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Endlosschleife Part 2: Mazedonier vs. Griechen

Interessanter Artikel! Blickwinkel eines Touristen:

Neugierig im „Motel Wien“

Mazedonien? „Existiert nicht.“ In der Serie „Expedition Europa“.

10.10.2014 | 18:40 | Von Martin Leidenfrost (Die Presse)

Am duftend klaren Ohridsee eine Ohridseeforelle, das macht meine erste Mazedonien-Fahrt schon mal schön. Oder bei Nacht runter von der Mutter-Teresa-Autobahn, um in der albanisch-türkisch geprägten Stadt Gostivar zu übernachten. Der Rezeptionist im „Motel Wien“ erzählt: „Mein Chef hat im Wiener Prater gearbeitet.“ Er gibt mir zwei Zimmer zur Auswahl, eines mit Whirlpool und eines mit gebrauchtem Kondom. Die Kaschemme im Erdgeschoß bezeichnet der Albaner als „serbische Singbar“. Neugierig geworden, setze ich mich rein. Ich will niemandem unrecht tun, die aufgereiht vor der Elektroorgel sitzenden Mädels halte ich aber für Prostituierte. Eine von ihnen verschwindet zu einer Gruppe junger Männer in eine Nische. Die anderen Mädels beobachten interessiert das Geschehen, nur ich an meinem Platz sehe nichts. Verrückt vor Neugier, gehe ich schauen: Die Frau steht angezogen da und singt. Eine Stadt ohne Serben, in der Prostituierte für albanische Typen serbische Balladen schmettern? Ich frage nicht weiter nach. Ich gehe schlafen.

Die Republik Mazedonien ist ein junger Nationalstaat, der einerseits von fast allen Nachbarn infrage gestellt wird, besonders von Griechenland. Andererseits betreibt Mazedoniens Regierungspartei, deren Name VMRO-DPMNE das Wörtchen „revolutionär“ enthält, eine freihändige Identitätspolitik, die sich Südosteuropas Helden bis lange vor Ankunft der Slawen auf dem Balkan unter den Nagel reißt.

Weltparlament von Mazedoniern

Der Präsident des „Mazedonischen Weltkongresses“ behauptet gar, dass es viel mehr Mazedonier gebe als gedacht. Ich kriege diesen Todor Petrov ans Telefon. Er liegt mit Grippe im Bett, klingt aber nett. Er simst mir, dass sein Verein „Mazedonier rund um die Welt als Weltparlament von Mazedoniern aus aller Welt vereinigt hat“. Die versprochenen Antworten auf meine Fragen bleiben aus.

In der Hauptstadt steht ein 22 Meter hoher Reiter, Alexander der Große. Die Regierung nennt ihren großen Verschönerungsplan „Skopje 2014“, und so irre ich an einem Werktag des Jahres 2014 durch das sauber ausgeräumte Skopje, auf der Suche nach einer Auskunftsperson. Um das und auf dem Vardar-Brücklein stehen Statuen bedeutender Mazedonier, ein albanischer Skanderbeg, ein serbischer König, ein bulgarischer Zar – eine Armee überdimensionierter Zinnsoldaten zwischen unzähligen Laternen. Die neulich von russischen Meistern gelieferten Historienschinken im neuen „Museum der Aufstände“ sprechen mich durchaus an, genauso der weiße Klassizismus der Fassaden. Auch der dunkle Büroblock unserer EVN wird bald hellenisiert.

Erst am Abend bekomme ich Auskunft. „Wir erreichen nun wohl den Gipfel unseres nation building“, erklärt mir ein smarter Anzugträger in der VMRO- Zentrale. Man locke endlich Touristen nach Skopje und spare sogar: „Das Außenministerium zahlte pro Jahr eine Million Miete, nun haben wir für fünf Millionen einen ziemlich repräsentativen Bau.“ Gegen Ende des Gesprächs falle ich aus allen Wolken – der Mann erweist sich als Staatssekretär. Unterhalb der Chefetage scheint im mazedonischen Staatsapparat niemand zu arbeiten.

Ich fahre ins griechische Makedonien. Bei Amphipolis wurde neulich eine Sensation ausgegraben, eine Grabstätte der Familie Alexanders des Großen wohl. Die Verkehrspolizei bewacht die Anhöhe rund um die Uhr. Ein Kameramann mit Schnapsfahne redet mich an: „Mitteleuropa hat überhaupt keine Geschichte, ihr seid Barbaren.“ Ansonsten Schaulustige, eine Hollywood-Selektion edelwüchsiger Griechen steht an diesem frühherbstlichen Sonntag selbstvergewissernd im Abendwind. Über Mazedonien, das sie „Skopje“ nennen, nur verächtliche Worte: „So etwas existiert nicht.“

Neugierig im ?Motel Wien? « DiePresse.com

Übrigens: Todor Petrov

:haha:
 
Wie unsere und eure Regierungen das "Spielchen" miteinander treiben ist eine Sache, die andere Sache ist, wie einige hier über ein ganzes Volk sprechen, urteilen, welches mitten in der Balkanregion lebt und beheimatet ist und kulturell mit den anderen Balkanvölkern mehr oder weniger verbunden ist. Wir sollen also nicht existent sein, so so!^^
 
Wie unsere und eure Regierungen das "Spielchen" miteinander treiben ist eine Sache, die andere Sache ist, wie einige hier über ein ganzes Volk sprechen, urteilen, welches mitten in der Balkanregion lebt und beheimatet ist und kulturell mit den anderen Balkanvölkern mehr oder weniger verbunden ist. Wir sollen also nicht existent sein, so so!^^

Keiner leugnet eure Existenz. Wir akzeptieren nur nicht euren Anspruch Makedonen zu sein, da Makedonen schon immer Griechen gewesen sind.
 
Žarnoski;4166952 schrieb:
Und was ist mit jenen in Bitola? Jene müssten doch Makeodnen sein? Oder geht es primär um die Sprache und Kultur?

Du kannst doch auch Makedone sein, da deine Vorfahren möglicherweise aus Makedonien sind. Ist ja bei vielen Slawen FYROMs so ... aber bitte mit einer entsprechenden Differenzierung. Das Thema hatten wir doch schon, Metho ... wie oft denn noch? Ihr wollt euch Makedonen nennen - das haben wir alle verstanden. Das geht aber nicht, da Makedonen Griechen gewesen sind und es heute immer noch Griechen sind.
 
Du kannst doch auch Makedone sein, da deine Vorfahren möglicherweise aus Makedonien sind. Ist ja bei vielen Slawen FYROMs so ... aber bitte mit einer entsprechenden Differenzierung. Das Thema hatten wir doch schon, Metho ... wie oft denn noch? Ihr wollt euch Makedonen nennen - das haben wir alle verstanden. Das geht aber nicht, da Makedonen Griechen gewesen sind und es heute immer noch Griechen sind.

Sie sollten sich lieber mit Tito und noch alten lebenden Kommunisten auseinandersetzen und sie mit Fragen bedrängen, warum die Kommunisten aus ihnen Makedonen machen wollten, was ohnehin nicht geht, außer es als Propaganda gegen Griechenland auszuschlachten.

Das allein wäre das richtige Vorgehen.
Sie denken nur nicht daran, sie wollen daran nicht denken, also kann es auch kein Entgegenkommen geben.

Diese ganze Energie um den Namen hätte für was anderes verwendet werden können, z.B. um die Region nach vorne zu bringen. Das alles fällt nun ins Wasser.


Wahrscheinlich wird wieder so ein Schwachkopp mit "Selbstbestimmungsrecht" ankommen.
Versuche mal selbstbestimmt eine zweite Firma namens "Volkswagen" zu gründen, egal wo auf der Welt, da wirst Du erleben, wie schnell Du pleite gemacht wirst.
Selbstbestimmung bedeutet nicht, sich den Namen und Identität eines existenten Volkes aneignen.
 
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