Alternative Heilmethoden
In den vergangenen Jahren sind diese "alternativen Heilmethoden" in vielen Bereichen wieder entdeckt worden. Mittlerweile setzt sich die Ansicht durch, dass sich Schul- und Alternativmedizin oft gegenseitig ergänzen können. Und manchmal reicht die "sanfte Medizin" bereits allein zur Heilung aus.
Nachfolgend stellen wir Ihnen einige wichtige Therapieformen außerhalb der Schulmedizin vor und zeigen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie an einer solchen Behandlung interessiert sind. Schulmedizin - Alternativmedizin?
Anders als bei der Schulmedizin ist der Bereich der Alternativmedizin allerdings schwerer einzugrenzen. Als Unterscheidung lässt sich jedoch festhalten:
- Während die schulmedizinische Medikation direkt regelnd und steuernd in den Organismus eingreift, unterstützt und aktiviert die Naturheilkunde körpereigene Prozesse.
- Kennzeichen der Naturheilverfahren ist die Verwendung naturgegebener - also nicht synthetisch hergestellter - Arzneimittel. Physikalische und diätetische Maßnahmen sind
weitere wichtige Therapeutika.
- Bei der Diagnostik wird dem subjektiven Befinden des Patienten große Bedeutung beigemessen. Apparative Befunderstellung spielt eine geringere Rolle als in der Schulmedizin.
- Während bei der schulmedizinischen Behandlung durch gezielte Medikation eine Wirkung oft unmittelbar einsetzt, müssen Sie bei vielen Naturheilverfahren etwas mehr Geduld aufbringen. Daher ist es nötig, dass Sie auch länger andauernde Behandlungen
- zum Beispiel mit homöopathischen Mitteln - diszipliniert durchhalten.
Mit den meisten Maßnahmen der Naturheilkunde regen Sie Ihren Körper zur Selbsthilfe an. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert und die Anpassung des Körpers - zum Beispiel an wechselnde Belastungen - soll gefördert werden. Abhärtung und Immunstärkung sind die erwünschten Effekte.
Erzielt werden diese durch die Mittel, die der Naturmedizin zur Verfügung stehen. Wärme und Kälte, Wasser, Licht, Luft und Klimawechsel sind wichtige Therapeutika. Aber auch Bewegung und richtiges Atmen werden in der Naturmedizin verordnet. Letztlich könnte Ihnen der Therapeut auch ein Medikament empfehlen - z.B. ein immunstimulierendes Pflanzenpräparat.
Nach den Vorstellungen der Naturmediziner verläuft der Genesungsprozess in drei Schritten:
Schonung, Normalisierung und Kräftigung
- Während der Schonung wird der Körper von überflüssigen Belastungen freigehalten, so dass sich seine Selbstheilungskräfte darauf konzentrieren können, die Krankheit zu überwinden.
- Im Stadium der Normalisierung klingen Überreaktionen von Körper und Seele ab. Der ganze Organismus nähert sich wieder einem ausgewogenen Zustand.
- Durch gezielte Reiztherapie werden Belastbarkeit und Widerstandskraft in der Phase der Kräftigung abschließend wieder aufgebaut.
Vertragsarzt oder Heilpraktiker?
Es gibt auch Therapeuten, die sich schwerpunktmäßig mit alternativen Heilmethoden befasst haben:
- An erster Stelle sind hier die Ärzte zu nennen, die nach ihrem Examen eine weitere Qualifikation in Naturheilkunde und Homöopathie erworben haben. Sie geben diese Spezialisierung auf ihrem Praxisschild an, nennen sich beispielsweise Arzt für Naturheilverfahren oder auch Arzt für Homöopathie.
- Viele Ratsuchende vertrauen auch auf eine Behandlung beim Heilpraktiker. Oftmals ist diese Hoffnung nicht unbegründet. Allerdings sollten Sie sich genau informieren, wem Sie sich anvertrauen. In diesem Berufsstand sind die Qualifikationsunterschiede nämlich beträchtlich, da es keine gesetzlich geregelte Ausbildung gibt. Voraussetzung für die Berufszulassung durch das Gesundheitsamt ist lediglich der Nachweis "ausreichender Kenntnisse und Fähigkeiten". Die Anforderungen bei dieser Überprüfung sind nicht einheitlich.