USA und China pausieren im Zollkrieg – Ein fragiler Waffenstillstand
GENF – Zwei Delegationen, zwei Rivalen, ein Verhandlungstisch. In einem Raum voller höflicher Anspannung verkündeten US-amerikanische und chinesische Vertreter eine Vereinbarung – ein Waffenstillstand im endlosen Handelskrieg, eine 90-tägige Pause, in der die Weltwirtschaft den Atem anhielt.
Die Märkte jubelten. Der S&P 500 sprang um 2,6 %, der Dow Jones legte um 2 % zu, die Ölpreise schnellten nach oben, und der US-Dollar gewann an Wert. Der Hang Seng in Hongkong kletterte um fast 3 %, und auch die Börsen in Deutschland und Frankreich verzeichneten ein Plus von 0,7 %. Ein Moment des Aufatmens, während die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt einen Schritt zurück machten.
US-Handelsbeauftragter Jamieson Greer und Finanzminister Scott Bessent verkündeten in Genf, dass die USA ihre Zölle auf chinesische Waren von 145 % auf 30 % senken würden. China reagierte im Gegenzug mit einer Reduzierung der Zölle auf US-Waren auf 10 %. Worte wie „Konsultation“ und „Dialog“ füllten den Raum, doch hinter den Worten verbarg sich die alte Feindseligkeit.
„Der Konsens beider Delegationen an diesem Wochenende ist, dass keine der beiden Seiten eine Entkopplung wünscht“, sagte Bessent. „Was mit diesen sehr hohen Zöllen geschehen ist, war ein Embargo, gleichbedeutend mit einem Embargo. Und keine der beiden Seiten will das. Wir wollen Handel. Wir wollen ausgewogeneren Handel.“
In Peking lobte das Handelsministerium die Vereinbarung als „wichtigen Schritt“, betonte jedoch, dass China erwarte, die USA würden „die fehlerhafte Praxis einseitiger Zollerhöhungen“ einstellen. Eine Hoffnung, so alt wie der Konflikt selbst.