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Eine Entschuldigung mit Worten...

Ist das so eine Art Naturgesetz, dass eine kritische Auseinandersetzung erst 30 Jahre später möglich ist? Dann können die Geschichtslehrer dieser Welt eigentlich gleich alle Hoffnung fahren lassen, dass man etwas aus der Geschichte für die Gegenwart lernen kann...

Ist Geschichte nicht 30 Jahre her und alles später Zeitgeschichte, kA :) ? Vielleicht ist das so, ja. Müsste man jetzt mal an Beispielen der Geschichte und Zeitgeschichte prüfen. USA und Vietnam, 30 Jahre kommt hin. Frankreich und Algerien, kA.
 
Nicht zu vergessen auch Vukovar, Dubrovnik und Sarajevo.

Die Idioten an der politischen Spitze ist zum Glück weg, aber die Idiotie aus den Köpfen der Menschen bzw. Gesellschaft... Naja... Geht etwas schleppend vorann, aber besser als gar nie.


PS: An die Serben hier, die sich jetzt aufregen: Ich weiss, da gab es noch das Massaker von Bratunac, die Oluja,...etc... aber man sollte immer das eigene kritisieren, bevor man mit dem Finger auf die anderen zeigt!!!
 
Ich wäre überrascht, wenn Srebrenica überhaupt in bosnisch-serbischen Schulbüchern Erwähnung finden würde. Und falls doch, wäre ich schweinemäßig überrascht, wenn im gleichen Satz nichts von "Terror gegen serbische Dörfer im Umland von Srebrenica durch die Truppen Naser Orics" stehen sollte...
 
Ich wäre überrascht, wenn Srebrenica überhaupt in bosnisch-serbischen Schulbüchern Erwähnung finden würde. Und falls doch, wäre ich schweinemäßig überrascht, wenn im gleichen Satz nichts von "Terror gegen serbische Dörfer im Umland von Srebrenica durch die Truppen Naser Orics" stehen sollte...
Erwähnen kann man alles (was passiert ist). Auch das mit Oric bzw, dem was in Bratunac geschah. Es kommt jedoch sehr darauf an, in welchem Kontext es steht. Wenn es als Rechtfertigung von Srebrenica aufgefasst werden kann, dann ist es natürlich scheisse.

Generell... Ich fände es besser, dass man sich mit dem Thema Krieg nicht zu sehr befasst. - Es wird dann leider automatisch sehr viel Negatives mit sich herziehen und Nationalismus fördern. Das ist leider so bei uns.
Ich hab aus meiner Heimatstadt Banja Luka die Erfahrung gemacht, dass Leute, die wenig vom Krieg wissen und sich für den Krieg (was war..etc..) nicht so sehr interessieren oder sich damit befassen, viel toleranter, westlicher, offener, liberaler sind!
 
Erwähnen kann man alles (was passiert ist). Auch das mit Oric bzw, dem was in Bratunac geschah. Es kommt jedoch sehr darauf an, in welchem Kontext es steht. Wenn es als Rechtfertigung von Srebrenica aufgefasst werden kann, dann ist es natürlich scheisse.
Das ist leider gängige Praxis. Man muss nur mal schauen, an welchem Datum alljährlich die Serben aus der Gegend von Srebrenica "ihrer" Toten gedenken...

Generell... Ich fände es besser, dass man sich mit dem Thema Krieg nicht zu sehr befasst. - Es wird dann leider automatisch sehr viel Negatives mit sich herziehen und Nationalismus fördern. Das ist leider so bei uns.
Ich hab aus meiner Heimatstadt Banja Luka die Erfahrung gemacht, dass Leute, die wenig vom Krieg wissen und sich für den Krieg (was war..etc..) nicht so sehr interessieren oder sich damit befassen, viel toleranter, westlicher, offener, liberaler sind!
Ich finde die Vorstellung ziemlich krank, dass man Verbrechen und Unrecht um des lieben Friedens willen unter den Teppich kehren soll, anstatt sich seiner kollektiven Verantwortung (sorry Ferdyduke...) zu stellen. Aus serbischer Perspektive hört man z.B. gelegentlich die Kritik, in Titos Jugoslawien habe man den Völkermord an den Serben im 2. Weltkrieg totgeschwiegen, damit der Lack am Konstrukt der "Brüderlichkeit und Einheit" keinen Kratzer abkriegt.
Aber gut, wie mein antibolschewistischer Mitdiskutant jetzt vielleicht sagen würde, ich bin natürlich ein von pathologischem Selbsthass, seiner Nation entfremdetes Subjekt, also kann ich diesen Mangel an Aufarbeitung natürlich gar nicht verstehen... :mrgreen:
 
Aber gut, wie mein antibolschewistischer Mitdiskutant jetzt vielleicht sagen würde, ich bin natürlich ein von pathologischem Selbsthass, seiner Nation entfremdetes Subjekt, also kann ich diesen Mangel an Aufarbeitung natürlich gar nicht verstehen... :mrgreen:

Wir sollten uns EMails schreiben bevor wir hier gesperrt werden.

Um zu der 30-Jahre-Therorie zu kommen. Vielleicht hätte man das in den 70ern probieren sollen. Ging aber nicht, da man dann nicht an Bleiburg vorbeigekommen wäre und der Ober-Chef im Ring während der Bleiburg-Massaker war ja noch da. Ein solches Eingeständnis hätte ja seine Position und die Macht der kommunistischen Partei in Frage gestellt. Nach seinem Tod, hmm da war Jugoslawien schon insgesamt am Taumeln und relativ handlungsunfähig. Insofern interessante akademische Frage. Was wieder dazu führt, dass Bleiburg der Sargnagel Jugoslawiens war.
 
Ich wäre überrascht, wenn Srebrenica überhaupt in bosnisch-serbischen Schulbüchern Erwähnung finden würde. Und falls doch, wäre ich schweinemäßig überrascht, wenn im gleichen Satz nichts von "Terror gegen serbische Dörfer im Umland von Srebrenica durch die Truppen Naser Orics" stehen sollte...
Das gehört genauso ins Schulbuch wie Srebrenica und beide Ereignisse als ehrenlose Schandtaten gebrandmarkt
 
Aus serbischer Perspektive hört man z.B. gelegentlich die Kritik, in Titos Jugoslawien habe man den Völkermord an den Serben im 2. Weltkrieg totgeschwiegen, damit der Lack am Konstrukt der "Brüderlichkeit und Einheit" keinen Kratzer abkriegt.

Das hört man wirklich nicht selten, aber mir ist nicht klar wie man etwas totschweigt wenn man gleichzeitig in den Schulen lehrt dass in Jasenovac 700 000 Menschen umgebracht wurden.
 
Hallo liebe Bosniaken aus Bosnien und Herzegowina,

ich möchte mich bei euch entschuldigen, denn ich habe die ethnische Säuberung in Srebrenica in Frage gestellt.
Als ich eine Dokumentation über den Jugoslawienkrieg in BiH schaute, wurde mir so einiges besser Bewusst. Einerseits erzählen Verwandte etc. über den schrecklichen Jugoslawienkrieg 1991 - 2001 und nehmen dabei unbewusst oder auch bewusst (ich selbst weiß dies nicht...) meist Propaganda auf. Meist zu Gunsten des eigenen Staates.. Andererseits denkt man, wenn man anders als die Familie/Freunde denkt ist man ein Verräter der gegen sein eigenes Volk arbeitet. Dabei ist mir aufgefallen das wahrer Mut gegen andere Meinungen hierbei im Intersse der Humanität und meines Staates spielt. Genau aus diesen Gründen komme ich letztendlich zu diesem Resultat. Ich selbst kann Srebrenica nicht entschuldigen, aber es ist ein kleiner Schritt für mein Land und für eine bessere Gesellschaft am Balkan. Jeder Serbe oder Serbin sollte Bewusst von sich aus sagen können, das diese ethnische Säuberung in Srebrenica nicht gerechtfertigt war. Denn das ist wahrer Patriotismus! Wobei ich noch kurz und knapp sagen möchte, das ich sehr Jung bin und viele Dinge nicht verstehe oder erst mit dem Alter verstehen werde und das ich nicht im Jugoslawienkrieg dabei war. Nur als kleines Kind in Belgrad, also die NATO-Truppen Belgrad bombadierten. Zuletzt möchte ich einfach erwähnen das mir diese Entschuldigung am Herzen lag, sie zu verfassen und zu schreiben. Ich hoffe das mir die Bosniaken aus BiH in diesem Forum die Hand reichen können und meine Entschuldigung akzeptieren können.


Mit freundlichen Grüßen Jovanovic!




Heuchler und Propaganda Opfer fallen mir darauf ein.
 
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