Gefährliche Zahlenmanipulationen
Die US-Regierung will neue Methoden anwenden, um das Wirtschaftswachstum und das Stellenwachstum zu berechnen. Das könnte zu groben Verzerrungen führen.
US-Präsident Donald Trump hatte schon immer eine Vorliebe für Zahlen. Nur nimmt er es mit deren Präzision in der Regel nicht so genau. Frühere Mitarbeiter seines Firmenimperiums „Trump Organization“ haben berichtet, dass er dem einen sagte, sein Vermögen habe in den neunziger Jahren bei 4 Mrd. Dollar gelegen. Nicht selten sagte er anderen, wie einer Bank, bei der er Kredite beantragte, dass sein Vermögen 9 bis 10 Mrd. Dollar betrage.
Auch wurde damals berichtet, dass er unmittelbar nach einer seiner Pleiten mit Ehefrau Nummer 2, Marla Maples, durch Manhattan spazierte. Trump soll auf einen Obdachlosen gezeigt haben. Angeblich sagte er Marla: „Siehst Du den Mann da? Der hat 800 Mill. Dollar mehr als ich!“ Die selbstironische Pointe: Der Obdachlose war natürlich mittellos. Trump hatte aber 800 Mill. Dollar an Nettoschulden.
Vorwurf der „fake numbers“
Trumps Schwäche für Zahlen, keineswegs immer präzisen, schlägt sich nun auch in seiner Regierung nieder. Nach der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für Januar bezeichnete der Präsident die revidierten Neueinstellungen als „fake numbers“. Das hat er während seiner ersten Amtsperiode wiederholt gemacht. Immer dann, wenn sie Schwäche am amerikanischen Jobmarkt signalisierten. Nun scheint sein Wirtschaftsminister Howard Lutnick diese Tradition fortzusetzen.