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Geschlechtertrennung beim Sport für muslimische Kinder ?

Also.. ich weiß nicht. Vielleicht funktioniert das gut in Deutschland, aber bei uns denke ich nicht, dass das ganze gut gehen würde.. Kann ich mir irgendwie schwer vorstellen.
 
Peer Steinbrück für Geschlechtertrennung

Posted on April 5, 2013 by tapferimnirgendwo

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich bei einer Veranstaltung in Berlin für getrennten Sportunterricht von Mädchen und Jungen ausgesprochen. “Wenn die Schulen es einrichten können”, so Peer Steinbrück, “sollten sie da Rücksicht auf die religiösen Gefühle nehmen und getrennten Sportunterricht anbieten.” Steinbrück antworte mit diesen Worten auf die Frage eines Schülers, der von einem muslimischen Vater erzählte, der sich gegen gemeinsamen Sportunterricht seiner Tochter mit Jungen gewehrt hatte. Steinbrück räumte allerdings auch ein, dass dies “ein schwieriges Thema” sei, zu dem alle “eine andere Meinung” hätten.

Was ist bloß bei unseren Freundinnen und Freunden links von der Mitte los, dass da immer wieder mit Geschlechtertrennung geliebäugelt wird? Die letzte Person aus der Spitzenpolitik, die sich für Geschlechtertrennung erwärmen konnte, war NRW-Ministerin Sylvia Löhrmann von den Grünen. Sie ermunterte dazu, Mädchen und Jungen teilweise getrennt zu unterrichten, da dies in Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sinnvoll sein könne. “Lehrkräfte müssen darauf vorbereitet werden, dass Mädchen einen anderen Zugang brauchen, um anzubeißen”, sagt Sylvia Löhrmann.

“Mädchen brauchen eher einen Anwendungsbezug, während viele Jungen Technik an sich fasziniert.” In Chemie etwa wollten Mädchen vor allem wissen: Wofür brauche ich das? “Wenn sie dann wissen, dass das zum Beispiel für Kosmetik interessant ist, haben sie einen eigenen Zugang.” Bei allem Respekt für Sylvia Löhrmann, aber mit dieser Aussage ist sie nur noch einen Autobahnstreifen entfernt von all den sexistischen Unsäglichkeiten, die Eva Herman von sich gegeben hat. Wäre Angela Merkel damals in eine Schule gegangen, wie sie Sylvia Lörhmann vorschwebt, so wäre sie heute vermutlich keine Bundeskanzlerin sondern würde Kosmetik-Artikel für die Brigitte schreiben.

Hedwig Dohm hat einmal gesagt “Menschenrechte haben kein Geschlecht!” Sylvia Löhrmann möchte ich entgegenrufen: Wissen Sie, was noch alles kein Geschlecht hat? Das Periodensystem der Elemente, das Ohmsche Gesetz, die binomischen Formeln, Kosmetik, Fußball und Jamben! Wenn es ein wissenschaftliches Interesse an Kosmetik gibt, so haben Jungen und Mädchen ein Anspruch darauf, dies in gemeinsamer Anstrengung in der Schule zu erlernen.

Von getrennter Arbeit in gleichgeschlechtlichen Lerngruppen sollen aber angeblich auch Jungen profitieren, zum Beispiel in der Leseförderung. Sylvia Löhrmann argumentiert: “Da muss man eher zum Sachbuch oder zu den “Wilden Kerlen” greifen statt zu “Hanni und Nanni”, damit Jungen Spaß am Lesen bekommen.” Sachbücher sind also eher Männersache. Interessant, meine Dame, interessant! So ein Satz muss doch wohl hoffentlich nicht erst von Eva Herman kommen, bevor berechtigte Kritik erklingt. Auch eine grüne Ministerin kann im Sexismus stecken und was Löhrmann hier raushaut, ist sexitischer als alles, was die bundesdeutsche Ministerin Kristina Schröder jemals von sich gegeben hat. Während Sylvia Löhrmann eine starke Verfechterin des Gesamtschulsystems ist, weil sie davon überzeugt ist, dass dieses System Vorurteile abbaut und Gemeinschaft fördert, möchte sie die Geschlechter trennen. Statt Gymnasium und Realschule also Mädchen und Jungenklassen. Wenn ich Löhrmann höre, kann ich sehr gut verstehen, was Kristina Schröder meint, wenn sie schreibt: “Danke, emanzipiert sind wir selber!”

Jetzt spricht sich also auch Peer Steinbrück für eine Geschlechtertrennung im Unterricht aus. Vielleicht träumt Herr Steinbrück ja sogar insgeheim von einer Geschlechtertrennung bei der nächsten Wahl, denn nur so scheint er noch eine Chance zu haben. Er selbst hat erst von ein paar Monaten behauptet, Angela Merkel werde wegen ihres Geschlechts bevorzugt. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte Steinbrück: “Angela Merkel ist beliebt, weil sie einen Frauenbonus hat.” Ja, “Frauenbonus” war das Wort der Wahl von Steinbrück. Es war übrigens das selbe Interview, in dem er sagte, die Kanzlerin verdiene nicht genug.

In Diskussionen rund um die Frage der Geschlechtertrennung im Unterricht kommt immer wieder der Einwand, dass es tatsächlich so sei, dass Männer und Frauen bei bestimmten kognitiven Tests unterschiedlich abgeschnitten und jeweils spezifische Stärken hätten. Das kann sehr wohl sein, aber ich möchte daran erinnern, dass es auch in den dunklen Zeiten des Rassismus Tests gab, die nachgewiesen haben wollen, dass es Unterschiede und spezifische Stärken gibt. Mit diesen Ergebnissen wurden dann die Apartheid und die Jim Crow Laws gerechtfertigt. Zudem wurde behauptet, wenn “Rassen” in der Schule getrennt werden, “Schwarze” besser werden, weil sie nicht von Rassisten gestört werden und “Weiße” besser werden, weil sie unter sich bleiben und nicht durch den eigenen Rassismus abgelenkt werden. Dennoch fordert niemand mit Vernunft und Anstand die Apartheid! Aber da geht es ja auch um Rassismus. Beim Sexismus drücken wir gerne ein Auge zu.

Sexismus durch Geschlechtertrennung an der Schule bekämpfen zu wollen, ist so sinnvoll wie Rassismus durch Rassentrennung an der Schule bekämpfen zu wollen. Außerdem braucht dieses Land keine politischen Mamas und Papas vom Schlage Löhrmann und Steinbrück, die sich sorgen und kümmern und selbst zur Geschlechtertrennung greifen, um ihr Verständnis von Toleranz und Gleichberechtigung zu realisieren. Manchmal reicht es schon, eine Frau wie Angela Merkel zu sein, die allein durch ihr Sein zeigt, dass Frauen alles können, auch Bundeskanzler!

http://tapferimnirgendwo.com/2013/04/05/peer-steinbruck-fur-geschlechtertrennung/
 
Es geht, wohlgemerkt, nicht gegen DIE Muslime. Sondern gegen die fundamentalistischen Betonköpfe unter ihnen, wie sie es, und das sind genauso meine Gegner, auch bei anderen Religionsgemeinschaften gibt, und wie ich sie z.B. während meiner Kindheit in Bayern erleben musste (dort meistens von der katholischen Seite).

Ob es jetzt ein Muslim ist, der sich nicht viel aus seiner Religion macht oder ein fundamentalistischen Betonkopf, Muslim ist Muslim. Der Begriff Fundamentalist wird auch falsch benutzt bzw. als etwas schlechtes verkauft, wer verkauft das schlecht? Die moderne Gottlosigkeit.

Zum Thema jetzt, wenn das Kinder sind, dann ist die ganze Aktion sowas von unnötig, bei Jugendlichen ist es meiner Meinung nach etwas anderes. Ich kenne jetzt kein muslimisches Mädchen, dass damals in der Schule nicht am Sportunterricht teilnehmen durfte, aber ich kann es verstehen, wenn ein muslimischer Vater das nicht so gerne sieht und er muss dafür nicht mal streng gläubig sein. Genauso ist es beim Schwimmunterricht, als die Mädchen noch Kinder waren haben sie teilgenommen, doch als sie Jugendliche waren haben einige nicht teilgenommen. Einige muslimische Väter sehen es auch nicht gerne, wenn die jugendliche Tochter ins öffentliche Schwimmbad geht. Es ist nicht in jeder Familie so, aber sowas kommt vor.

Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern mit dem Schamgefühl bei den Muslimen, das höher liegt.

Dazu hab ich mal was rausgesucht:

Von elementarer Bedeutung im Islam ist das bei Nichtmuslimen oft zu Missverständnissen führende Schamgefühl (hayaa’) mit seinen körperlichen, sozialen und rechtlichen Ausprägungen. In vielen Bereichen des täglichen Lebens begegnet man bei Muslimen eine gewisse Zurückhaltung, Höflichkeitsgesten und eine ausgeprägte Körperscham. Die Scheu muslimischer Kinder in Sammelumkleiden oder Duschen ist vielen Pädagogen in Deutschland bekannt. Nicht bekannt sind jene für Nichtmuslime unverständlichen Gefühlslagen der Muslime, von denen her sie ihre Kinder vor peinlichen oder verfänglichen Situationen zu bewahren suchen, seien es Klassenfahrten, Schwimmunterricht oder Sportunterricht. Um zu verstehen, wie wichtig das Schamgefühl der Muslime bei ihrer Ablehnung etwa des „Schwimmunterrichts“ ist, seien hier einige auffallende Hintergründe genannt.


Das arabische Wort hayaa’ stammt von haia, was soviel heißt wie „sich schämen“, „schüchtern sein“. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist: In Bezug auf die Überfülle von Regen, Gesammeltem oder Erjagtem bescheiden sein. Auch das Wort hay, Leben, hat etymologisch mit dem ursprünglichen Wortsinn für Schamgefühl zu tun. Theologisch gesehen könnte man sagen, dass das Leben allgemein in sich bereits Zurückhaltung beinhaltet – Bescheidung, Demut. Der Aspekt der Bescheidung in Bezug auf Fülle zeigt, dass es beim Schamgefühl im Islam um ein soziales Gefühl geht, das durchaus auch Zurückhaltung bei der Verteilung von Gütern und damit Gefühlskontrolle meint; es zeigt sich hier der zivilisatorische Aspekt dieses Gefühl.

texte: Das Schamgefühl im Islam

Im Klartext geht das Schamgefühl über die Umkleidekabine hinaus und dafür sollte man Verständnis haben. Für eine Nonne habt ihr ja auch das Verständnis, dass sie lebt, wie sie lebt und ihr nennt sie dafür auch nicht radikal oder fundamentalistisch. Man sollte wirklich nachdenken bevor man schreibt.

Und falls jemand meint noch etwas dummes schreiben zu müssen von wegen Unterdrückung/Gleichberechtigung im Islam.. Ich kann mich nicht erinnern, dass Frauen und Männer in einem Verein zusammen Fußball Spielen. ;)
 
Echt? Und wie ist es mit Team-Sports? Spielen die auch da gemeinsam?

Scheint mir merkwürdig, bei uns in Zypern war immer selbstverständlich, dass der Sportunterricht getrennt ist, und zwar auch wegen der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit.
Also im Westen ist mir nirgends bekannt dass es getrennten Sportunterricht gibt. Aber einige Fächern waren schon getrennt wie zB Hauswirtschaft. Aber das war einfach so weil es sonst zu viel wurde und so trennte man die Geschlechter. Auch bei textiles Gestalten wurde getrennt.

Aber ich war auch mal in einer Klasse mit "nur" 12 Schüler und da war es so dass Jungs technisches Zeichnen hatten und die Mädchen um diese Zeit Hauswirtschaft.

Aber was das angeht denke ich es ist unnötig, ein Schwimmunterricht kann ich ja verstehen aber Sport? Da zieht man sich nicht aus. Es ist einfach aus dem falschen Grund.

Würde es um die verschiedenen Leistungsfähigkeiten der Geschlechter gehen dann würde man es sich ja noch überlegen. Aber nur wegen irgendwelche religiösen Gefühle einiger Gemeinschaften kann man das sicher nicht handhaben, nicht in einem säkularen Staat.
 
Also im Westen ist mir nirgends bekannt dass es getrennten Sportunterricht gibt.

Ich war auf 2 katholischen Gyms, beim ersten, von Klasse 5-10, war Sport nach Geschlechtern getrennt, beim zweiten nicht. Es hat beides so seine Vor-und Nachteile, leider tendieren Jungs manchmal dazu, wenn man die Mannschaften wählt, ein reines Jungenteam zu wählen und dann - gerade beim Basketball - die Mädchen bewusst abzuziehen. Stramme Leistung :make91:

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Also.. ich weiß nicht. Vielleicht funktioniert das gut in Deutschland, aber bei uns denke ich nicht, dass das ganze gut gehen würde.. Kann ich mir irgendwie schwer vorstellen.

Wenn innerhalb der Teams die Geschlechter gemischt sind, ist das kein Problem. Wenn nicht....siehe oben.
 
Ich war auf 2 katholischen Gyms, beim ersten, von Klasse 5-10, war Sport nach Geschlechtern getrennt, beim zweiten nicht. Es hat beides so seine Vor-und Nachteile, leider tendieren Jungs manchmal dazu, wenn man die Mannschaften wählt, ein reines Jungenteam zu wählen und dann - gerade beim Basketball - die Mädchen bewusst abzuziehen. Stramme Leistung :make91:
Ja das Problem sah man auch immer. Bei uns durften auch immer nur Mädchen ein Team wählen. :lol:

Aber eben siehe was ich noch reineditiert habe, es ist einfach aus dem falschen Grund. Sollen sie halt ihre eigene Schulen gründen.
 
Ich hab getrennten Sportunterricht erlebt, seit dem ich mit der Grundschule fertig war in die 1. Klasse Gym ging bishin zu meiner Matura. Also 8 Jahre lang.
Naja, rein soziologisch gesehen nicht wirklich förderlich. Man hatte bei uns auch unterschiedlichen Sport. Die Mädchen hatten fast nur Leichtathletik und hier und da mal Basketball, währenddessen wir wenig Leichtathletik hatten, dafür aber viel Fußball, Basketball, Handball usw. was ich ja unfair finde, als ob Mädchen im Endeffekt sowas nicht könnten bzw. bleibt es ihnen (zumindest in meiner Schule damals) verwehrt soviele unterschiedliche Sportarten zu machen und immer mit irgendwelchen dämlichen Medizinbällen und Yogamatten turnen mussten.
Die Motivation der Mädchen wegen Turnunterricht waren bei uns auch immer folgedessen schlecht. Keiner von ihnen wollte Turnen, weils einfach keinen Spaß machte. Wir hingegen freuten uns doch jedes Mal auf den Turnunterricht, weils einfach wieder hieß "Yeah, Fußball, Handball etc."

Um mich auf das Thema zu beziehen: Bin letztendlich gegen die Geschlechtertrennung im Sport. Klar können Mädchen und Jungs nicht physisch gesehen das gleiche (im Durchschnitt) machen bzw. auf Dauer, aber mein Gott, wir reden hier von Schulsport und nicht von Hochleistungssport. Dieser religiöser Hintergrund wundert mich natürlich nicht, Beschränktheit pur natürlich wieder, da kann die "gottlose Welt" noch so viel behaupten und versuchen irgendwas zu machen, ich würds dämlich finden, auch wenn ich überzeugter Muslime oder Katholike wäre.
 
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