Ist so eher ein Gefühl. Schussverhältnis ist ein Kriterium, aber nicht ausschließlich. Mein Eindruck war, dass im zweiten Drittel unsere geschwommen sind. Und da waren eure Jungs tatsächlich besser. Wenn ich mich nicht irre wurde das ja dann auch durch 2:1 Tore in dem Drittel für eure objektiv und mit Ergebnis bestätigt.
Im dritten Drittel mussten eure anlaufen. Was sollten sie auch sonst tun, wo sie wenn auch knapp zurück lagen? Aber da war ich ruhiger, hatte auch das Gefühl, dass unsere Jungs das unter Kontrolle haben. Und wenn das Drittel dann toremäßig 2:0 für unsere ausgeht, kann man wohl schwer davon reden, dass der da Unterlegene besser war. Auch wenn das letzte empty net war. Mit Verlaub. Dann waren sie wenigstens massivst in der Torschusseffizienz unterlegen. Auch das macht Klasse oder Besser sein aus.
Aber wie gesagt, da ist auch viel Subjektivität dabei
Klar, das Schussverhältnis sagt nicht alles aus, aber wenn es im entscheidenden Drittel 17:3 ausgeht, wirkt das für mich seitens der Russen nicht souverän. Auf mich haben sie nach dem Mitteldrittel einen sehr nervösen Eindruck gemacht. Aber ja, die Effizienz der Schweizer liess zu wünschen übrig. Ein altbekanntes Problem Aus meiner Sicht letztendlich auch DER Grund für die doch klare Niederlage (wobei da ja noch ein Emptyneter dabei war).
Ich Trainiere nur um einmal im Jahr in einem PlauschTurnier in der Ilfishalle als Anfänger mitzumachen.
Was gibt es denn da für ein Plauschturnier in Langnau?
Klar - Deutschland hätte mit Draisaitl, Rieder, Grubauer usw. keine Chance gegen die Schweiz gehabt....
Das Schweizer Eishockey hat sich ganz gut entwickelt aber in einem Atemzug mit den grossen Eishockeynationen würde ich die noch nicht nennen. Olympische Spiele mit allen Stars (hoffentlich wieder 2022 in Peking) gewinnen nur Kanada oder Schweden. Höchstens noch Russland, USA, Tschechien oder Finnland.
Keine Chance würde ich jetzt nicht sagen, aber wohl geringe Chancen. Natürlich liegt ein Exploit immer im Bereich des Möglichen. Schweizer können einen schwachen Tag einziehen, die Deutschen können über sich hinauswachsen.
Die Kräfteverhältnisse zwischen CH und D inkl. NHL hat man ja bei der WM gesehen, auch wenn sie da nicht gegeneinander gespielt haben. Draisaitl war dabei, Seidenberg, Holzer, Kahun, der allerdings erst nach der WM zur NHL gestossen ist. Und viel mehr an deutschen Spielern gibt die NHL ja überhaupt nicht her. Wen gibt’s da noch neben Grubauer und Rieder? Greiss, aber im Tor kann ja jeweils auch nur einer stehen. Gibt allenfalls leichte Vorteile, wenn man zwei Spitzentorwarte hat, welche sich abwechseln können. Und sonst noch? Kühnhackl vielleicht noch. Resultat? 11. Platz.
Und mal ehrlich: welche Rollen spielen die Deutschen in der NHL? Grubauer ist nicht die Nr. 1. Rieder? Kann froh sein, ist er noch in der NHL. Seidenberg hat keinen Verein mehr.
Schauen wir mal die Schweizer an. Roman Josi gilt als einer der besten Verteidiger der Welt, heuer wieder ins All Star-Game berufen. Einige der anderen haben dieses Saison zwar ein bisschen Formtiefs (Andrighetto, Niederreiter) oder sind wieder einmal langzeitverletzt sind (Bärtschi, der an der WM auch nicht dabei war) aber wichtige Spieler ihrer Teams, und Andrighetto und besonders Niederreiter waren an der WM absolut Top. Fiala ist auch kein Mitläufer bei den Predators, Meier von den Sharks ist derzeit zweitbester Torschätze und fünftbester Scorer seines Teams und die Sharks sind 3. Der Pacific Division. Hischier, Nr. 1 draft 2018, der eingschlagen hat (leider im falschen Team), war nicht mal dabei.
Zusammenfassend waren Josi, Fiala, Niederreiter, Andrighetto, Meier und Müller an der WM und die waren richtig stark, neben den Spielern aus der heimischen Liga, die aber so richtig gut waren. Spieler wie Corvi oder Hofmann musst du in der DEL mit der Lupe suchen.
Die Schweiz hat sich ja nicht irgendwie zum Finale (welches sie notabene unglücklich erst im Shoot-Out verloren haben) gewürgt, die haben richtig überzeugt, wie auch beim Silber 2013 schon (so sie im Finale allerdings klar unterlegen waren).
Nicht dabei aus der NHL waren Bärtschi, Hischier, Malgin, Weber, für den es nach dem Ausscheiden der Predators keinen Platz mehr gab, und Sbisa, der im Stanley Cup-Finale stand.
Ja, zu den Top 6 gehören sie noch nicht ganz, aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, und so lange wird das nicht mehr dauern, wenn ich mir die Jugendarbeit in der CH ansehe. Da wird richtig investiert. Ausserdem gehen immer mehr Schweizer schon im Teenageralter nach Nordamerika. Und Tschechien stagniert. Die CH ist näher an den Top6 als am Rest of the world. Wenn die besten der Besten zur Verfügung stehen, wird es die Schweiz schwer haben. Aber wenn die besten Spieler für die CH zur Verfügung stehen und die in Form sind, reicht es für eine Mannschaft, die jeden schlagen kann. Wir haben NHL-Spieler für mehr als 2 komplette Blöcke, davon sind die meisten etablierte Spieler.
Ohne Frage ist die Schweiz noch nicht da, wo sie hin will, und es wird Rückschläge geben, gerade ohne die Nordamerika-Spieler, und insbesondere in Spielen gegen Deutschland, welche Derbycharakter haben, aber der Weg des CH-Eishockey stimmt, was man vom D-Eishockey nicht gerade sagen kann (und dafür gibt es triftige Gründe). Aber Eishockey hat es in D als Randsportart natürlich schwer. Eishockey ist in der CH weitaus etablierter als in D. Trotz über 10 Mal weniger Einwohner haben wir deutlich mehr lizenzierte Spieler als D.