Offen gestanden kenne ich mich im Fall Tschechien und den Sudetendeutschen zu dem Thema Schicksal vertriebener Deutscher nach dem 2. WK am besten aus. Parallelen zu anderen Regionen und Staaten gibt es sicher.Meine Intention wurde nach Dulees Beitrag fragwürdig. Nein, Du hast natürlich Recht, ich vergass die Threadüberschrift.
In Tschechien gab es drei Vertreibungswellen, die ersten zwei liefen recht brutal bis hin zur Ermordung von Menschen ab. Dort durch "Partisanen". Teilweise mussten die Rotarmisten sogar schützen. Diese wiederum waren (tragisch und unrühmlich) für Vergewaltigungen, Übergriffe auf Frauen gefürchtet.
In Tschechien wurde das Ganze letztlich mit den aus heutiger und rein rechtlicher Sicht völkerrechtswidrigen Benešdekreten zementiert. Und ja, bis heute bereiten etwa in Polen und Tschechien jene Vertriebenenverbände Magenschmerzen, die noch in ihren Statuten den Einsatz für Schadensersatzansprüche und Rückführungsansprüche von Eigentum verankert haben.
Schwierige Sache. Sehr vielen Menschen ist Unrecht geschehen. Und auch wenn man keine Kollektivschuld anerkennt. Es sind auch Folgen, die auch menschlich der Krieg mit sich brachte und dem zunächst einmal massive deutsche Verbrechen voran gingen. Wo sich auch weder die Schlesier, Sudeten, Donauschwaben etc. so völlig frei sprechen können, wenn es um Beteiligung daran geht. Und nein, Unrecht macht anderes Unrecht nicht zum Recht. Trotzdem kann man es nicht völlig losgelöst vom historischen Kontext sehen. Ich weiß nicht, ob unmittelbar nach DIESEM Krieg in. Jugoslawien ein normales Zusammenleben möglich gewesen wäre.