Kickls Lieblingssport ist das Treten nach unten. Wer nach Macht strebt, aber keine Lösungen hat, der sucht sich Schwächere, um Stärke zu demonstrieren. Genau das ist das Muster der FPÖ: Migranten, Sozialhilfebezieher, NGOs, Klimaaktivisten, Minderheiten – sie alle dienen als Zielscheibe für eine Politik, die nichts anderes kann, als Ressentiments zu bedienen.
Die Fakten sind klar. Herbert Kickl sprach im Wahlkampf 2024 offen davon, „die Asylindustrie trockenlegen“ zu wollen, und legte in Interviews nach, NGOs seien „Steuergeldfresser“. Im Parlament brachte die FPÖ Anträge ein, die Sozialleistungen für Asylwerber kürzen oder Menschenrechtsorganisationen die öffentliche Finanzierung entziehen sollten. Alles rechtlich zulässig eingereicht, politisch aber durchschaubar: Es geht nicht darum, ein System gerechter zu machen, sondern darum, den Ärger nach unten zu kanalisieren. Während internationale Studien zeigen, dass Österreichs Sozialsystem von Zuwanderung auch profitiert, erzählt die FPÖ die umgekehrte Geschichte – weil sie ohne den Feind von unten nichts zu bieten hat.
Die Frage drängt sich auf: Wenn eine Partei sich nur dadurch profiliert, dass sie auf die Schwächsten zeigt – was sagt das über ihre Stärke aus?
Die bittere Wahrheit lautet: Eine Partei, die nach unten tritt, verrät damit ihre eigene Schwäche. Sie hat kein Programm, um Probleme wie Teuerung, Energieversorgung oder Pflegekrise zu lösen. Sie lebt davon, Gruppen gegeneinander auszuspielen, um die eigene Leere zu kaschieren. Kickls politisches Kapital ist der Frust anderer, nicht die Gestaltungskraft seiner eigenen Ideen.
Die Öffentlichkeit muss sich fragen: Wollen wir in einem Land leben, in dem die Schwächsten zur Zielscheibe gemacht werden, nur damit ein paar politische Profiteure sich als starke Männer inszenieren können?
Die Antwort liegt auf der Hand. Wer Politik zum Sport des Nach-unten-Tretens macht, zerstört das Fundament des Zusammenlebens. Denn eine Gesellschaft hält nicht zusammen, wenn Hass die Währung ist. Sie hält zusammen, wenn alle wissen: Niemand muss für die Rechte anderer bezahlen, niemand verliert, wenn andere gleich viel wert sind. Die FPÖ hat dafür keine Antworten, nur Schläge nach unten. Und das ist zu wenig – für Österreich, für Europa, für die Demokratie.