Ja, so ähnlich ist mein Eindruck auch. Obwohl, die höheren Beamten/Bürokraten waren nach meinem Wissen i.d.R. schon muslimisch (bis auf Ausnahme-Regionen, wie z.B. Moldowlachien, oder Mani). Aber meistens nicht ethnisch Türken, sondern aus den anderen Ethnien des Reiches, oft frisch in Islam konvertiert. Der Handel dagegen lag vorwiegend an griechischen, armenischen und jüdischen Händen. Die Schiffen sowieso vorwiegend an Griechen.
Bei der Steuereintreibung, weiß ich nur, dass bis zum 19. Jh (wenn ich mich nicht irre) in Zypern für diese die griechisch-orthodoxe Kirche zuständig war. Die Macht des griechisch-orthodoxen Erzbischofs ging so weit, dass einige ausländische Botschafter ihn als den wirklichen Herrscher Zyperns betrachtet haben.
Im Prinzip, ja, ich würde schon sagen, dass die Osmanen vor allem sich darum kümmerten, dass die Steuergelder zu ihnen kommen. In den ersten Jahrhunderten des Reiches, als dieser noch mit klaren Regeln funktionierte, haben sie allerdings dafür ihren Untertanen etwas an Sicherheit und wirtschaftliche Möglichkeiten gegeben. Im 19. Jh. waren sie aber zu einer schwachen und korrupten Dynastie verkommen, die sich parasitär von den verschiedenen Teilen des Reiches ernährt hat, ohne ihnen was anzubieten. Es ist auch kein Wunder, dass dieser kollabiert hat. Würde eigentlich viel früher passieren, wenn die Interessen der Großmächten nicht anders wären.