ALLEN CARR
Endlich
Nichtraucher!
Der einfache Weg, mit dem
Rauchen Schluß zu
machen
Aus dem Englischen
von Ingeborg Andreas-
Hoole
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OHNE RAUCH GEHTS AUCH!
Machen wir uns nichts vor: Mit dem Rauchen aufzuhören ist schnell gesagt, aber
nur schwer in die Tat umzusetzen. Doch hier ist endlich die Wunderkur, auf die
alle Raucher gewartet haben. Allen Carr hat eine verblüffend einfache Methode
gefunden, wie man innerhalb nur weniger Wochen und ohne Schockbehandlung
zum Nichtraucher wird.
Der einfache Weg, mit dem Rauchen Schluß zu machen!
(Klappentext)
»Machen Sie sich klar, dass Sie es schaffen können. Sie sind kein
bisschen anders als andere, und der einzige Mensch, der Sie
hierzu bringen kann, die nächste Zigarette zu rauchen. sind Sie.«
Buch
Kaum ein Raucher, der nicht schon einmal den Entschluss gefasst hat, mit dem
Rauchen aufzuhören - kaum einer, der früher oder später seine guten Vorsätze
wieder über den Haufen geworfen hat.
Für alle jene, die bereit sind, mit dem Nikotin endgültig Schluss zu machen, ist
dieses Buch die richtige Begleitung.
Allen Carrs "Easyway" ist eine sensationelle und inzw ischen äußerst bekannte
Methode, um die körperliche und psychische Nikotinabhängigkeit zu überwinden.
Er zeigt dem Raucher Wege, die eigene Sucht ganz bewusst und selbstkritisch zu
hinterfragen und ihr schließlich den Rücken zu kehren.
Die nachhaltigen Erfolge seiner Bücher und Seminare geben Allen Carr recht: Den
unverbesserlichen Raucher gibt es nicht - jeder kann auf hören!
Autor
Allen Carr rauchte 1983 noch 100 Zigaretten am Tag. Nachdem er jedoch
gesundheitliche Probleme bekam, fand er für sich eine Methode, die ihn vom
Rauchen abbrachte. Er gab seinen Job als Wirtschaftsprüfer auf und gründete in
England seine ersten Easyway-Seminare, die mittlerweile Wochen im voraus
ausgebucht sind. Raucher aus aller Welt reisen an, um sich von ihm beraten zu
lassen. Er lebt mit seiner Familie in England.
Auskunft über seine Nichtraucherkurse in Deutschland erhalten Sie unter den
hinten im Buch angegebenen Adressen.
Von Allen Carr außerdem bei Goldmann erschienen:
Endlich Nichtraucher (16401)
Endlich Wunschgewicht (16117, 16402)
Für alle Raucher, die ich nicht heilen konnte. Ich hoffe, das Buch
wird ihnen zu ihrer Freiheit verhelfen.
Und für Sid Sutton.
Doch vor allem für Joyce.
Umwelthinweis:
Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuches
sind chlorfrei und umweltschonend.
Vollständige Taschenbuchausgabe Mai 1998
© 1992 der deutschsprachigen Ausgabe
Wilhelm Geldmann Verlag, München in der Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH
© 1991 der Originalausgabe Allen Carr
Originalverlag: Penguin Books, Ltd., London
Originaltitel: Allen Carr's Easy Way To Stop Smoking
Umschlaggestaltung: Design Team München unter Verwendung folgender Fotos:
Umschlag: Guido Pretzl
Umschlaginnenseiten: Design Team München
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
Druck: Elsnerdruck, Berlin
Verlagsnummer: 13664
Herstellung: Max Widmaier
Made in Germany
ISBN 3-442-13664-4
www.goldmann-verlag.de
29 31 33 34 32 30 28
Inhalt
Vorwort..............................................................................................................6
Einführung ........................................................................................................9
1 Den unverbesserlichen Raucher habe ich noch nicht getroffen..............13
2 Die einfache Methode.................................................................................17
3 Warum ist das Aufhören so schwierig? .....................................................21
4 Die gemeine Falle .......................................................................................25
5 Warum rauchen wir weiter?........................................................................28
6 Nikotinsucht .................................................................................................29
7 Gehirnwäsche und das Unterbewußte......................................................38
8 Entzugserscheinungen lindern...................................................................46
9 Streßsituationen ..........................................................................................48
10 Langeweile ................................................................................................50
11 Konzentration ............................................................................................51
12 Entspannung.............................................................................................53
13 Die Kombi-Zigarette..................................................................................55
14 Was gebe ich auf?....................................................................................57
15 Selbstversklavung.....................................................................................62
16 Ich spare x Mark die Woche.....................................................................65
17 Gesundheit ................................................................................................69
18 Energie ......................................................................................................74
19 Es entspannt mich und schenkt mir Selbstvertrauen.............................75
20 Die bedrohlichen schwarzen Schatten ....................................................76
21 Die Vorteile des Rauchens .......................................................................78
22 Die »Methode Willenskraft« .....................................................................79
23 Weniger rauchen? Vorsicht Falle!............................................................87
24 Nur eine einzige Zigarette........................................................................91
25 Gelegenheitsraucher, Teenager, Nichtraucher.......................................93
26 Der heimliche Raucher ...........................................................................101
27 Sozialer Druck?.......................................................................................103
28 Der richtige Zeitpunkt .............................................................................105
29 Werde ich die Zigaretten vermissen? ....................................................111
30 Werde ich zunehmen?............................................................................114
31 Falsche Motivationen meiden ................................................................116
32 Die einfache Methode des Aufhörens ...................................................119
33 Die Entzugsperiode ................................................................................125
34 Nur einmal ziehen ...................................................................................131
35 Wird es für mich schwieriger sein? ........................................................132
36 Die Hauptgründe des Scheiterns ...........................................................134
37 Ersatzbefriedigungen..............................................................................136
38 Sollte ich Versuchungen meiden?.........................................................139
39 Der Augenblick der Erleuchtung ............................................................142
40 Die letzte Zigarette..................................................................................145
41 Eine letzte Warnung ...............................................................................146
42 Fünf Jahre Erfahrung..............................................................................147
43 Helfen Sie den Rauchern auf dem sinkenden Schiff............................155
44 Ein Rat für Nichtraucher .........................................................................159
Finale Helfen Sie, diesem Skandal ein Ende zu setzen............................162
-6-
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
nachdem ich selbst mit dem Rauchen aufgehört hatte und es im
Laufe der Jahre auch über 20 000 Raucher in meinen eigenen
Kursen in London geschafft hatten, sich von der Sucht nach
Nikotin zu befreien, war ich mir absolut sicher, dass meine
Easyway-Methode auch für andere Raucher funktioniert.
Ich hatte jedoch Zweifel, ob ich »Endlich Nichtraucher!« als Buch
herausbringen sollte. Ich fragte ein bisschen herum, und die
Antworten waren nicht gerade ermunternd: »Wie könnte mir ein
Buch helfen aufzuhören? Was ich brauche, ist Willenskraft!« oder
»Wie könnte ein Buch gegen die schrecklichen
Entzugserscheinungen helfen?«
Es ist sehr schwierig, einem Raucher die Angst vor dem Aufhören
zu nehmen, wenn er das Buch nicht ganz durchliest. Aber wie
sollte er das Buch ganz lesen, wenn man ihm vorher nicht die
Angst vor dem Aufhören genommen hat? Das ist die klassische
Frage: Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?
Abgesehen von diesen nicht gerade ermunternden Bemerkungen
hatte ich selbst auch Zweifel: In meinen Kursen hatte ich oft erlebt,
daß ein Raucher einen wichtigen Punkt missverstanden hatte.
Aber im Kurs konnte ich das immer richtigstellen. Aber wie könnte
das ein Buch? Ich erinnere mich noch genau, wie frustriert ich
manchmal während meiner Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer war,
wenn ich einen Punkt nicht verstanden hatte oder ih m nicht
zustimmte, denn ich konnte dem Buch nichts erwidern. Außerdem
war ich mir auch darüber bewußt, daß in Zeiten von Video und
Fernsehen viele Menschen nicht mehr gewöhnt sind, ein Buch zu
lesen.
Zusätzlich dazu hatte ich auch noch Bedenken, denn ich war ja
kein Schriftsteller und mir meiner Grenzen auf diesem Gebiet
durchaus bewußt. Ich war sicher, daß ich einen Raucher in einem
persönlichen Gespräch davon überzeugen konnte, wieviel
schöner gesellige Situationen als Nichtraucher sind, um wieviel
besser man sich konzentrieren oder Streß bewältigen kann und
wie leicht und einfach es sein kann aufzuhören. Ich fragte mich,
ob ich nicht lieber einen professionellen Autor engagieren sollte.
-7-
Ich war mir also keineswegs sicher, ob ein Buch erfolgreich sein
würde.
Die Götter meinten es gut mit mir. »Endlich Nichtraucher!« war
seit der Veröffentlichung in England ein Bestseller. Täglich
erreichen mich Briefe mit folgenden oder ähnlichen Bemerkungen:
»Das ist das beste Buch, das jemals geschrieben wurde«, »Sie
sind ein Genie«, »Sie sollten zum Ritter ernannt werden«, »Sie
sollten Premierminister werden«, »Sie sind ein Heiliger«.
Ich hoffe, diese Bemerkungen sind mir nicht zu Kopf gestiegen.
Mir ist auch völlig klar, daß ich diese Komplimente nicht aufgrund
meiner literarischen Fähigkeiten bekommen habe. Aber ich
bekomme sie aus einem einfachen Grund: Egal ob Sie lieber ein
Buch lesen oder einen Kurs mit persönlicher Betreuung besuchen,
Allen Carrs EASYWAY funktioniert!
Und wenn ein Buch langfristig in einer Sprache erfolgreich ist,
warum sollte das dann nicht auch in anderen Sprachen der Fall
sein? Ganz besonders, wenn es einen leichten Weg bietet, sich
von einer Krankheit zu hellen, die mehr als drei Millionen
Menschen weltweit pro Jahr umbringt und alle betrifft, ungeachtet
der Nationalität, Rasse, Religion oder Hautfarbe.
Würde die »Magie« der Methode bei der Übersetzung
verlorengehen? Wieder zeigte die Vergangenheit, daß Allen Carrs
Methode in jeglicher Sprache erfolgreich ist, denn es gibt sie in
mehr als 20 Sprachen. Die deutschsprachige Version war ganz
besonders erfolgreich. Sicher können Sie sich vorstellen, wie sehr
ich mich über die vielen Briefe aus aller Welt freue. Es gab viele
Momente, in denen ich sehr stolz war, seit ich der Nikotinsucht
den Kampf ansagte, aber einer der schönsten war, als ich hörte,
daß »Endlich Nichtraucher!« Platz eins auf der deutschen
Bestsellerliste erobert hatte.
Auf der letzten Seite dieses Buches spreche ich von einem
Schneeball, der sich hoffentlich bald in eine Lawine verwandelt.
Es gab Zeiten, in denen ich zweifelte, ob ich diesen großen Tag
noch erleben würde. Denn leider wurde meine Botschaft anfangs
nur langsam von einem zum anderen weitergegeben.
Inzwischen habe ich viele Dankesbriefe von Lesern bekommen,
die »Endlich Nichtraucher!« gelesen haben. Die Botschaft hat sich
doch sehr schnell verbreitet, und Sie helfen mir damit am
allermeisten, denn jetzt bin ich sicher, die Lawine noch zu erleben.
-8-
Seitdem ich begonnen habe, mich für das Rauchen aufhören
einzusetzen, erlitt ich viele Rückschläge und Enttäuschungen,
machte aber auch viele positive Erfahrungen. Am schönsten ist,
daß ich mit einer Gruppe ganz besonderer und äußerst
engagierter Menschen zusammengekommen bin. Ich meine damit
ehemalige Raucher, die mit meiner Methode aufgehört haben und
so beeindruckt waren, daß Sie selbst Trainer werden wollten.
Wir haben diesbezüglich viele Anfragen, aber nur wenige
Interessenten bringen die Voraussetzung mit, die fundierte
Ausbildung abzuschließen und damit erfolgreich zu sein. Wir sind
ganz besonders stolz auf alle unsere deutschsprachigen Trainer,
die innerhalb eines erstaunlich kurzen Zeitraums einen solchen
Qualitätsstandard erreichten.
Ich bin sehr zuversichtlich, daß Sie, wenn Sie das Buch mit einer
offenen Einstellung lesen und die Anweisungen darin befolgen, in
kurzer Zeit diese herrliche Freude empfinden, wirklich frei von der
Nikotinsucht zu sein. Aber wir brauchen auch Ihre Unterstützung.
Ein wichtiger Teil des Erfolgs meiner Methode liegt darin, ein
Feedback von unseren Kurstellnehmern oder Lesern zu
bekommen. Am Ende des Buches finden Sie dafür ein
Formular/Rückantwort und eine Liste aller Allen Carr Büros in
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diese brauchen Ihr
Feedback, sei es jetzt positiv oder negativ. Und sollten Sie weitere
Unterstützung benötigen, zögern Sie bitte nicht, den Ihnen am
nächsten liegenden Trainer oder das nächste Easyway-Büro
anzurufen, anzuschreiben oder ein Fax dorthin zu schicken.
Alles Gute für Sie
-9-
Einführung
»Ich werde die Raucher dieser Welt heilen.«
Das sagte ich zu meiner Frau. Sie glaubte, ich sei übergeschnappt.
Verständlich, wo sie doch mit ansehen mußte, wie ich
ungefähr alle zwei Jahre einen wirklich ernsthaften Anlauf
unternahm, selbst das Rauchen aufzugeben. Noch verständlicher,
wo ich doch nach dem letzten Versuch wie ein Kleinkind heulte,
weil ich nach sechs Monaten Höllenqualen wieder einmal
gescheitert war. Ich heulte, weil ich glaubte, daß ich
lebenslänglich weiterrauchen müßte, wenn ich dieses Mal keinen
Erfolg hätte. Ich hatte ungeheuer viel Energie in diesen Versuch
investiert und wußte, daß ich nie wieder die Kraft finden würde,
dieses Martyrium noch einmal durchzumachen. Sogar noch
verständlicher, weil ich das sagte, nachdem ich gerade meine
letzte - und endgültige? - Zigarette ausgedrückt hatte. Nicht nur
ich betrachtete mich als geheilt, sondern ich wollte auch noch den
Rest der Menschheit heilen!
Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, kommt es mir vor, als
wäre meine ganze bisherige Existenz nur eine Vorbereitung
darauf gewesen, das Raucherproblem zu lösen. Sogar die
verhaßten Jahre meiner Ausbildung und Arbeit als Wirtschaftsprüfer
waren unschätzbar wertvoll, weil sie mir geholfen
haben, die Geheimnisse der Nikotinsucht zu ergründen. Angeblich
schafft man es nicht, die große Masse Mensch auf Dauer hinters
Licht zu führen, doch ich glaube, daß die Tabakindustrie genau
das jahrelang betrieben hat. Ich glaube auch, daß ich als erster
den Mechanismus der Nikotinsucht wirklich begriffen habe. Falls
das arrogant klingt, möchte ich rasch hinzufügen, daß das nicht
mein Verdienst war, sondern es sich aus meinen
Lebensumständen eben so ergeben hat.
Der bedeutungsschwere Tag war der 15. Juli 1983. Ich bin damals
nicht von einer Sträflingsinsel geflohen, aber ich glaube, daß ein
entsprungener Sträfling keine größere Erleichterung empfinden
könnte als ich, der an diesem Tag seine letzte Zigarette
ausdrückte. Mir wurde bewußt, daß ich etwas entdeckt hatte, von
dem jeder Raucher nur träumt: eine einfache Methode, das
Rauchen aufzugeben. Nachdem ich meine Methode an Freunden
und Verwandten ausprobiert hatte, machte ich mich als Berater
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selbständig und half anderen Rauchern, sich von ihrer Sucht zu
befreien.
Die erste Fassung dieses Buches schrieb ich 1985. Auf die Idee
brachte mich einer meiner »Mißerfolge«, ein Mann, den ich in
Kapitel 25 beschreibe. Er hat mich zweimal aufgesucht, und
jedesmal endeten die Sitzungen mit einem beiderseitigen
Tränenausbruch. Er war so erregt, daß es mir nicht gelang, ihn so
weit zu lockern, daß er meine Worte aufnehmen konnte. Da kam
mir der Gedanke, wenn ich alles aufschriebe, könnte er es lesen,
wann und wie oft er wollte, und das würde ihm helfen, das
Wesentliche zu begreifen. Ich schreibe diese Einführung anläßlich
des Erscheinens der Neuausgabe dieses Buches. Ein kleiner roter
Pfeil auf dem Umschlag informiert mich, daß es jahrelang ein
Bestseller war. Ich denke an die Tausende von Briefen, die ich
aus der ganzen Welt von Rauchern und ihren Angehörigen
erhalten habe, an ihren Dank, daß ich dieses Buch geschrieben
habe. Leider habe ich keine Zeit, alle diese Briefe zu beantworten,
aber jeder einzelne macht mir Freude, und schon ein einziger
Brief wäre Lohn genug für die ganze Mühe.
Ich höre nicht auf zu staunen, daß ich täglich etwas Neues über
das Phänomen Rauchen lerne. Trotzdem bleiben die
grundsätzlichen Gedankengänge dieses Buches gültig. Perfekt ist
wohl nie etwas, doch n einem Kapitel würde ich nie etwas ändern,
dem Kapitel, das mir am leichtesten von der Hand ging und das
zufällig das Lie blingskapitel der meisten Leser ist: Kapitel 21.
Zusätzlich zu meiner Beratungserfahrung kann ich jetzt auch noch
aus fünf Jahren Rückmeldung auf das Buch Nutzen ziehen. Die
Änderungen gegenüber der ersten Ausgabe bestanden darin, das,
worum es mir geht, genauer und klarer auszudrücken. Dabei hatte
ich besonders die Fälle vor Augen, in denen meine Methode
versagte, und habe versucht, die Ursachen des Versagens
auszumerzen. Bei den meisten (dieser Fälle handelt es sich um
Jugendliche, die von ihren Eltern gezwungen wurden, mich
aufzusuchen, und die selbst keineswegs aufhören wollten zu
rauchen. Sogar drei Viertel dieser Raucher kann ich heilen.
Gelegentlich ist ein echter »Mißerfolg« darunter, jemand, der den
verzweifelten Wunsch hat, das Rauchen aufzugeben, wie der
Mann aus Kapitel 25. Das trifft mich tief, und manchmal verbringe
ich schlaflose Nächte darüber, mir zu überlegen, wie ich zu diesem
Raucher durchdringen könnte. Ich betrachte solche
Fehlschläge nicht als Versagen des Rauchers, sondern als mein
-11-
eigenes, weil es mir nicht gelungen ist, dem Raucher
klarzumachen, wie einfach das Aufhören ist, und wieviel Spaß ihm
das Leben machen wird, sobald er aus dem Gefängnis
ausgebrochen ist. Ich weiß, daß jeder Raucher nicht nur mit
Leichtigkeit, sondern auch mit Genuß das Rauchen aufgeben
kann, doch manche Menschen sind auf ihrer Denkschiene so
eingefahren, daß sie ihre Phantasie nicht mehr in Gang bringen
können - die Angst vor dem Aufhören hindert sie daran, sich
neuen Gedanken zu öffnen. Sie kommen nie dahinter, daß diese
Angst durch Zig aretten ausgelöst wird, und daß der größte
Gewinn des Aufhörens in der Befreiung von dieser Angst besteht.
Ich widme die erste Ausgabe dieses Buches den Menschen, die
ich nicht hellen konnte. Meine Beratungen führe
ich übrigens mit der Garantie durch, daß alle, bei denen der
Versuch misslingt, ihr Geld zurückbekommen.
Im Lauf der Jahre ist meine Methode so manches Mal kritisiert
worden, aber ich weiß, daß sie bei jedem Raucher wirkt. Am
häufigsten höre ich die Klage: »Bei mir hat ihre Methode nicht
geklappt.«
Die Raucher erzählen mir dann, wie sie vorgegangen sind, wobei
mir klar wird, daß sie die Hälfte meiner Anweisungen in den Wind
geschlagen haben - und dann nicht begreifen, warum sie immer
noch rauchen! Stellen Sie sich vor, Sie irren in einem Labyrinth
herum, ohne den Ausgang zu finden. Ich besitze den Plan des
Labyrinths und sage Ihnen: »Jetzt biegen Sie nach links, dann
nach rechts ab«, usw. Wenn Sie nur einen Richtungshinweis
auslassen, werden auch die restlichen Hinweise bedeutungslos,
und Sie werden nie aus dem Labyrinth herauskommen.
Ursprünglich führte ich Einzelberatungen durch. Nur ganz
verzweifelte Raucher suchten mich auf. Man hielt mich für eine Art
Quacksalber. Heute gelte ich als der führende Experte der
Raucherentwöhnung, und Menschen kommen aus der ganzen
Welt zu mir angereist. Ich mache jetzt immer Gruppenberatungen
mit acht Rauchern, trotzdem kann ich nicht alle Raucher betreuen,
die sich an mich wenden, obwohl ich keine Werbung betreibe.
Wenn Sie mich im Telefonbuch suchen, werden Sie keinen
Eintrag finden, der etwas mit Rauchen zu tun hat.
Bei so gut wie jeder Sitzung ist ein ehemaliger Alkoholiker oder
Heroinsüchtiger anwesend, oder jemand, bei dem mehrere Süchte
zusammenkamen. Ich habe meine Methode an Alkoholikern und
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Heroinsüchtigen ausprobiert und entdeckt, daß sie einfacher zu
heilen sind als Raucher, vorausgesetzt, sie haben vorher nicht an
einer anderen Gruppe wie den Anonymen Alkoholikern
teilg enommen. Die Methode läßt sich bei allen Drogensüchtigen
anwenden.
Am meisten beunruhigt mich die Tatsache, wie leicht Exsüchtige
wieder rückfällig werden, was für Raucher wie für Heroinsüchtige
oder Alkoholiker gilt. Die traurigsten Briefe, die ich bekomme,
stammen von Rauchern, die dieses Buch gelesen oder sich mit
der Hilfe meines Vid eos von ihrer Sucht befreit haben, aber dann
wieder angefangen haben zu rauchen. Erst sind sie so froh über
ihre Freiheit, doch dann daß es das tappen sie ein zweites Mal in
die Falle und merken, nächste Mal nicht mehr klappt. Mir liegt sehr
viel daran, auch dieses Problem zu lösen, diesen Rauchern zu
helfen, erneut ihrer Sucht loszukommen, und die Bezüge
zwischen Alkohol, anderen Drogen und dem Rauchen zu klären.
Aber ich merke, daß dies ein Thema für ein eigenes Buch ist. Ich
arbeite gerade daran.
Die bei weitem häufigste Kritik lautet, daß das Buch ständige
Wiederholungen enthalte. Dafür entschuldige ich mich auch nicht.
Wie ich im Buch erkläre, besteht das Hauptproblem nicht in der
körperlichen Sucht, sondern in der Gehirnwäsche, die sich der
Sucht anschließt.
Wie gesagt bekomme ich viel Lob und einiges an Kritik zu hören.
In der Anfangszeit wurde ich von den Ärzten mit einiger Skepsis
betrachtet, heute sind sie meine eifrigsten Anhänger. Das netteste
Kompliment, das ich je bekam, machte mir ein Arzt. Er sagte nur:
»Ich wünschte, ich hätte das Buch geschrieben.«
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1 Den unverbesserlichen Raucher habe ich
noch nicht getroffen
Vielleicht sollte ich erst einmal erklären, warum gerade ich mich
für befähigt halte, ein solches Buch zu schreiben. Nein, ich bin
weder Arzt noch Psychologe; meine Qualifikationen sind viel
spezifischer. Ich habe dreiunddreißig Jahre meines Lebens als
Kettenraucher verbracht. In den letzten Jahren rauchte ich an
schlechten Tagen 100 Zigaretten, jedoch nie weniger als drei
Schachteln täglich. Ich hatte Dutzende von Versuchen
unternommen, das Rauchen aufzugeben. Einmal habe ich sechs
Monate lang nicht geraucht, und ich ging immer noch die Wände
hoch, stellte mich immer noch neben Raucher, um ein
Tabakwölkchen abzukriegen, stieg im Zug immer noch ins
Raucherabteil.
Was den Aspekt Gesundheit anbelangt, sind die meisten Raucher
überzeugt, sie würden schon aufhören, »bevor es mich trifft«. Ich
hatte das Stadium erreicht, wo ich genau wußte, daß ich mich mit
meiner Raucherei umbrachte. Ich hatte vom Druck des
Dauerhustens chronische Kopfschmerzen. Ich konnte das
ständige Pochen in der Vene spüren, die senkrecht in der
Stirnmitte verläuft, und glaubte aufrichtig, in meinem Kopf könne
jeden Moment etwas explodieren, und ich würde an einer
Gehirnblutung sterben. Das setzte mir zwar zu, brachte mich aber
nicht so weit, daß ich ernsthaft mit dem Rauchen aufhören wollte.
Ich hatte schon das Stadium erreicht, wo ich es nicht einmal mehr
versuchte. Eigentlich verschaffte mir das Rauchen gar keinen
Genuß. Die meisten Raucher leiden irgendwann an der
Wahnvorstellung, daß ihnen eine Zigarette dann und wann einfach
schmeckt, doch das war bei mir nie der Fall. Ich habe den
Geschmack und den Geruch immer gehaßt, doch ich bildete mir
ein, Zigaretten würden mir helfen, mich zu entspannen und gäben
mir Mut und Selbstvertrauen. Bei meinen Versuchen, nicht mehr
zu rauchen, fühlte ich mich sehr elend, konnte mir nie ein
lebenswertes Leben ohne Zigaretten vorstellen.
Schließlich schickte mich meine Frau zu einem
Hypnosetherapeuten. Ich muß gestehen, daß ich äußerst
skeptisch war, weil ich damals nichts- über Hypnose wußte und
mir irgendeinen dämonischen Typen mit stechenden, pendel-
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schwingenden Augen vorstellte. Ich machte mir die üblichen
Illusionen, die sich Raucher über das Rauchen so machen, außer
einer - ich hielt mich nicht für einen willensschwachen Menschen.
Alle anderen Dinge im Leben hatte ich unter Kontrolle. Doch mit
den Zigaretten war es umg ekehrt. Ich glaubte, Hypnose hätte
etwas mit dem Aufzwingen von Motivationen zu tun, und obwohl
ich mich nicht sperrte (wie die meisten Raucher wollte ich
dringend aufhören), dachte ich, daß keiner mir einreden könnte,
ich bräuchte eigentlich gar nicht zu rauchen. Die ganze Sitzung
kam mir vor wie reine Zeitverschwendung. Der Hypnosetherapeut
versuchte, mich dazu zu bringen, meine Arme zu heben und
verschiedene andere Dinge auszuführen. Nichts schien richtig zu
klappen. Ich verlor nicht das Bewußtsein. Ich verfiel nicht in
Trance oder glaubte es wenigstens nicht, und trotzdem hörte ich
nach dieser Sitzung nicht nur auf zu rauchen, sondern genoß
auch noch den Entwöhnungsvorgang, sogar während der
Entzugsperiode.
Bevor Sie jetzt losstürzen und einen Hypnosetherapeuten
aufsuchen, lassen Sie mich eines klarstellen. Hypnosetherapie ist
ein Mittel der Kommunikation; wird Ihnen dabei das Falsche
mitgeteilt, werden Sie nicht aufhören zu rauchen. Ich übe nur sehr
ungern Kritik an dem Mann, den ich aufgesucht habe, denn ich
wäre inzwischen längst tot, wenn ich nicht hingegangen wäre.
Aber wenn ich das Rauchen aufgegeben habe, dann trotz, nicht
wegen seiner Bemühungen. Ich möchte auch nicht den Anschein
erwecken, ich wollte die Hypnosetherapie heruntermachen; im
Gegenteil, ich nutze sie bei meinen eigenen Beratungen. Ihre
Suggestivwirkung und machtvolle Kraft läßt sich zum Guten wie
zum Schlechten einsetzen. Suchen Sie nie einen
Hypnosetherapeuten auf, der Ihnen nicht persönlich von jemand
empfohlen wurde, dem Sie Respekt und Vertrauen
entgegenbringen.
In diesen entsetzlichen Raucherjahren glaubte ich, mein Leben
hinge an den Zigaretten, und ich wollte lieber sterben als darauf
verzichten. Heute werde ich oft gefragt, ob mich nicht manchmal
der alte Drang wieder überkommt. Die Antwort lautet: Niemals,
niemals, niemals - ganz im Gegenteil. Mein Leben war wunderbar.
Hätte mich das Rauchen umgebracht, ich hätte mich trotzdem
nicht beklagen können. Ich hatte sehr viel Glück im Leben, doch
das Wunderbarste, was mir je zugestoßen ist, war die Befreiung
von diesem Alptraum, von dieser Sklaverei, lebenslang
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systematisch den eigenen Körper zerstören und für dieses Privileg
auch noch teuer bezahlen zu müssen.
Eines möchte ich von Anfang an klarstellen: Ich habe keinen Hang
zur Mystik. Ich glaube nicht an Zauberer und Feen. Ich habe einen
analytischen Verstand und könnte nichts nachvollziehen, was mir
wie fauler Zauber vorkommt. Ich begann, wissenschaftliche
Untersuchungen über Hypnose und Rauchen zu lesen. Nichts,
was ich las, schien eine Erklärung für das Wunder liefern zu
können, das sich ereignet hatte. Warum war das Aufhören so
lächerlich einfach gewesen, während ich zuvor wochenlang an
den schlimmsten Depressionen gelitten hatte?
Ich brauchte lange, bis ich der Sache auf den Grund gekommen
war, vor allem deswegen, weil ich das Pferd von hinten
aufzäumte. Ich versuchte herauszufinden, warum das Aufhören so
einfach gewesen war, während das Problem in Wirklichkeit darin
bestand, warum Raucher das Aufhören so schwierig finden.
Raucher reden über die schrecklichen Entzugserscheinungen,
aber wenn ich zurückblickte und mich an diese Schrecken zu
erinnern versuchte, gab es sie für mich einfach nicht. Ich hatte
keinerlei körperliche Schmerzen. Alles spielte sich im Kopf ab.
Meine Vollzeitbeschäftigung besteht heute darin, anderen
Menschen dabei zu helfen, die Zwangsjacke ihrer Gewohnheit
abzustreifen. Ich bin dabei sehr, sehr erfolgreich. Mit meiner Hilfe
wurden Tausende von Rauchern geheilt. Eines möchte ich von
Anfang an betonen: Den unverbesserlichen Raucher gibt es nicht.
Ich bin immer noch niemandem begegnet, der vom Rauchen
derart abhängig war wie ich (oder sich zumindest einbildete, derart
abhängig zu sein). jeder kann nicht nur aufhören zu rauchen,
sondern das auch noch mit Leichtigkeit tun. Im Grunde ist es
Angst, die uns weiterrauchen läßt, die Angst, daß das Leben ohne
Zigaretten nie mehr so lobenswert sein wird, die Angst, daß man
am Gefühl der Entbehrung wird leiden müssen. Nichts liegt der
Wahrheit ferner. Das Leben ist »ohne« nicht nur genauso
lebenswert, sondern macht in vieler Hinsicht unendlich mehr
Spaß, wobei das Mehr an Gesundheit, Energie und Geld noch die
geringsten Vorzüge sind. Allen Rauchern kann es leicht fallen, das
Rauchen aufzugeben - sogar Ihnen! Sie brauchen nur den Rest
dieses Buches mit geistiger Offenheit zu lesen. je mehr sie davon
begreifen, desto leichter wird es Ihnen fallen. Sogar wenn Sie kein
Wort davon verstehen und sich nur strikt nach den Anweisungen
richten, wird es Ihnen leicht fallen. Das Wichtigste: Sie werden
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sich nicht durchs Leben schleppen und ständig den Zigaretten
nachtrauern oder an Verlustgefühlen leiden. Schleierhaft wird
ihnen lediglich vorkommen warum Sie so lange geraucht haben.
Doch zuvor möchte ich eine Warnung aussprechen. Es
gibt nur zwei Gründe, die meine Methode zum Scheitern bringen
können:
1 Wenn Sie von meinen Anweisungen abweichen. Manche
Menschen finden es lästig, daß ich so stur auf bestimmten
Empfehlungen beharre. Zum Beispiel werde ich Sie auffordern,
keinerlei Versuche zu machen~ das Rauchen einzuschränken,
oder einen Ersatz zu Hilfe zu nehmen, zum Beispiel Süßigkeiten,
Kaugummi USW. (vor allem, wenn dieser Ersatz Nikotin enthält).
Ich bin in diesem Punkt so dogmatisch, weil ich mich auf diesem
Gebiet wirklich auskenne. Ich will nicht abstreiten, daß es viele
Menschen gibt, die mit solchen Tricks das Rauchen wirklich
aufgeben konnten, doch sie haben es trotz, nicht wegen dieser
Tricks geschafft. Es gibt Leute, die in einer Hängematte stehend
Liebe machen können, doch das ist nicht die einfachste Methode.
Alles, was ich Ihnen sage, hat einen Sinn: Ihnen das Aufhören zu
erleichtern und dadurch den Erfolg sicherzustellen.
2. Wenn es Ihnen an Verständnis mangelt. Halten Sie nichts für
selbstverständlich. Hinterfragen Sie nicht nur, was ich Ihnen
erzähle, sondern auch Ihre eigenen Ansichten, und was die
Gesellschaft Ihnen übers Rauchen beigebracht hat. Alle zum
Beispiel, die das Rauchen lediglich für eine schlechte
Angewohnheit halten, sollten sich fragen, warum sie andere
Gewohnheiten, auch angenehme, leicht bleiben lassen können,
während es so schwierig ist, sich etwas abzugewöhnen, das
scheußlich schmeckt, ein Vermögen kostet und uns umbringt.
Wer glaubt, eine Zigarette sei für ihn ein Genuß, sollte sich fragen,
warum er andere Dinge im Leben, die unendlich genußvoller sind,
tun oder bleiben lassen kann. Warum müssen Sie sich eine
anzünden, und warum überfällt Sie die Panik, wenn Sie es nicht
tun?
-17-
2 Die einfache Methode
Ziel dieses Buchs ist es, Ihnen eine innere Einstellung zu
vermitteln, die es Ihnen erlaubt, vom ersten Moment an in
Hochstimmung loszulegen, als wären Sie gerade von einer
furchtbaren Krankheit geheilt worden - im Gegensatz zu den
üblichen Methoden, bei denen Sie mit dem Gefühl anfangen, Sie
müßten den Mount Everest besteigen und die nächsten 'Wochen
damit verbringen, nach Zigaretten zu gieren und alle anderen
Raucher zu beneiden. Mit der Zeit werden Sie sich beim
Gedanken an Zigaretten nur noch wundern. Wie konnten Sie
dieses Zeugs jemals rauchen? Sie werden Raucher mit Mitleid
anstatt mit Neid betrachten.
Sie sollten unbedingt erst dann aufhören zu rauchen,
wenn Sie dieses Buch bis zum Ende durchgelesen haben. Das
kommt Ihnen vielleicht paradox vor. Später werde ich Ihnen
erklären, daß Zig aretten absolut nichts für Sie tun. Eines der
vielen Rätsel ums Rauchen ist, daß wir, wenn wir gerade eine
Zigarette rauchen, sie betrachten und uns fragen können, warum
wir sie eigentlich rauchen. Zigaretten werden erst kostbar, wenn
wir keine haben. Doch nehmen wir einfach an, daß Sie sich für
nikotinsüchtig halten, ob es Ihnen gefällt oder nicht. Wenn Sie von
Ihrer Süchtigkeit überzeugt sind, können Sie sich nie völlig
entspannen oder konzentrieren, ohne zu rauchen. Also versuchen
Sie nicht, das Rauchen aufzugeben, bevor Sie das ganze Buch
fertiggelesen haben. Beim Lesen wird Ihr Drang zu rauchen
allmählich abnehmen. Aber starten Sie nicht, wenn Sie erst halb
überzeugt sind, das könnte fatal enden. Vergessen Sie nicht: Sie
brauchen sich nur an meine Anweisungen zu halten.
Wenn ich jetzt auf die fünf Jahre Rückmeldung seit der
Erstausgabe dieses Buches zurückblicke, kann ich sagen, daß
diese Anweisung, bis zur Beendigung der Lektüre weiterzurauchen,
mir mehr Frust als alles andere eingebracht hat, einmal
abgesehen vom Kapitel achtundzwanzig, »Der richtige Zeitpunkt«.
Als ich mit dem Rauchen aufhörte, hörten auch viele meiner
Verwandten und Freunde auf, rein deswegen, weil ich es getan
hatte. Sie dachten: »Wenn der es schafft, schafft es jeder.« Im
Lauf der Jahre ließ ich bei denjenigen, die nicht aufgehört hatten,
immer wieder kleine Bemerkungen fallen, wie schön das Leben in
-18-
Freiheit sei! Als dann dieses Buch erschien, schenkte ich es dem
harten Kern, der immer noch weiterpaffte. Ich nahm an, selbst
wenn es das langweiligste Buch wäre, das je geschrieben wurde,
würden sie es lesen, weil es ein Freund geschrieben hat. Als ich
Monate später erfuhr, daß sie sich gar nicht die Mühe gemacht
hatten, es zu Ende zu lesen, war ich überrascht und verletzt. Ich
entdeckte sogar, daß mein damaliger bester Freund, dem ich eine
signierte Orig inalausgabe geschenkt hatte, das Buch nicht nur
nicht gelesen, sondern einfach weiterverschenkt hatte. Damals
war ich verletzt, doch hatte ich die schreckliche Angst nicht
berücksichtigt, die die Nikotinsucht einem Raucher einjagt. Diese
Angst kann stärker sein als jede Freundschaft. Sie hätte fast zu
einer Scheidung geführt. Meine Mutter fragte meine Frau einmal:
»Warum drohst du ihm nicht, daß du ihn verläßt, wenn er nicht
aufhört zu rauchen?« Meine Frau antwortete: »Weil er mich dann
verlassen würde.« Ich schäme mich, es zuzugeben, aber ich
glaube, daß sie recht hatte, so groß ist die Angst, die das
Rauchen in einem Menichen erzeugt. Mir ist jetzt klar, daß viele
Raucher das Buch deshalb nicht zu Ende lesen, weil sie merken,
daß sie das Rauchen aufgeben müssen, wenn sie es tun. Manche
lesen bewußt nur eine Zelle täglich, um den verhängnisvollen Tag
hinauszuschieben. Mir ist jetzt klar, daß viele Leser von geliebten
Menschen unter Druck gesetzt werden, das Buch zu lesen.
Betrachten Sie es einmal so: Was haben Sie denn zu verlieren?
Sollten Sie nach der Lektüre dieses Buches nicht Aufhören zu
rauchen, sind Sie nicht schlechter dran als jetzt. Sie haben absolut
nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen! Falls Sie übrigens seit
ein paar Tagen oder Wochen nicht mehr rauchen, aber nicht
sicher sind, ob Sie ein Raucher, Ex-Raucher oder Nichtraucher
sind, dann la ssen Sie beim Lesen dieses Buchs das Rauchen
bleiben. Sie sind dann praktisch schon ein Nichtraucher. Es geht
jetzt nur noch darum, daß Ihr Überbau den Unterbau einholt. Am
Ende des Buches werden Sie ein glücklicher Nichtraucher sein.
Meine Methode ist grundsätzlich das vollkommene
Gegenteil der hergebrachten Methoden der Raucherentwöhnung.
Die Normalmethode besteht darin, die beträchtlichen Nachteile
des Rauchens aufzulisten und zu sagen: »Wenn ich nur lange
genug auf Zigaretten verzichte, wird schließlich der Drang zu
rauchen verschwinden. Dann kann ich das Leben wieder
genießen und bin nicht mehr ein Sklave des Tabaks.«
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Das ist die logische Methode, und täglich versuchen Tausunde
von Rauchern mit einer Abart dieser Methode, das
Rauchen aufzugeben. Allerdings ist es sehr schwierig, diese
Methode erfolgreich durchzuziehen, und zwar aus folgenden
Gründen:
1. Das eigentliche Problem besteht nicht darin, mit dem
Rauchen aufzuhören. jedesmal, wenn Sie eine Zigarette
ausdrücken, hören Sie mit dem Rauchen auf. Am Tag eins haben
Sie vielleicht zwingende Gründe, um zu sagen: »Ich will nicht
mehr rauchen« - alle Raucher haben an jedem Tag ihres Lebens
solche Gründe, und die Gründe sind zwingender, als Sie sich
vorstellen können. Das wirkliche Problem besteht in Tag zwei, Tag
zehn oder Tag zehntausend, wenn Sie in einem schwachen
Moment, einem beschwipsten Moment oder sogar in einem
starken Moment eine Zigarette rauchen, und weil
Drogenabhängigkeit mit ins Spiel kommt, werden Sie den Wunsch
nach einer zweiten Zigarette verspüren, und plötzlich rauchen Sie
wieder.
2. Die Gefahren für unsere Gesundheit sollten uns vom
Rauchen abbringen. Unsere Vernunft sagt: »Hör auf damit. Du
bist ein Dummkopf«, aber in Wirklichkeit macht sie es uns damit
schwerer. Wir rauchen zum Beispiel, wenn wir nervös sind.
Erzählen Sie einem Raucher, daß er auf dem besten Wege ist,
sich umzubringen, und das erste, was er tun wird, ist, nach einer
Zigarette zu greifen. Vor dem Royal Marsden Hospital, der führenden
Krebsklinik Englands, stehen mehr Raucher herum als vor
jeder anderen Klinik des Landes.
Meine einfache Methode besteht im Grunde darin: Vergessen Sie
erst einmal alle Gründe, warum Sie aufhören wollen, blicken Sie
Ihrem Zigarettenproblem ins Auge und stellen Sie sich folgende
Fragen:
1. Was bringt mir das Rauchen?
2. Genieße ich es wirklich?
3. Besteht für mich wirklich die Notwendigkeit, mir lebenslang
diese Dinger in den Mund zu stecken, mich damit zu ersticken und
auch noch teuer dafür zu bezahlen?
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Die angenehme Wahrheit ist, daß Ihnen das Rauchen absolut
überhaupt nichts bringt. Lassen Sie mich das ganz klarstellen: Ich
meine nicht, daß die Nachteile des Rauchens die Vorzüge
überwiegen - das weiß doch jeder Raucher. Ich meine, daß das
Rauchen überhaupt nichts bringt. Der einzige Vorzug, den es je
besaß, war ein gesellschaftlicher Pluspunkt; heute betrachten
sogar Raucher das Rauchen als unsoziales Verhalten. Die
meisten Raucher halten es für notwendig, rational zu erklären,
warum sie rauchen, doch diese Gründe sind alle Täuschungen
und Illusionen. Als erstes werden wir mit diesen Täuschungen und
Illusionen aufräumen. Sie werden merken, daß Sie in Wirklichkeit
nichts aufzugeben haben. Nicht nur gibt es nichts, was Sie
aufgeben müssen, sondern Sie werden als Nichtraucher auch
noch mit wunderbaren, positiven Dingen beschenkt werden, von
denen Gesundheit und Geld nur zwei sind. Sobald einmal die
Illusion verfliegt, das Leben ohne Zigaretten sei nicht mehr ganz
so genußreich, sobald Ihnen bewußt wird, daß das Leben »ohne«
nicht nur genauso genußreich, sondern sogar noch viel
genußreicher ist, sobald dem Gefühl, etwas zu entbehren oder zu
verpassen, der Boden entzogen ist, können wir auf die
Gesundheit und das ersparte Geld zurückkommen - und auf die
Dutzende weiterer guter Gründe, das Rauchen aufzugeben. Diese
Erkenntnisse werden zu zusätzlichen positiven Hilfen, die Sie
beim Erreichen Ihrer wirklichen Ziele untersützen werden: Ihr
Leben in seiner Gänze zu genießen, nachdem Sie sich vom
Tabak befreit haben.
-21-
3 Warum ist das Aufhören so schwierig?
Wie ich bereits erklärt habe, lenkte meine eigene Abhängigkeit
mein Interesse auf dieses Thema. Als ich schließlich aufhörte, war
es wie ein Wunder. Bei meinen früheren Versuchen, das Rauchen
aufzugeben, litt ich wochenlang an schweren Depressionen. Ab
und zu war ich relativ fröhlich, doch am nächsten Tag schlug die
Depression wieder zu. Es war wie ein Versuch, aus einer
schlüpfrigen Fallgrube zu klettern; man ist fast oben, sieht schon
die Sonne, doch dann rutscht man wieder hinunter. Schließlich
zündet man die berühmte Zigarette wieder an; sie schmeckt
scheußlich und man zermartert sich das Hirn, warum man es tun
muß.
Eine der Fragen, die ich den Rauchern vor meinen Beratungen
immer stelle, lautet: »Wollen Sie aufhören zu rauchen?« Irgendwo
ist das eine blöde Frage. Alle Raucher würden liebend gern
aufhören zu rauchen. Wenn man den unverbesserlichsten
Raucher fragt: »Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten bis zu
dem Zeitpunkt, als Sie noch nicht nikotinsüchtig waren, würden
Sie dann bei Ihrem heutigen Wissensstand anfangen zu
rauchen?«, lautet meistens die Antwort »Nie im Leben«.
Alle Raucher spüren, daß sie von etwas Teuflischem besessen
sind. In den Anfangsstadien redet man sich noch ein: »Ich höre
wieder auf, nicht heute, aber morgen.« Schließlich erreichen wir
den Punkt, wo wir denken, wir besäßen entweder nicht genug
Willenskraft, oder aber die Zig aretten enthielten etwas, was wir
haben müßten, um das Leben zu genießen.
Wie ich vorher schon sagte, besteht das Problem nicht darin, zu
verdeutlichen, warum das Aufhören so einfach ist; vielmehr ist zu
erklären, warum es so schwierig ist. Es muß eine Erklärung dafür
gefunden werden, warum so viele Menschen überhaupt mit dem
Rauchen anfangen, oder warum einmal über 60 Prozent der
Bevölkerung geraucht haben.
Die ganze Sache mit der Raucherei ist außerordentlich rätselhaft.
Der einzige Grund, warum wir einsteigen, sind die Tausende, die
schon drin sind. Und doch wünscht sich jeder einzelne von ihnen,
er oder sie hätte überhaupt nicht damit angefangen, und erzählt
uns, es sei reine Zeit- und Geldverschwendung. Wir können nicht
ganz glauben, daß sie es nicht genießen. Wir halten das Rauchen
-22-
für ein Zeichen des Erwachsenseins und geben uns alle Mühe,
abhängig zu werden. Dann verbringen wir den Rest unseres
Lebens damit, unseren eigenen Kindern einzubläuen, bloß nicht
damit anzufangen, und versuchen selbst, es uns wieder
abzugewöhnen. Auch verbringen wir den Rest unseres Lebens
damit, teuer für unsere Qual zu bezahlen. Ein durchschnittlicher
Raucher, der auf ein Päckchen am Tag kommt, gibt in seinem
Leben etwa 90 000 DM für Zigaretten aus. Was machen wir mit
diesem Geld? (Es wäre nicht so schlimm, es zum Fenster
hinauszuwerfen.) Wir benutzen es systematisch, um unsere
Lungen mit krebserregenden Teerstoffen zu verklumpen und
unsere Blutgefäße allmählich zu verstopfen und zu vergiften.
Jeden Tag entziehen wir jedem Muskel und jedem Organ unseres
Körpers mehr Sauerstoff, so daß wir von Tag zu Tag träger
werden. Wir verurteilen uns selbst zu einem Leben im Schmutz,
zu schlechtem Atem, gelben Zähnen, Brandflecken, dreckigen
Aschenbechern und dem widerlichen Gestank abgestandenen
Rauchs. Das heißt: Sklaverei ein Leben lang. Unser halbes Leben
sind wir in Situationen, in denen uns die Gesellschaft das
Rauchen verbietet (in Schulen, U-Bahnen, im Theater, im
Krankenhaus, in der Kirche usw.); bei jedem Versuch, das
Rauchen einzuschränken oder aufzugeben, fühlen wir uns elend.
Die andere Hälfte unseres Lebens dürfen wir zwar rauchen,
wünschen uns aber, wir müßten es nicht. Was für ein Hobby ist
denn das, das man liebend gern an den Nagel hängen würde,
nach dem man aber giert, falls man es wirklich unterlassen muß?
Sein Leben lang wird man von der Hälfte der Gesellschaft wie
eine Art Aussätziger behandelt; schlimmer noch: Ein sonst
intelligentes, vernunftbegabtes menschliches Wesen straft sich ein
Leben lang mit Selbstverachtung. Der Raucher hat nur
Verachtung für sich übrig, wenn er unachtsamerweise wieder
einmal den kleingedruckten Warnhinwels liest, wenn eine
Kampagne gegen Krebs oder Mundgeruch läuft, wenn er
Atemschwierigkeiten oder Schmerzen in der Brust hat, wenn er
der einsame Raucher in einer Gruppe von Nichtrauchern ist. Was
hat er nun davon, daß er mit diesen schrecklichen schwarzen
Schatten im Hinterkopf durchs Leben gehen muß? ABSOLUT
NICHTS! Vergnügen? Genuß? Entspannung? Eine Hilfe? Eine
Energiespritze? Lauter Illusionen, außer Sie betrachten das
Tragen von zu engen Schuhen als eine Art Vergnügen, weil es
immer so angenehm ist, wenn Sie sie ausziehen! Wie gesagt
-23-
besteht das wirkliche Problem nicht nur darin, herauszufinden,
warum Raucher solche Schwierigkeiten haben, aufzuhören,
sondern auch, warum überhaupt jemand raucht.
Wahrscheinlich sagen Sie: »Alles schön und gut. Ich weiß das,
aber wenn Sie mal am Glimmstengel hängen, ist es sehr schwer,
wieder davon loszukommen.« Aber warum ist es denn so schwer,
und warum müssen wir überhaupt rauchen? Raucher suchen ihr
Leben lang nach der Antwort auf diese Fragen.
Manche fürchten sich vor den heftigen Entzugserscheinungen.
Doch die wirklichen Entzugserscheinungen bei der
Nikotinentwöhnung sind so schwach (siehe Kapitel 6), daß den
meisten Rauchern nie bewußt wird, daß sie Drogenabhängige
sind.
Manche sind der Ansicht, Zigaretten böten einen intensiven
Genuß. Das tun sie nicht. Sie sind schmutzige, ekelhafte Dinger.
Fragen Sie doch einen x-beliebigen Raucher, der sich einbildet, er
rauche nur wegen des Genusses, ob er auf das Rauchen
verzichtet, wenn ihm seine eigenen Zigaretten ausgegangen sind
und er nur eine Marke kaufen kann, die ihm überhaupt nicht
schmeckt. Raucher würden lieber alte Hanfseile rauchen als
überhaupt nichts.
Genuß hat damit nichts zu tun. Mir schmeckt Hummer, aber ich
habe nie das Stadium erreicht, daß ich täglich zwanzig Hummer
hätte verspeisen müssen.
Andere Dinge im Leben genießen wir, sitzen aber nicht mit einem
Gefühl des Elends herum, wenn sie gerade nicht verfügbar sind.
Manche graben tief in der Psyche nach Gründen, nach dem
»Freudschen Syndrom«, dem »Kind an der Mutterbrust« Doch in
Wirklichkeit ist es gerade umgekehrt: Wir fangen doch
üblicherweise an zu rauchen, weil wir zeigen wollen, daß wir
erwachsen und reif sind. Wenn wir vor allen Leuten an einem
Schnuller nuckeln müßten, wäre uns das unerträglich peinlich.
Manche glauben, es sei im Gegenteil das Macho-Gefühl, Rauch
oder Feuer aus den Nüstern zu blasen. Auch dieses Argument
hält nicht stand. Eine brennende Zig arette in der Nase wäre
lächerlich. Wieviel lächerlicher ist es, krebserregende Teerstoffe in
seine Lungen einzuatmen.
Manche sagen: »Es hat etwas mit meinen Händen zu tun!«
Warum sollte man sich die Zigarette dann anzünden?
-24-
»Es ist eine orale Befriedigung.« Warum dann anzünden?
»Es ist das Gefühl, wie der Rauch meine Lungen füllt.« Ein
gräßliches Gefühl - man bezeichnet es als Ersticken.
Viele glauben, Rauchen helfe gegen Langeweile. Auch das ist ein
Irrtum. Langeweile ist ein geistiger Zustand.
Dreiunddreißig Jahre lang glaubte ich, daß mich das Rauchen
entspannte, mir Selbstvertrauen und Mut gab. Gleichzeitig wußte
ich, daß es mich umbrachte und ein Vermögen kostete. Warum
ging ich nicht zu meinem Arzt und fragte ihn nach einer
Alternative, die mir Entspannung, Selbstvertrauen und Mut geben
würde? Ich tat es nicht, weil ich wußte, daß er mir eine Alternative
vorschlagen würde. Es war nicht mein wirklicher Grund, es war
nur eine Ausrede.
Manche sagen, sie rauchen nur, weil ihre Freunde rauchen. Sind
sie wirklich so dumm?
Die meisten Raucher, die sich darüber Gedanken machen,
kommen irgendwann zu dem Schluß, das Rauchen sei nur so eine
Gewohnheit. Auch das ist keine wirkliche Erklärung, doch
nachdem alle üblichen rationalen Begründungen verworfen
werden mußten, scheint es die einzige Entschuldigung, die noch
übrig bleibt. Leider ist auch dieser Schluß ein Trugschluß. Täglich
ändern wir unsere Gewohnheiten, darunter auch sehr
genußbringende. Meine Eßgewohnheiten stammen noch aus
meinen Rauchertagen. Ich esse weder morgens noch mittags; ich
nehme nur eine Mahlzeit am Tag zu mir, und die am Abend. Doch
im Urlaub ist das Frühstück meine Lieblingsmahlzeit. An dem Tag,
an dem ich wieder heimkomme, nehme ich ohne die geringste
Anstrengung meine normale Gewohnheit wieder auf.
Warum hängen wir an einer Gewohnheit, die schrecklich
schmeckt, uns umbringt, uns ein Vermögen kostet, schmutzig und
ekelhaft ist und die wir liebend gern ablegen würden, wenn alles,
was wir tun müßten, darin bestünde, sie einfach bleiben zu
lassen? Warum ist das so schwer? Die Antwort lautet: Es ist nicht
schwer. Es ist lächerlich einfach. Sobald Sie die wirklichen Gründe
begreifen, warum Sie rauchen, werden Sie damit aufhören -
einfach so. Und in spätestens drei Wochen werden Sie sich nur
noch wundern, warum Sie überhaupt so lange geraucht haben.
Lesen Sie weiter.
-25-
4 Die gemeine Falle
Rauchen ist die raffinierteste, gemeinste Falle, die es gibt. Man
könnte sich so etwas Geniales gar nicht ausdenken. Was lockt
uns anfangs hinein? Tausende von Erwachsenen, die bereits
drinnen stecken. Sie warnen uns sogar, das Rauchen sei eine
schmutzige, ekelhafte Gewohnheit, die uns schließlich zerstören
und arm machen wird, aber wir können nicht glauben, daß sie
keinen Genuß davon haben. Einer der vielen tragikomischen
Aspekte des Rauchens ist, wie hart wir daran arbeiten müssen,
bis wir süchtig sind. Es ist die einzige Falle ohne Köder, ohne
Käsestückchen. Was die Klappe herunter sausen läßt, ist nicht,
daß Zigaretten so köstlich schmecken, sondern daß sie so
grauenhaft schmecken. Würde die erste Zigarette köstlich
schmecken, dann würde die Alarmglocke schrillen, und als
intelligente Menschen könnten wir verstehen, warum sich die
Hälfte der Erwachsenen selbst vergiftet.
Doch weil die erste Zigarette grauenhaft schmeckt, wiegt sich
unser junges Hirn in Sicherheit, daß wir nie davon abhängig
werden, und wir glauben, daß wir jederzeit aufhören können, weil
Zigaretten für uns gar kein Genuß sind.
Es ist die einzige Droge in der Natur, die einen davon abhält, sein
Ziel zu erreichen. junge Männer fangen meist an, weil sie
männlich stark wirken wollen - sich ein Humphrey Bogart/Clint
Eastwood-Image überstülpen wollen. Das letzte, wie man sich bei
der ersten Zigarette fühlt, stark. Man wagt nicht zu inhalieren, und
wenn man zuviel raucht, wird einem erst schwindlig, dann
schlecht. Man will sich nur noch von den anderen Jungs abseilen
und die dreckigen Dinger wegschmeißen.
Mädchen wollen die welterfahrene, coole junge Frau spielen. Wir
haben alle gesehen, wie sie ihre Zigaretten paffen und dabei
absolut lächerlich aussehen. Wenn die Jungs erst einmal gelernt
haben, männlich stark auszusehen, und die Mädchen, cool und
erfahren, wünschen sie sich, sie hätten nie mit der Raucherei
angefangen.
Dann versuchen wir unser restliches Leben lang, uns zu erklären,
warum wir rauchen, schärfen unseren Kindern ein, nicht in die
Falle zu tappen, und versuchen selbst gelegentlich, wieder
herauszukommen.
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Die Falle ist so geartet, daß wir nur in Streßsituationen versuchen,
uns das Rauchen abzugewöhnen, ob wir nun an gesundheitlichen
Problemen, an Geldknappheit oder einfach am Gefühl leiden, wie
ein Aussätziger behandelt zu werden.
Sobald wir aufhören, kommt noch mehr Streß auf uns zu (die
gefürchteten Entzugserscheinungen), und jetzt müssen wir auch
noch ohne das Mittel auskommen, das uns bisher immer unseren
Streß erleichtert hat (unsere alte Krücke, die Zigarette).
Nach ein paar qualvollen Tagen gelangen wir zu dem Schluß, wir
hätten den falschen Zeitpunkt gewählt. Wir müssen auf einen
streßfreien Moment warten, doch sobald er kommt, verschwindet
auch der Grund, warum wir aufhören sollten. Natürlich wird dieser
Zeitpunkt nie kommen, weil wir ohnehin davon überzeugt sind,
daß unser Leben immer stressiger wird. Wenn wir unser
Elternhaus verlassen, ist der natürliche Ablauf der Dinge das
Gründen eines Haushalts, Hypotheken, Kinder,
verantwortungsvollere berufliche Aufgaben usw. Auch das ist ein
Irrtum. In Wahrheit sind die streßreichsten Abschnitte für jedes
Lebewesen die frühe Kindheit und die Pubertät. Wir neigen dazu,
Verantwortung mit Streß zu verwechseln. Raucher erleben
automatisch mehr Streß, weil das Nikotin mitnichten entspannt
oder Streß lindert, wie es die Werbung einem einreden will. Ganz
im Gegenteil: Rauchen macht sogar noch nervöser und
angespannter.
Sogar die Raucher, die sich das Rauchen abgewöhnen (die
meisten tun das einmal oder öfter in ihrem Leben), können
vollkommen glücklich und zufrieden dahinleben und trotzdem
plötzlich wieder der Sucht verfallen.
Das Rauchen läßt sich damit vergleichen, daß man irgend wie in
ein riesiges Labyrinth gerät. Sobald wir drinnen sind, vernebeln
und verwirren sich unsere Gedanken, und wir verbringen den Rest
des Lebens mit dem Versuch, wieder herauszufinden. Vielen von
uns gelingt das schließlich auch, doch später tappen wir noch
einmal in dieselbe Falle hinein
Ich habe dreiunddreißig Jahre damit verbracht, in dem Labyrinth
auf der Suche nach dem Ausgang herumzuirren. Wie alle Raucher
blickte ich einfach nicht durch. Dank eines Zusammentreffens
ungewöhnlicher Umstände jedoch, von denen keiner mein
Verdienst ist, gelang mir die Flucht. Dann wollte ich wissen,
warum ich es so ungeheuer schwierig fand, mit dem Rauchen
-27-
aufzuhören, und warum es, als ich es endlich schaffte, nicht nur
einfach war, sondern auch noch Spaß machte.
Seit ich das Rauchen aufgegeben habe, war es mein Hobby und
später mein Beruf, den vielen Rätseln, vor die uns das Rauchen
stellt, auf die Spur zu kommen. Es ist ein verzwicktes,
faszinierendes Puzzle und praktisch unlösbar wie der
Rubik-Würfel. Doch wie bei allen komplizierten Geduldsspielen ist
die Lösung ganz einfach - wenn man sie kennt.
Ich werde Sie aus dem Labyrinth herausführen und dafür sorgen,
daß Sie nie wieder hineingeraten. Alles, was Sie tun müssen, ist,
meine Anweisungen zu befolgen. Wenn Sie nur einmal den
falschen Weg einschlagen, sind alle weiteren Anweisungen
sinnlos.
Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen, daß es für jeden
Menschen einfach sein kann, sich das Rauchen abzugewöhnen;
doch zuerst müssen wir die Fakten auf den Tisch legen. Nein, ich
meine nicht die Fakten, die uns Angst und Schrecken einjagen.
Ich weiß, daß Sie die schon kennen. Es gibt schon genügend
Informationen über die schlimmen Folgen des Rauchens. Wenn
das Sie vom Rauchen abhalten könnte, hätten Sie bereits damit
aufgehört. Ich meine, warum finden wir das Aufhören so
schwierig? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir den
wirklichen Grund erfahren, warum wir immer noch rauchen.
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5 Warum rauchen wir weiter?
Wir fangen alle aus idiotischen Gründen an zu rauchen, meist
unter Gruppenzwang oder in Gesellschaft, doch warum rauchen
wir weiter, wenn wir merken, daß wir abhängig geworden sind?
Der Durchschnittsraucher hat keine Ahnung, warum er raucht.
Wäre ihm der wahre Grund bekannt, würde er aufhören. Ich habe
in meinen Beratungen Tausenden von Rauchern diese Frage
gestellt. Der echte Grund ist bei allen derselbe, doch die
Antworten sind unendlich vielfältig. Diesen Teil meiner Beratung
finde ich am amüsantesten, gleichzeitig aber auch am
mitleiderregendsten. Alle Raucher wissen im Grunde ihres
Herzens, daß sie Trottel sind. Sie wissen, daß vor dem Beginn
ihrer Sucht keinerlei Notwendigkeit bestand, daß sie rauchten. Die
meisten können sich erinnern, wie schrecklich ihre erste Zigarette
schmeckte, und daß sie sich große Mühe geben mußten, um sich
zum Raucher emporzuarbeiten. Am meisten irritiert sie, daß
Nichtraucher anscheinend nichts vermissen und sich über sie
lustig machen.
Dennoch sind Raucher intelligente, vernunftbegabte Menschen.
Sie wissen, daß sie gewaltige gesundheitliche Risiken auf sich
nehmen, und daß sie für ihre Zig aretten im Laufe ihres Lebens ein
Vermögen ausgeben. Daher brauchen sie rationale Erklärungen,
mit denen sie ihre Gewohnheit rechtfertigen können.
Der tatsächliche Grund, warum Raucher immer weiterrauchen, ist
eine raffinierte Kombination der Faktoren, die ich in den nächsten
beiden Kapiteln darlegen werde. Sie lauten:
1. Nikotinsucht
2. Gehirnwäsche
-29-
6 Nikotinsucht
Nikotin, eine farblose, ölige Verbindung, ist die im Tabak
enthaltene Droge, die den Raucher süchtig macht. Sie erzeugt
Abhängigkeit rascher als jede andere der Menschheit bekannte
Droge, manchmal reicht dazu schon eine einzige Zigarette.
Jeder Zug an einer Zigarette transportiert eine kleine Dosis Nikotin
über die Lungen ins Gehirn, und diese Dosis wirkt rascher als das
Heroin, das sich der Junkie in die Venen spritzt. Wenn man an
einer Zigarette zwanzig Mal ziehen kann, erhält man also schon
von einer einzigen Zigarette zwanzig Ladungen der Droge.
Nikotin ist eine rasch wirkende Droge, und der Nikotin spiegel im
Blut fällt dreißig Minuten nach dem Rauchen einer Zigarette um
etwa die Hälfte, nach einer Stunde auf ein Viertel ab. Das erklärt,
warum die meisten Raucher etwa zwanzig Zigaretten am Tag
rauchen.
Sobald der Raucher seine Zigarette ausdrückt, beginnt das Nikotin
rasch den Körper zu verlassen, und der Raucher beginnt, an
Entzugserscheinungen zu leiden.
An dieser Stelle muß ich mit der weit verbreiteten falschen
Meinung aufräumen, die Raucher über Entzugserscheinungen
haben. Sie glauben, die Entzugserscheinungen seien
gleichzusetzen mit dem schrecklichen Trauma, an dem sie leiden,
wenn sie versuchen oder gezwungen werden, das Rauchen zu
unterlassen. Dieses Trauma hat jedoch vor allem psychische
Ursachen: Der Raucher fühlt sich seines Vergnügens oder seines
Halts beraubt. Das werde ich später näher erklären.
Die tatsächlichen Entzugserscheinungen bei der Nikotinentwöhnung
sind so schwach, daß den meisten Rauchern nie
bewußt wird, daß sie tatsächlich drogensüchtig sind. Wenn wir
den Ausdruck »nikotinsüchtig« verwenden, meinen wir damit, daß
wir uns das Rauchen einfach »angewöhnt« haben Die meisten
Raucher weisen Drogen entsetzt von sich, doch sie sind genau
das: abhängig von Drogen. Zum Glück ist es leicht, von dieser
Droge freizukommen, doch erst einmal müssen Sie akzeptieren,
daß Sie süchtig sind.
Beim Nikotinentzug erleidet man keine körperlichen Schmerzen.
Es ist mehr ein ruheloses Gefühl der Leere, das Gefühl, daß
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etwas fehlt, weshalb viele Raucher glauben, es hätte etwas mit
ihren Händen zu tun. Hält dieses Gefühl länger an, wird der
Raucher nervös, unsicher, erregt und reizbar. Es ist wie Hunger -
nach einem Gift, nach Nikotin.
Sieben Sekunden nach dem Anzünden einer Zigarette steht
neues Nikotin zur Verfügung, und die Gier hat ein Ende, weicht
einem Gefühl der Entspannung und der Selbstsicherheit, die die
Zigarette dem Raucher vermittelt.
Am Anfang, als wir zu rauchen anfingen, waren die
Entzugserscheinungen und ihre Beseitigung so schwach, daß wir
uns nicht einmal bewußt wurden, was da ablief. Wenn wir
beginnen, regelmäßig zu rauchen, glauben wir, daß wir entweder
die Zigaretten zu genießen gelernt haben, oder daß wir uns das
Rauchen einfach »angewöhnt« haben. Die Wahrheit ist, daß wir
schon abhängig sind; wir merken es nicht, aber die kleine
Nikotinbestie hat sich schon in unserem Körper eingenistet, und
wir müssen sie immer wieder füttern. Niemand wird dazu
gezwungen. Der einzige Grund, warum jeder welterraucht, ob in
Maßen oder Unmaßen, besteht darin, der kleinen Bestie Futter zu
verschaffen.
Die ganze Raucherei ist eine Reihe von Rätseln. Alle Raucher
wissen im Grunde, daß sie Trottel sind und in irgendeine üble
Falle getappt sind. Der tragischste Aspekt am Rauchen ist für
mich, daß der Raucher durch eine Zigarette lediglich den Zustand
des inneren Friedens, der Ruhe und des Selbstvertrauens
wiedererlangt, den sein Körper ohnehin besaß, bevor die Sucht
begann. Sie kennen das Gefühl, wenn bei einem Nachbarn den
ganzen Tag die Alarmglocke schrillt oder Sie sonst eine kleinere,
anhaltende Belästigung ertragen müssen. Dann hört der Lärm
plötzlich auf - ein wunderbares Gefühl von Frieden und Ruhe
erfüllt einen. Doch das ist kein wirklicher Frieden, sondern nur das
Aufhören der Belästigung.
Bevor wir uns in die Gefangenschaft des Nikotins begeben, fehlt
unserem Körper nichts. Dann zwingen wir ihm Nikotin auf, und
wenn wir dann die Zigarette ausdrücken und das Nikotin abgebaut
wird, leiden wir an Entzugssymptomen - nicht an körperlichen
Schmerzen, nur an einem Gefühl der Leere. Wir sind uns dieses
Gefühls nicht einmal bewußt, doch in unserem Körper wirkt es wie
ein tropfender Wasserhahn. Rational verstehen wir das nicht. Wir
brauchen es auch weiter nicht zu verstehen. Wir wissen nur, daß
-31-
wir wieder eine Zigarette haben wollen, und wenn wir sie
anzünden, verschwindet die Gier, und für den Augenblick sind wir
zufrieden und zuversichtlich - genau wie vor unserer Sucht. Doch
die Befriedigung ist nur vorübergehend, weil wir unserem Körper
ständig mehr Nikotin zuführen müssen, um die Gier zu stillen.
Sobald wir diese Zigarette zu Ende geraucht haben, beginnt die
Gier von neuem, und der Teufelskreis geht weiter. Ein
lebenslanger Teufelskreis - außer, Sie sprengen ihn.
Rauchen ist dasselbe, wie wenn man zu enge Schuhe trägt, um
sich die Erleichterung des Ausziehens zu verschaffen. Es gibt vor
allem drei Gründe, warum der Raucher diesen Ablauf der Dinge
nicht durchschaut:
1. Er leidet nicht an einem erkennbaren körperlichen
Schmerz. Da ist nur so ein Gefühl.
2. Es handelt sich um eine Art umgekehrter Wirkung. Deshalb
ist es so schwer, von Drogen jeder Art loszukommen. Nur
wenn man nicht raucht, hat man dieses lästige Gefühl - man gibt
die Schuld nicht der Zigarette. Sobald Sie sich eine anstecken,
empfinden Sie Erleichterung -daher verfallen Sie dem Irrglauben,
die Zigarette verschaffe Ihnen Vergnügen oder Halt.
3. Seit unserer Geburt werden wir einer massiven Gehirnwäsche
unterzogen. Obwohl es unserem Leben an nichts fehlt,
bevor wir anfangen zu rauchen, überrascht es uns nicht, wenn wir
nach dem etwas mühsamen Lernprozeß anfangen zu glauben,
Zigaretten schenkten uns Genuß oder Sicherheit. Warum sollten
wir das auch in Frage stellen? Wir gehören jetzt zur »glücklichen
Rauchergemeinde«.
An dieser Stelle kann ich genausogut einige der Illusionen über
das Rauchen zerstören. Die »Gewohnheit« existiert nicht. Wir
haben im Leben alle möglichen wechselnden Gewohnheiten,
manche machen uns sehr viel Spaß. Doch eine Gewohnheit, die
gräßlich schmeckt, uns ein Vermögen kostete die wir schmutzig
und ekelhaft finden und die wir ohnehin gern loswerden möchten,
sollten wir doch mit Leichtigkeit abschütteln können. Warum fällt
es uns so schwer? Die Antwort lautet, daß es sich nicht um eine
Gewohnheit, sondern um Drogenabhängigkeit handelt. Wir
müssen lernen, uns damit auseinanderzusetzen. Bevor wir
wissen, wie uns geschieht, kaufen wir nicht nur regelmäßig
-32-
Zigaretten, sondern müssen welche haben. Wenn wir keine
bekommen, setzt Panik ein, und mit der Zeit neigen wir dazu,
immer mehr zu rauchen.
Das geschieht, weil der Körper wie bei jeder anderen Droge die
Tendenz zeigt, gegen die Wirkungen des Nikotins immun zu
werden, und wir folglich immer mehr Nikotin zu uns nehmen.
Schon nach recht kurzer Zeit hebt die Zigarette die
Entzugserscheinungen, die sie verursacht, nicht mehr vollständig
auf, so daß wir uns nach dem Anzünden einer Zigarette zwar
besser fühlen als einen Moment vorher, im Grunde aber nervöser
und angespannter sind, als wenn wir Nichtraucher geblieben
wären, und das sogar während des Rauchens. Das ist noch
lächerlicher als das Tragen zu enger Schuhe, denn ein immer
größerer Teil der Schmerzen dauert weiter an, auch wenn die
Schuhe längst ausgezogen sind.
Die Situation ist sogar noch schlimmer, denn das Nikotin
verflüchtigt sich rasch aus dem Körper, sobald die Zigarette zu
Ende geraucht ist, was erklärt, warum ein Raucher in
Streßsituationen zum Kettenrauchen neigt.
Wie ich sagte, existiert die »Gewohnheit« gar nicht. Der wahre
Grund, warum jeder Raucher weiterraucht, ist jene kleine Bestie in
ihm. Immer wieder muß er sie füttern. Der Raucher selbst
entscheidet, wann er das tut, meist in einer von vier Situationen
oder einer Kombination davon. Es sind:
Langeweile/Konzentration - zwei extreme Gegensätze!
Streß/Entspannung - zwei extreme Gegensätze!
Welche Wunderdroge kann plötzlich die Wirkung, die sie vor
zwanzig Minuten hatte, ins Gegenteil verkehren? Wenn man so
recht darüber nachdenkt, welche anderen Situationen gibt es denn
schon in unserem Leben, vom Schlafen einmal abgesehen? In
Wahrheit hilft Rauchen weder gegen Langeweile und Streß, noch
fördert es unsere Konzentration und Entspannung. Das ist alles
nur Täuschung.
Nikotin ist nicht nur eine Droge, sondern auch ein stark wirkendes
Gift, das bei Insektenvernichtungsmitteln eingesetzt wird (lesen
Sie das doch mal in Ihrem Lexikon nach). Der Nikoti