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Endgültige Kosovo Status Lösung: Kosovo in die UNO für eine Republika Srpska in die UNO?

Ja dass ist Vucics Haupt-Verhandlungsstrategie. Die Zukunft wird zeigen ob er damit weiterhin Erfolg haben wird. Auf Dauer wird das mit Sicherheit nicht fruchten, es gibt schon genug europäische politische Experten die das bereits durchschaut haben.
Was heisst hier Strategie, klar Strategie, aber man kann hier nicht sagen das Serbien das unbedingt will, Serbien ist hier nicht der Konfliktauslöser, man Verteidigt hier nur seine territoriale Integrität, sein Staatsterritorium, zu dem Kosovo völkerrechtlich und gemäss der UN Resolution 1244 gehört, eigentlich nichts anderes was Ukraine (Donezk), Zypern(Nordzypern), Georgien(Südossetien), Aserbaidschan(Berg Karabach) oder Spanien(Katalonien) machen. Ob Vucic Erfolg haben wird oder nicht, diese Strategie wird ewig andauern, bis die albanische Seite nicht zu ein "wirklichen" Kompromiss bereit ist, oder eben bis es wieder knallt und der Konflikt auftaut, wie erfahrungsgemäss alle 40 Jahre, was wir am wenigsten hoffen.

Natürlich wäre ein endgültiger Status das beste für uns alle, aber du sagst ja selber, zur zeit gibt es ihn nicht, kein Licht am Ende des Tunnels
 
Sogar Vucko spricht von Verhandlungsstrategien ,....
Ja natürlich. Ich glaube strategisch war der Rückzug aus den Institutionen genau zur richtigen Zeit, da USA/EU kein neuen Stress gebrauchen können, und KS Serben werden nicht nachgeben, ohne ZSO keine Rückkehr in Kosovo Institutionen. Mit etwas Glück wird USA/EU sein Kind Kosovo nun Dampf machen ZSO doch zu gründen, wobei zuviel Hoffnung habe ich nicht. Mal schauen
 
Ja natürlich. Ich glaube strategisch war der Rückzug aus den Institutionen genau zur richtigen Zeit, da USA/EU kein neuen Stress gebrauchen können, und KS Serben werden nicht nachgeben, ohne ZSO keine Rückkehr in Kosovo Institutionen. Mit etwas Glück wird USA/EU sein Kind Kosovo nun Dampf machen ZSO doch zu gründen, wobei zuviel Hoffnung habe ich nicht. Mal schauen
Ich bin der Meinung, dass diese Entscheidung falsch war und die Rückkehr mit der ZSO zu bedingen, finde ich erst recht falsch.
 
Was uns Bagsi hier nicht sagt ist, das nur ein Teil der Serben die kosov. Institutionen verlassen hat z. B. sind die serbischen Feuerwehrleute noch alle aktiv im Norden Kosovos, auch Beamte die in Ämtern arbeiten, arbeiten weiter. Es haben hauptsächlich serb. stämmige Polizisten sowie Richter und Staatsanwälte die Institutionen verlassen. Für den Polizeiersatz scheint es vorerst mit der Eulex eine Lösung zugeben. Die Arbeit der Richter und Staatsanwälte wird von ihren alb. Kollegen derzeit übernommen.

Lange Rede kurzer Sinn, Vucic wird den Rückzug nicht ewig lang halten können, da immer mehr Serben zurück kehren werden im kosov. Staatswesen bzw. es gibt im Norden auch Serben die anders denken als das offizielle Serbien
 
Ich bin der Meinung, dass diese Entscheidung falsch war und die Rückkehr mit der ZSO zu bedingen, finde ich erst recht falsch.
Sehen wir ja, ob du oder ich im recht sind am Ende. Warum sollten Nordkosovo Serben sich an den Brüssler Vertrag halten, bis dies nicht Pristina tut? Daher, genau der richtige Zeitpunkt. Die EU/USA sind jetzt am Zug, das beide den Brüssler Vertrag erfüllen, Serben zurück in die Institutionen, Pristina ZSO erfüllen, dafür hat sich vor allem die EU verpflichtet mit der Unterschrift im BS2013. Meiner Meinung könnte der Druck auf Pristina ZSO zu gründen durch den Rückzu der Nordkosovo Serben jetzt wachsen, sie wollen neben Ukraine kein neuen Stress. Sehen wir ja am Ende, kann auch sein das du im Recht bist, und ich falsch liege.
 
Erdogan meinte gestern das der Kosova und Albanien vereint werden müssen, somit wäre der Schutz für das albanische Volk gegen äußerliche Aggressoren gewährleistet
Man arbeite mit Hochdruck daran
 
Erdogan meinte gestern das der Kosova und Albanien vereint werden müssen, somit wäre der Schutz für das albanische Volk gegen äußerliche Aggressoren gewährleistet
Man arbeite mit Hochdruck daran
Ach der Terror-Sultan wieder mal am fantasieren.

Kosovo ist mittlerweile ein unabhängiger Staat.

Die Errichtung eines Großalbanien ist und bleibt ein Wunschtraum mancher Fanatiker.
 
@Maradona:

Stichwort "real": Die wichtigste Erkenntnis ist, die man sich vor Augen halten sollte ist, dass die Kosovo-Frage keine rein albanisch-serbische mehr ist, sondern in erster Linie eine deutsch/französisch/amerikanisch-serbische. Dass der albanische Teil Kosovo nicht wieder unter die direkte Verwaltung Serbiens geraten soll, darin sind sich die genannten westlichen Staaten einig. Das wichtigste Argument ist, dass jeder neue Krieg mit neuen Wiederaufbau-Geldern und Flüchtlingsströmen direkte Auswirkungen auf Europa hätte. In anderen Worten: Durch den von uns zu erwartenden Widerstand gegen eine gewaltsame Reintegration Kosovos in die serbische Verwaltung können wir Kosovo-Albaner also genau das von vornherein verhindern. Aber unter welchen Bedingungen Serbien uns dann formal oder quasi-formal anerkannt, darauf haben wir viel weniger Einfluss als Frankreich, Deutschland und die USA.

Kosovo ist darüber hinaus eine Art "Stachel im Fleisch" gegen Serbien, nicht weil es Serbien direkt bedrohen kann, aber weil jede Aktion der kosovarischen Polizei oder irgendwann gar der kosovarischen Armee nördlich des Ibar zu großer Empörung in Serbien führen würde und ein Präsident in Belgrad, dem man vorwirft dem nicht Einhalt zu gebieten, schnell vom Thron gejagt werden könnte. Und solange die KFOR das indirekt zulässt, kann die serbische Armee nicht einfach dort einmarschieren. Als ein Nicht-NATO-Staat mit guten Beziehungen zu Russland behalten die EU und die USA Serbien stets im Auge und für sich Instrumente in der Hand haben, um Serbiens Verhalten beeinflussen zu können. Unsere kosovarische Polizei ist ein solches Instrument.

Wo du recht hast: Wenn du den Bezug Kosovo-BiH herstellst, nennst du das Kind beim Namen. Und zwar deshalb, weil die Kosovo-Politik Belgrads mindestens seit Ivica Dačić als Ministerpräsident, primär vom Motto geleitet war "Serbiens zukünftige Grenzen sind noch zu bestimmen". Man wollte die serbisch besiedelten Gebiete nördlich des Ibar abgetreten bekommen und Kosovo dann in die UNO einziehen zu lassen, um damit die Botschaft in die Welt zu setzen: "Doch, Grenzneuziehungen nach ethnischen Linien können im Balkan Probleme lösen." - Und genau das hätte die Abspaltung der Republika Srpska wahrscheinlicher gemacht bzw. die bosnischen Serben hätte mit einer realistischen Abspaltungs-Option ein stärkeres Druckmittel gegen die Bosniaken und die anderen "Einiges-BiH"-Befürworter bekommen.

Unter der Trump-Administration mit Richard Grenell als Verhandlungsführer, als Hashim Thaçi sich auf eine, wie er es nannte, "Grenzkorrektur" einlassen wollte, schien das für Belgrad schon zum Greifen nahe. Die große Frage ist, was Thaçi dabei in den Kopf ging: War er aufgrund des großen US-Einflusses auf Kosovo und speziell auf seine Partei einfach dazu gezwungen mitzumachen? Hatte er Angst, dass die Alternative zu neuer Grenzziehung eine Art Republika Srpska in Kosovo werden würde? Oder wollte er einfach die Botschaft in Richtung EU setzen: "Denkt gar nicht erst an eine Republika Srpska in Kosovo als Komrpomisslösung, sonst schließen wir mit Belgrad - ohne euch einzubinden - einfach eine neue Grenze. Das will Serbien sowieso viel eher.".

Darüber kann man letztlich nur spekulieren. Fakt ist: Donald Trump selbst rückte noch während seiner Amtszeit von diesem Ansatz ab, nachdem er John Bolton als nationalen Sicherheitsberater entließ und nannte eine serbisch-kosovarische Grenzverändeurng eine dumme Idee von Bolton. Da fragt man sich schon irgendwie, wieso du als Präsident deinem Berater nicht schon viel früher widersprochen hast, sondern erst nachdem du ihn entlassen hast. Wie dem auch sei: Die Grenzverschiebung war seitdem vom Tisch und sie ist es auch für Biden. Für Berlin war sie immer schon eine sehr gefährliche Idee. Sie könnte separatistische Bestrebungen nicht nur in BiH, sondern potentiell auch in Nordmazedonien und Montenegro vom Zaun brechen samt entsprechender Bürgerkriege.

Die Republika Srpska, von der ich das Gefühl nicht loswerde, dass sie Beziehungen zu Moskau pflegt, die nicht einmal Belgrad völlig kontrollieren kann, war und ist dem Westen in Dorn im Auge. Mal abgesehen davon, dass auch ohne großen ausländischen Einfluss ein neuer Bürgerkrieg in BiH entstehen kann. Aber wenn Russland für den Westen neue Probleme schaffen will (wie etwa in Syrien oder Libyen), um damit den westlichen Fokus auf Osteuropa herauszulösen und westliche Kräfte woanders zu binden, dann ist die Republika Srpska nicht mehr bloß ein nerviges Problem, sondern ein brandgefährliches Pulverfass vor der Haustür der EU.

Dein Vorschlag, einfach Kosovo und die RS einfach als Staaten in die UNO aufzunehmen klingt daher verlockend. Aber das Risiko wäre sehr hoch: Was tun die Bosniaken, die Foča und Srebrenica nicht vergessen haben und in der RS immerhin 14% der Bevölkerung bilden? Was ist, wenn die bosnischen Kroaten jetzt auch eine Abspaltung fordern? Was machen dann die Albaner in Nordmazedonien und potentiell sogar ein Teil der Serben in Montenegro?
 
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