen Personalunion unter König Viktor Emanuel. De facto war eine völlige Gleichschaltung der inneren Strukturen sowie der Verlust der Eigenschaft als internationaler Akteur die Folge. In der vom Deutschen Reich und Italien diktierten territorialen Neuordnung auf dem Balkan 1941 erhielt Albanien ehemals zu Jugoslawien gehörendes albanisches bzw. gemischtes Siedlungsgebiet in Montengro und Makedonien sowie den Großteil des Kosovo. Widerstand gegen die italienische Herrschaft erfolgte zunächst ab 1939 von nationaler Seite. Die erst später aus Splittergruppen heraus unter starker Beteilungung der jugoslawischen Kommunisten gegründete KP erlangte jedoch ab 1942/43 und endgültig 1944 die Führungsrolle im Widerstand, den sie nach Volksfronttaktik insbesondere gegen die starke republikanische Konkurrenz des am Ende notgedrungen mit den Deutschen paktierenden "Balli kombëtar" (Nationale Front) betrieb. Ende 1943 wurde aus dem gegen Italien und dann gegen Deutschland geführten Kampf ein albanischer Bürgerkrieg mit unübersichtlichen Fronten, in dem die Kommunisten obsiegten.
Im Gefolge des deutschen Rückzugs zog am 28. November 1944 die vom kommunistischen Parteichef Enver Hoxha geführte "Demokratische Regierung" in Tirana ein. Albanien erhielt wieder seine Vorkriegsgrenzen. Sehr rasch wurde bei wenigen Zwischenschritten eine in der Form typische kommunistische Einparteienherrschaft nach damaligem jugoslawischen bzw. sowjetischem Muster errichtet: mit gewaltsamer Ausschaltung jeder Art von Opposition (darunter insbesondere die katholische Geistlichkeit und die Intelligenz), Parteisäuberungen, Erringung des ökonomischen Monopols durch Beschlagnahmungen und Verstaatlichung, einer Agrarreform als Überleitung zur Kollektivierung etc. Auch der Kampf gegen staatlich nicht kontrollierbare Gesellschaftsstrukturen (so etwa die archaische Stammesgesellschaft im Norden) ist vor dem totalitären Herrschaftsanspruch zu sehen. Als einziges kommunistisches Regime in Europa vollzog das albanische bis zu seiner unmittelbaren Endphase 1990/91 keine Entstalinisierung. Bis zum Tod Enver Hoxhas 1985 trat dabei zur Herrschaftslegitimierung neben klassische marxistisch-leninistische Positionen zunehmend Gedankengut der Rilindja: so beim Ziel der inneren Einheit der Nation und beim Kampf gegen die Religionen, der 1967 in die Deklarierung des "atheistischen Staates" mündete. Der von Bernhard Tönnes entwickelte Erklärungsansatz einer Symbiose von marxistischen und nach innen gerichteten nationalistischen Zielsetzungen läßt sich auch zur Beschreibung der zentralverwaltungswirtschaftlichen Politik heranziehen. Diese zielte außer auf Industrialisierung zunehmend auf Autarkie ab. Dem letztlich offenkundigen allseitigen Scheitern dieser Politik und den dabei entstandenen gesellschaftlichen Kosten allein im Bereich der Menschenrechte (Schätzungen des zeitweiligen Anteils an Internierten und Zwangsumgesiedelten belaufen sich auf bis zu 10 % der Bevölkerung) stehen als bleibende innenpolitische Errungenschaften im wesentlichen nur Erfolge bei der Alphabetisierung und überhaupt im Bildungswesen sowie eine (verglichen mit der vormals katastrophalen Situation) deutlich verbesserte soziale Lage der Frauen gegenüber. Der schrittweise und wider Erwarten der meisten ausländischen Beobachter ohne Bürgerkrieg in freien Wahlen 1991 und 1992 vollzogene Umbruch erfolgte in einem wirtschaftlich und soziopsychologisch zerrütteten Land.
International auffällig war die Außenpolitik mit dem dreimaligen Wechsel des "Patrons" in der jeweiligen ungleichen Partnerschaft zwischen dem Kleinstaat Albanien und der intensiv Wirtschaftshilfe leistenden Bündnismacht (Jugoslawien mit einem Quasi-Protektorat bis 1948, dann die Sowjetunion bis 1960/61 und China von 1961 bis 1975/78 ) und der anschließenden Totalisolation. In diesen vier Phasen kam es jeweils zu einem Wachsen der Autonomie, ausgehend von der 1948 wohl bevorstehenden, durch den Bruch zwischen Jugoslawien und der Sowjetunion sowie die albanische Parteinahme für letztere aber abgewendeten Umwandlung in eine jugoslawische Teilrepublik. Das Streben nach Stärkung der staatlichen und ökonomischen Unabhängigkeit und nach Absicherung der Verfügungsgewalt nach innen durch Ausschluß externer Einflüsse treten so als Leitmotiv der Außenpolitik in der kommunistischen Epoche hervor.

Forschungsfragen

Es bestehen vielfaltige Forschungsdesiderata: Siedlungsgeschichte und Demographie, Kulturkontakte, die Teilhabe der Albaner an der osmanischen Reichsgeschichte, Stadtgeschichte der osmanischen Zeit, die Rolle und Entwicklung der Konfessionen und zahlreiche weitere Felder einer fälligen Gesellschaftsgeschichte. Am intensivsten erforscht ist die Phase der Nationalbewegung 1878-1912. Die Albanien-Forschung arbeitet für die Neuzeit bis 1912 seit langem v.a. mit diplomatischem Material mittel- und westeuropäischer Provenienz (Wien, Paris, London) sowie mit Berichten der katholischen Kirche (Vatikan). Auch wenn die entsprechenden Bestände weiterhin Aufmerksamkeit verdienen, sind für künftige Forschungen insbesondere osmanische Quellen (der Archive in Istanbul), zum Mittelalter das Archiv von Dubrovnik, für das 19. und 20. Jh. Archivalien in Albanien (v.a. das Zentralstaatsarchiv in Tirana) sowie der Nachbarstaaten vielversprechend.
Wichtige Adressen im deutschsprachigen Bereich sind das historisch ausgerichtete Albanien-Institut in München, die Abteilung für Südosteuropäische Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz (besonders zu Historischer Anthropologie und praktischer Erfahrung mit Forschungsarbeit im Lande selbst) sowie ergänzend zu Sprach- und Kulturgeschichte die Professur für Albanologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Aufbau befindet sich als Anlaufstelle schließlich seit 1997 das Alex Nash Fellowship for Albanian Studies an der School of Slavonic and East European Studies an der University of London.

Auswahlbibliographie

:arrow: Kosovo, :arrow: Osmanisches Reich

Bibliographien, Atlanten
1. Albanica I. Bibliografi e shekujve XV-XVIII [Bibliographie des 15.-18.Jh.]. Bearbb. Spëtim Mema, Afërdita Sharrëxhi. Tiranë 21998. Verzeichnis von Werken mit Albanienbezug aus der Zeit des 15.-18. Jh.
2. Barth Peter: Die Albaner. In: Historische Bücherkunde Südosteuropa. Bd. 1,1: Mittelalter. Bd. II, 1: Neuzeit. Hgg. Mathias Bernath, Karl Nehring. München 1978-1988 (= SOA 76/1 und 76/3), S. 636-664 bzw. 425-497. Gute kommentierte Bibliographie.
3. Daniel, Odile: Albanie, une bibliographie historique. Paris 1985.
4. Hetzer, Armin; Roman, Viorel S.: Albanien. Ein bibliographischer Forschungsbericht. Mit Titelübersetzungen und Standortnachweisen. München u.a. 1983 (= Bibliographien zur regionalen Geographie und Landeskunde 3).
5. Wilkinson, H. R.: Maps and Politics. A Review of the Ethnographie Cartogra-phy of Macedonia. Liverpool 1951. Behandelt ethnographische Karten der Jahre 1730-1950, trotz des Titels auch zum albanischen Siedlungsgebiet.
6. Young, Antonio: Albania. Oxford u.a. 1997 (= World Bibliographical Series 94). Ausgezeichnete kommentierte Bibliographie v.a. englischsprachiger Arbeiten.

Nachschlagewerke, Landeskunde
7. Albanien. Hg. Klaus-Detlev Grothusen. Göttingen 1993 (= SOE-Handbuch 7). Für die Zeit nach 1945.
8. Fjalori enciklopedik shqiptar [Das albanische enzyklopädische Wörterbuch]. Tiranë 1985.
9. Hall, Derek: Albania and the Albanians. London, New York 1994. Unter Kon-zentration auf die englischsprachige Literatur, aber enzyklopädisch angelegte mo-derne Landeskunde.
10. Hutchings, Raymond: Historical Dictionary of Albania. Lanham, London 1996 (= EHD 12). Nur bedingt systematisch.

Quellen, Hilfswissenschaften
11. Acta Albaniae Veneta saeculorum XIV et XV. 25 Bde. Hg. Josephi [Giuseppe] Valentini. Palermo, Napoli, [ab. Bd. 3:] München 1967-1979.
12. Brahaj, Jaho: Emblema shqiptare. Gjurmime heraldike [Albanische Wappen. Heraldische Forschungen]. Lezhë 1997.
13. Durham, Edith: High Albania. Boston 1987. Um eine Einleitung erweiterter Ndr. der Ausgabe 1909: erstrangige Quelle zur historischen Ethnographie. Auszüge daraus und weitere albanienbezogene Schriften der Verfasserin: Durch das Land der Helden und Hirten. Balkan-Reisen zwischen 1900 und 1908. Wien 1995.
14. [Das Griechentum von Nordepirus und die griechisch-albanischen Beziehungen]. Bd. 1:1897-1918. Bd. 2: 1919-1921. Bd. 3: 1922-1929. Bd. 4: 1930-1940. Hg. Basileios Kondes. Athen 1995-1997. Akten des griechischen Außenamts; mit nur geringen Überschneidungen und v.a. aus internationalen Archiven: The Greek Minority in Albania. A Documentary Record (1921-1993). Hgg. Basileios Kondes, Eleftheria Manda. Thessaloniki 1994.
15. Ergebnisse der Volkszählung in Albanien in dem von den österreichisch-ungarischen Truppen 1916-1918 besetzten Gebiete. Hg. Franz Seiner. Wien 1922. Ergebnisse der ersten systematischen Volkszählung in etwa zwei Dritteln des Landes.
16. Hahn, Georg v.: Albanesische Studien. 3 Bde. Jena 1854, Ndr. Athen 1981. Ausgangswerk der wissenschaftlichen Albanienkunde, wissenschaftsgeschichtlich, in den Reiseschilderungen sowie ethnologisch noch immer wichtig.
17. Kanuni i Lekë Dukagjinit. The Code of Lekë Dukagjini. Hg. Sthjefën Gjeçovi. Einl. Martin Camaj. New York 1989.
18. Quellen und Materialen zur albanischen Geschichte im 17. und 18. Jahrhundert. Bd. 1: Aus dem Briefwechsel des Erzbischofs Vinzenz Zmajević. Bd. 2: Notitie uniuersali dello stato di Albania, e dell'operato da Monsig.r Vincenzo Zmaieuich Arciuescuouo di Antiurai Visitatore Apostolico dell'Albania. Hg. Peter Barth Wiesbaden 1975-1979.
19. Records of the Department of State Relating to the Internal Affairs of Albania: 1910-1944,1945-1949. National Archives, Record Group 59. Decimal Füe 875 [Washington/DC]. Mikrofilme zu den Beständen des US-Außenministeriums, mit wichtigem Material zur inneren Entwicklung, teilweise aber auch der US-Politik in 16 bzw. 4 Filmrollen, vorhanden u.a. in der Bayerischen Staatsbibliothek, München.
20. Relacione mbi gjendjen e Shqipërisë Veriore dhe të Mesme në shekullin XVII [Berichte über die Lage in Nord- und Mittelalbanien im 17. Jh.]. Bd. 1: 1610-1634. Bd. 2: 1634-1650. Hg. Injac Zamputi. Tiranë 1963-1965. Visitationsberichte aus dem Archiv der Propaganda Fide im ital. Original und alb. Übers.
21. Vlora, Ekrem Bey: Lebenserinnerungen. Bd. 1: 1885-1912. Bd. 2: 1912-1925. München 1968-1973 (= SOA 66, 67). Interessantes Zeugnis der Lebensverhältnisse des späten Adels und der politischen Entwicklung in einer Schlüsselepoche.

Gesamt- und Epochendarstellungen
22. Bartl, Peter: Albanien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Regensburg, München 1995. Derzeit beste Überblicksdarstellung.
23. Historia e Shqipërisë. Bde. 2-4. Tiranë 1983-1984. Offiziöse Darstellung für ca. 1830-1975; viele ideologisch bedingte Mängel, doch unersetzt; Bd. 1 nicht erschienen.
24. Illyrisch-albanische Forschungen. 2 Bde. Hg. Ludwig v. Thallöczy. München, Leipzig 1916. Vor allem zum Mittelalter immer noch wichtig.
25. Kohl, Christine v.: Albanien. München 1998 (= Beck'sche Reihe 872). Publizistische Überblicksdarstellung für den raschen Einstieg.
26. Vickers, Miranda: The Albanians. A Modern History. London, New York 1995. Zur Ergänzung für die Geschichte ab 1912.

Grundlegende Monographien und Aufsätze
27. Bartl, Peter: Die albanischen Muslime zur Zeit der nationalen Unabhängigkeits-bewegung (1878-1912). Wiesbaden 1968 (= Albanische Forschungen 8 ). Auch mit Zusammenstellung der vorhandenen nichtosmanischen Bevölkerungsstatistiken.
28. Baxhaku, Fatos; Käser, Karl: Die Stammesgesellschaft Nordalbaniens. Berichte und Forschungen österreichischer Konsuln und Gelehrter (1861-1917). Wien u.a. 1996.
29. Clayer, Nathalie: L'Albanie, pays des derviches. Les ordres mystiques musul-mans en Albanie ä l'epoque post-ottomane (1912-1967). Wiesbaden 1990 (= BalkV 17).
30. Elsie, Robert: History of Albanian Literature. 2 Bde. Boulder/Co. u.a. 1995 (= EEM 379).
31. Frashëri, Kristo: Lidhja shqiptare e Prizrenit, 1878-1881 [Die albanische Liga von Prizren]. Tiranë 1997.
32. Kiel Machiel: Ottoman Architecture in Albania (1385-1912). Istanbul 1990. Wichtig auch zur osman. -musl. Komponente der albanischen Kulturgeschichte.
33. Kotani, Apostol: Hebrejtë në Shqipëri gjatë shekujve. The Hebrews in Albania During Centuries. Tiranë 1996.
34. Morozzo della Rocca, Roberto: Nazione e religione in Albania (1920-1944). Bologna 1990.
35. Neuwirth, Hubert: Widerstand und Kollaboration in Albanien zur Zeit der faschistischen Besatzung (1939-1944). Eine historische Analyse des kulturellen Musters von Freund und Feind. Diss. phil. Graz 1995.
36. Nicol Donald M; The Despotate of Epirus, 1267-1479. Cambridge 1984.
37. Pipa, Arshi: The Politics of Language in Socialist Albania. Boulder/Co. 1989 (- EEM 271). Streitbare, aber wichtige Studie zu einem wesentlichen Aspekt des Süd-Nord-Gefälles in der politischen Struktur der kommunistischen Epoche.
38. Prifti, Peter R.: Socialist Albania since 1944. Domestic and Foreign Developments. Cambridge 1978.
39. Pulaha, Seiami: Pronësia feudale ne tokat shqiptare (shek. XV-XVI) [Die Feudalherrschaft im albanischen Bereich, 15.-16.Jh.]. Tiranë 1988.
40. Putof Arben: L'independence albanaise et la diplomatie des Grandes Puissances (1912-1914). Tiranë 1982.
41. Schmidt-Neke, Michael: Entstehung und Ausbau der Königsdiktatur in Albanien (1912-1939). Regierungsbildungen, Herrschaftsweise und Machteliten in einem jungen Balkanstaat. München 1987 (= SOA 84).
42. Schramm, Gottfried: Anfange des albanischen Christentums. Die frühe Bekehrung der Bessen und ihre langen Folgen. Freiburg/Br. 1994.
43. Skendi, Stavro: The Albanian National Awakening, 1878-1923. Princeton 1967.
44. Studime për epokën e Skënderbeut [Studien zur Epoche Skanderbegs]. 2 Bde. Tiranë 1989.
45. Swire, Joseph: Albania. The Rise of a Kingdom. London 1929, Ndr. New York 1971. Immer noch wichtig als Nachschlagewerk zu 1878-1928.
46. Tönnes, Bernhard: Sonderfall Albanien. Enver Hoxhas „eigener Weg" und die historischen Ursprünge seiner Ideologie. München 1980 (= UGSOE 16). Infolge mangelnder Gliederung schwierige, doch zum Thema unerläßliche Lektüre.
47. Wildermuth, Andreas: „Sich stützen auf die eigenen Kräfte". Die Wirtschaftspolitik Albaniens nach dem Zweiten Weltkrieg. München 1995 (= Wirtschaft und Gesellschaft in Südosteuropa 11).

Zeitschriften
48. Studia Albanica (Tirana) 1964ff.
49. Studime historike (Tiranë) 1964ff.

Konrad Clewing in: Studienhandbuch Östliches Europa, S.99-108.
 
wurde albanien denn nich erst durch österreich-ungarn gegründet, damit die serben keine meeranbindung haben ?
 
Albanesi schrieb:
http://www.arbitalia.it/cultura/archivio/Bibliografia%20albanese.htm

Auch der starken Arbereshe Lobby Italiens auch Italien hat einen wesentlichen Anteil an der Unabhängkeit Albaniens ,Selbst die italienischen Faschisten wollten den Albaner einen Grossalbanien ermöglichen !

Damals lebten im Kosovo noch überwiegend Serben u.a. in Prizren, wie diese Wissenschaftliche Karte von 1910 zeigt.

http://www.uwec.edu/grossmzc/Balkans1910Ethnic.jpg

Albanien umfasste, damals nur die Gebiete, welche überwiegend von Albaner besiedelt waren.
 
lupo-de-mare schrieb:
Damals lebten im Kosovo noch überwiegend Serben u.a. in Prizren, wie diese Wissenschaftliche Karte von 1910 zeigt.

http://www.uwec.edu/grossmzc/Balkans1910Ethnic.jpg

Albanien umfasste, damals nur die Gebiete, welche überwiegend von Albaner besiedelt waren.

kiepert.jpg


Hier siehst du ganz genau das die Albaner 1876 noch vor Nis gelebt hatten , ob wohl diese Stadt von Bulgaren bewohnt war und glaub noch ist !

VolkerkartevonMittel-undSudosteuropa.jpg


Hier eine Karte von 1905

Als nämlich die Gebiete von Nis an Serbien wurden dort die Albaner von dort deportiert und schon über Millionen von Albaner nach Türkei verfrachtet haben!
 
der albaner kanns einfach nich lassen

und was is wenn 1905 da albaner lebten

wer lebte die andren 1000 jahre zuvor dort du pissmarde
 
Zurück
Oben