Antike Grabanlage in Griechenland: Mindestens fünf Tote liegen in Amphipolis begraben - N24.de
Antike Grabanlage in Griechenland Mindestens fünf Tote liegen in Amphipolis begraben
Archäologen untersuchen seit Monaten die Grabstätte von Amphipolis. (Foto: DPA/Griechische Regierung)
Zwei Männer, eine Frau, ein Neugeborenes, ein Pferd: Forscher haben mit der Auswertung der Knochenfragmente begonnen, die sie in der größten antiken Grabanlage Griechenlands fanden.
Griechische Forscher haben in der berühmten Grabanlage von Amphipolis die Überreste von mindestens fünf Menschen gefunden. Etwa 157 von
550 analysierten Knochenstücken aus der antiken Anlage gehörten zu einer Frau, zwei Männern mittleren Alters und einem Neugeborenen, teilte das Kulturministerium in Athen mit. Andere Knochenfragmente stammten demnach von Tieren, darunter ein Pferd.
Die Frau war nach Schätzungen der Experten bei ihrem Tod älter als 60. Das Alter der Männer schätzten sie auf zwischen 35 und 45. Die Forscher entdeckten auch einen Schädel, der sich den Angaben zufolge in recht gutem Zustand befand. Dieser gehörte demnach zu der etwa 1,57 Meter großen Frau. An den Knochen eines der Skelette fanden sich Verbrennungsspuren.
Wer sind die Unbekannten?
Forscher waren im vergangenen Sommer erstmals in das Grabmal aus der Zeit Alexander des Großen (356-323 vor Christus) vorgedrungen und hatten in einer Grabkammer die Überreste eines Skeletts gefunden. Die Analyse ergab nun, dass es sich um mehrere Skelette handelt. Wer in dem Grab bestattet liegt, darüber rätseln die Forscher aber weiter. Sie wollen nun durch weitere Analysen herausfinden, ob die Toten verwandt waren.
Die Anlage von Amphipolis ist die größte Ausgrabung eines antiken Grabes in Griechenland. Sie ist umgeben von einer 500 Meter langen kreisrunden Marmormauer. Das Grab ist mit Sphinxfiguren und anderen prächtigen Statuen geschmückt, zudem wurden kunstvolle Mosaiken und Münzen mit dem Konterfei Alexanders gefunden. Die reiche Ausstattung lässt darauf schließen, dass es sich um das Grab einer bedeutenden Persönlichkeit handelt. Einige Forscher tippen auf Alexanders Frau Roxana, andere auf seine Mutter Olympias oder einen seiner Generäle.
Nahezu ausgeschlossen wird, dass es sich um Alexander den Großen selbst handelt. Dieser starb mit 32 Jahren im persischen Babylon und soll im antiken Alexandria im heutigen Ägypten beigesetzt worden sein.