Im Titel des Threads waren 3 Fragezeichen. Die habe ich entfernt, weil wir sie seit gestern nicht mehr benötigen, denn Drummpfff hat das Abkommen von Seiten der USA gekündigt.
8. Mai 2018, 18:58 Uhr
Atomabkommen
Trump hilft den iranischen Scharfmachern
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Rohani bekräftigte nach Trumps Auftritt, Iran halte an dem Abkommen fest.
"Wir haben statt eines Abkommens mit sechs Staaten nun eines mit fünf", sagte er in einer Fernsehansprache. "Wir lassen nicht zu, dass Trump diesen psychologischen Krieg gewinnt." In den nächsten Wochen würden iranische Diplomaten mit den anderen fünf Verhandlungspartnern das weitere Verfahren besprechen.
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Fraglich ist jedoch, ob sich Rohani im Machtkampf zu Hause durchsetzen kann. Der wurde jüngst mit zunehmender Schärfe ausgetragen. Die Hardliner würden am liebsten die Urananreicherung wieder hochfahren, das ins Ausland verlagerte Uran zurückfordern, das Abkommen für hinfällig erklären.
Das würde wohl eine scharfe Eskalation nach sich ziehen, die letztlich auch einen Militärschlag der USA oder Israels wieder als Option erscheinen ließe. Die Atomverhandlungen hatten das Ziel zu verhindern, dass Iran sich der Schwelle nähert, über genug Uran für einen Sprengkopf zu verfügen - da aber wäre Teheran wohl in absehbarer Zeit wieder.
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Wahrscheinlicher ist, dass Iran den Mechanismus zur Streitschlichtung aus dem Vertrag nutzt: Damit kann Teheran die Europäer zwingen, Farbe zu bekennen und die USA eines Vertragsverstoßes zu bezichtigen.
Washington wäre isoliert, Berlin, London und Paris fänden sich an der Seite von Moskau und Peking wieder, die Trump vor einem Ausstieg gewarnt haben. Iran hat großes Interesse daran, dass Europa die Sanktionen ausgesetzt lässt -
mit den USA gibt es aufgrund anderer Embargo-Vorschriften ohnehin kaum Handel. Auch könnte Teheran die EU drängen, Iran-Geschäfte in Euro abzuwickeln sowie Firmen und Banken gegen die Drittwirkung der US-Sanktionen zu schützen. Die Sanktionen, deren Aussetzung nun am 12. Mai ausläuft, zielen auf Irans Ölexporte, die wichtigste Einnahmequelle der Regierung. Die größten Abnehmer sind China, die EU, Südkorea, Indien und die Türkei.
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In Israel und Saudi-Arabien stehen zwei der wichtigsten US-Verbündeten in der Region an der Seite Trumps.
Israel hat offenbar zeitgleich zur Erklärung Trumps iranische Kräfte in Syrien angegriffen. Manch ein Diplomat in der Region sieht schon den großen Sturm heraufziehen, eine Eskalationsspirale, die sich nicht mehr unter Kontrolle bringen lässt, weil auf allen Seiten die Falken Oberhand gewinnen. Es ist die Unberechenbarkeit auf allen Seiten, die solche Befürchtungen beflügelt.
Atomabkommen - Trump hilft Hardlinern in Iran - Politik - Süddeutsche.de
Das sieht alles nicht gut aus, denn wenn die Scharfmacher beider Seiten gewinnen, droht ein weiterer Krieg in der Region!