Ich hoffe, Aidaa verzeiht mir, wenn ich als "Nicht-Muslim" dennoch meinen "Senf" dazu gebe. Die Frage lautet ja in erster Linie ob man Fleisch ganz aufgeben soll und nicht wie man als Moslem ganz allgemein zu essen hat.
Nun - einem Tier wird es wohl egal sein ob es "Bishmillah" (im Naman Allahs) oder ganz einfach "nur so" getötet wird. Meiner Meinung macht es auch keinen Unterschied, ob das getötete Tier ein Huhn, ein Schwein oder ein Lamm ist.
Der Mensch (Homo Sapiens) ist seit ungefähr 2,5 Mio. Jahren Fleischfresser. Wie es dazu kam und wie sich das Ganze weiterentwickelt hat ist mit der Evolution erklärt. Wie lange gibt es monotheistische Religionen? Ich würde sagen, erdgeschichtlich einen Wimpernschlag. Irgendjemad hat befunden, dass man Dieses oder Jenes nicht tun sollte. Soll so sein...
Fakt ist, dass man Fleisch - wie viele Vegetarierer beweisen - nicht unbedingt braucht. Erst in den letzten 20-30 Jahren kam eine neue Komponente hinzu, die es sogar vernünftig erscheinen lassen, auf Fleisch (und ein paar andere Erzeugnisse tierischer Herkunft) weitgehend zu verzichten.
Dem Futter präventiv beigemischte Antibiotika, Anabolika, gentechnisch verändertes Soja und andere Futtermittelzusätze unklarer Herkunft reichern sich natürlich im Tier an und wird ín weiterer Folge vom Menschen aufgenommen. Mahlzeit! Weiters stellt sich die Frage, wie das Tier bis zur Schlachtung gelebt hat. Wurde es der Art entsprechend gehalten oder fristete es die paar Monate bis zur Schlachtung in einem finsteren Eisenkäfig? Die Methoden der Agrarindustrie sind zumindest in unseren Breiten ja weitgehend bekannt. Zumindest dem, der sich dafür interessiert. Für viele Tiere mag es tatsächlich eine Erlösung sein, wenn es Bishmallah (oder in Gottes Namen) von diesem "Leben" erlöst wird. Am schlimmsten ist die Situation weltweit in der Schweine- und Geflügelzucht!!! Rindermast ist etwas besser. Massentierhaltung von Schafen ist in Europa schon allein Klimabedingt nicht möglich, wohl aber z.B. in Australien (obwohl Moslems dort quantitativ keine Rolle spielen.)
Alle diese Dinge haben für mich (!) einen weitaus höheren Stellenwert als irgendwelche Religionsvorschriften. Die Achtung vor dem Leben stellt für mich einen der größten Werte dar. Um zu erkennen, womit man sich ernähren kann, gibt es einen einfachen Trick: Schreib einmal eine Liste, von allen Dingen auf, die man essen kann, z.B. bei einem Spaziergang über einen Markt. Und siehe da: Fleisch ist nur EINES davon. Warum soll man nicht auf ein einziges Ding verzichten können? Und wenn das auch im Interesse Deines Gottes ist - umso besser. Unbedingt notwendig sind diesbezüglich irgendwelche Religionsvorschriften nicht. Lass Dich einfach von Deinem GEFÜHL leiten und lass die ganzen heuchlerischen Religionsfanatiker außen vor!