Heute ist Vidovdan, der grösste Gedenkfeiertag in Serbien und generell vom serbischen Volk auch ausserhalb Serbiens. Rund 20.000 Serben fielen am 28.06.1389 im mittelalterlichen Serbien bei der Schlacht auf dem Kosovo Amselfeld gegen das Osmanische Reich, die nur 5 km von Priština statt fand. Somit fiel das Herzland des mittelalterlichen Serbien, Serbien konnte noch bis 1470 bei Smederevo weiter existieren, verschwand dann endgültige für Jahrhunderte von der Landkarte in der osmanischen Okkupation, bis 1804. Serbien konnte ihre historische Provinz Kosovo sogar erst 1912 von den Osmanen befreien.
Gemäss der damaligen gesamten serbischen Bevölkerung und etwa 20.000 Gefallenen, wäre das als wenn heute an ein Tag 200.000 Serben fallen würden, deswegen sagen viele, Kosovo ist getränkt mit serbischen Heldenblut, die damals ihr Leben liessen für die Freiheit Serbiens und Kosovo als Herzland und religiöses Zentrum der Serben.
Nek vam je većna slava
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Die Schlacht am Amselfeld
Die Basis stellt die
Schlacht am Amselfeld (Kosovo polje) dar, welche sich am
28. Juni/15. Juni 1389, unweit von Priština, ereignete. Ein serbisches Koalitionsheer, unter der Führung von
Car Lazar, Vuk Branković und Miloš Obilić, und vielen anderen Verbündeten, stand dem
osmanischen Heer unter Murat I. und dessen Söhnen Bayezid I. und Yakub gegenüber. Der Konflikt entstand durch die Offensiven seitens der Osmanen gegen die christlichen Reiche auf der Balkanhalbinsel. In dieser Schlacht fielen sowohl Car Lazar, Herrscher der Moravska Srbija, als auch der osmanische Sultan Murat, welcher von Obilić ermordet wurde.
Die Schlacht endete ohne eindeutige Siegermacht, da beide Seiten ihren Anführer verloren, allerdings bedeute dieser Ausgang eine enorme Schwächung der serbischen Mächte. Die Schlacht am Amselfeld wird in der serbischen Geschichtsschreibung als schmerzhafter Verlust des Territoriums an die Osmanen verstanden und bedeutet somit für sie das
Ende des mittelalterlichen Serbiens und den Beginn von 500 Jahren Fremdherrschaft der Osmanen am Balkan. (Diese Ansicht, bzw. Theorie, dass dieser Kampf die Entscheidungsschlacht für den “Untergang Serbiens” war, ist aus historischer Sicht nicht haltbar, allerdings ist genau jene Interpretation die Grundlage für den Kosovo- bzw. Vidovdanmythos und das kollektive Trauma des serbischen Volkes.)
In alten „vorkosovarischen“ Kirchenkalendern wird am
28./15. Juni der heilige Veit (serbisch Vid) bzw. Amos gefeiert. Vom serbischen Name des heiligen Veits wurde die serbische Bezeichnung Vidovdan abgeleitet. Veit ist gebürtiger Sizilianer und lebte zur Zeit des Kaisers Diokles und litt als Jüngling im Namen Jesu. Viele slawische Völker ehren diesen Heiligen, eine Reliquie (seine Hand) befindet sich in Prag und in Slowenien sind ihm 76 Kirchen geweiht. Im Westen wird er als Schutzheiliger der Ärzte, Kesselschmiede, Bierbrauer, Schauspieler und Taubstummen verehrt.
Der
serbische Kaiser Lazar Hrebeljanović wird von Historikern als kirchlicher Wohltäter und Schutzheiliger bezeichnet. Die serbisch-orthodoxe Kirche sprach ihn, ein Jahr nach der Schlacht am Amselfeld, heilig. Der heilige Lazar wird von diesem Zeitpunkt an am Vidovdan gefeiert.
Am gleichen Tag verehrt die serbisch-orthodoxe Kirche zudem alle Märtyrer des orthodoxen Christentums, von der Schlacht am Kosovo bis zum heutigen Tag.
Der Vidovdan wird gemäßigt, ruhig und ohne Feiern begangen. An diesem Tag werden in serbischen Kirchen alle gefallenen serbischen Soldaten geehrt und dieser Feiertag fällt zudem in die Fastenzeit.
Der Sankt-Veits-Tag beschreibt einen
schmerzhaften Verlust und die Erinnerung an diesen teilen so gut wie alle Mitglieder des serbischen Volkes. Dies Arten von Erinnerung werden als
kollektive Traumata bezeichnet, welche von Generation an Generation weitergeben werden, um als „Mahnmal“ nicht in Vergessenheit zu geraten.
In jedem Fall ist der
Kosomythos für das serbische Volk ein
Mittel zur Identitätsbildung und dem Streben nach Freiheit. Der damit verbundene Vidovdan ist in den vergangenen 6 Jahrhunderten bis heute einer der heiligsten Tage in der serbischen Geschichte.