die neu gegründete provinz makedonien im jahre 1912
Nach der Vertreibung, Völkermord, den Massakern...
ein Bericht
Diese auf der jeweiligen nationalen Geschichtsschreibung beruhenden Positionen sind in den jüngsten Unabhängigkeitskriegen im ehemaligen Jugoslawien als Rechtfertigung seitens der Serben oder bei der Ausrufung der Unabhängigkeit Makedonien von Seiten Griechenlands immer noch fester Bestanteil der jeweiligen Regierungsargumentationen. Die Zerstückelung von Makedonien erfolgte im 1. und 2. Balkankrieg seitens Serbien, Griechenland und Bulgariens. Doch wurden schon Jahr- zehnte davor terroristische Vereinigungen zur „Befreiung" Makedoniens gegründet. Serbien orga- nisierte sogenannte „Befreiungskomitees", die später unter dem Namen ‚Komitadschi' oder auch ‚Cetnici' bekannt wurden. Diese Guerillaverbände bekämpften vor allem osmanische Einrichtungen und Armeeangehörige, aber auch muslimische Einwohner, insbesondere Albaner. Gleichzeitig wurden bulgarische kirchliche Einrichtungen und Funktionäre sowie bulgarisch sprechende Ein- wohner Ziel von Anschlägen. Bulgarien gründete die sogenannten IMRO-Einheiten (Innere Maze- donische Revolutionsorganisation). Sie richteten sich in erster Linie gegen osmanische Einrichtungen und Armeeangehörige sowie muslimische Einwohner. Daneben verteidigten sie Einrichtungen und Angehörige der bulgarisch-orthodoxen Kirche gegen Anschläge der serbischen Komitadschi und unternahmen Anschläge auf serbische Bewohner. Griechenland unterstützte insbesondere die ser- bischen Guerillaverbände in ihrem Kampf und förderte außerdem Anschläge auf osmanische Ein- richtungen und Armeeangehörige.(6) Diese Konstellation blieb auch nach dem Zusammenbruch der osmanischen Herrschaft in Makedonien bestehen und funktionierte in teils veränderten Guerilla- taktiken und politischen Konstitutionen bis 1949.
diese vorgehensweise kann nur so genannt werden:
genozid, auf orthodoxer weise
Fakten
1814 - 1826 Serbischer- und griechischer Unabhängigkeitskrieg ca.
20-40.000 Tsd. Flüchtlinge.
1854 bis 1865 Russische Vertreibungen muslimischer Krimtataren in die Balkanpro- vinzen ca.
300.000 Tsd
1875 - 1878 Vertreibungen und Flucht aus Bosnien, Serbien, Rumänien, Bulgarien und Griechen- land ca.
500.000 bis 600.000 Tsd.
1908 Umsiedlung von Muslime aus Kreta ca.
90.000 Tsd.
1912 - 1914 1. und 2. Balkankrieg Vertreibung, Flucht, Deportation und Umsiedlung ca.
450.000 Tsd.
1919 - 1926 Inneranatolische Flüchtlinge und ausgesiedelte Flüchtlinge aus Griechenland ca.
1,2 Mio.
Flüchtlinge und Umsiedler bzw. Aussiedler zwischen 1923 und 1991 aus den ehemaligen Balkanprovinzen. (8)
1923 bis 1991 Aussiedlung und Flüchtlinge aus Bulgarien ca.
700.000 Tsd.
1929 - 1936 Umsiedlung aus Rumänien ca.
120.000 Tsd.
1949 - 1960 Umsiedlung und Flüchtlinge aus Jugoslawien ca.
300.000 Tsd.
1930 -1960 Flüchtlinge aus Griechenland ca.
60.0000 Tsd.
Quellen
Anmerkungen und Literatur
1. Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Darmstadt 1985 S.210 ff.
2. Edgar Hösch: Geschichte der Balkan-Länder. München 1999 S.140 ff.
3. Justin McCarthy: The ottoman Peoples and The End of Empire. New York 2001 S. 40ff.
4. McCarthy, Op. cit., S. 51 und
Suraiya Faroqhi: Geschichte des Osmanischen Reiches. München 2000 S. 92
5. Hierzu siehe die Statistiken bei McCarthy, Op. cit., S.58 ff. sowie
Karin Boeckh: Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg. München 1996 S.232 ff. und S. 329 ff.
6. McCarthy, Op. cit., S.87 ff, sowie Boeckh, Op. cit., S. 184 ff.
was sind arvaniten??
01. März 2001
Die albanischsprachigen Bevölkerungsteile in Griechenland sind nach Geschichte, Sprache und Bewusstsein keine einheitliche Gruppe. Insofern ist ihre auf griechisch übliche Bezeichnung als "Arvaniten" irreführend. Die internationale Wissenschaft bezeichnet als "Arvaniten" deshalb nur die Angehörigen der Nachfahren von Zuwanderern aus dem südalbanischen Bereich. Die erste und hauptsächliche Einwanderungswelle fand auf Einladung der örtlichen Herrscher ab dem 13. und dann v.a. im 14. und bis in das 15. Jahrhundert statt.
Seit damals siedeln die Arvaniten in etwa 300 Orten in Südgriechenland. So in Böotien, im östlich daran angrenzenden Attika (dem Umland von Athen), auf einigen Ägäisinseln (u.a. Euböa, Hydra) und auf der Peloponnes. Als Eigenbezeichnung verwenden sie teils ein früher gesamtalbanisches Ethnonym, arbërorë. Die Sprache heißt dann entsprechend arbërisht. Der Großteil hat inzwischen aber auch im eigenen Sprachgebrauch die griechischen Bezeichnungen (arvanitika für die Sprache) übernommen. Die Zahl der Arvaniten wird nach den Kriterien von Sprachgebrauch oder Bewusstsein heute oft auf 150.000 - 200.000 geschätzt. Allerdings ist das Arvanitische nicht nur stark mundartlich gegliedert, sondern seine Sprecher sind inzwischen alle zweisprachig, mit starker Tendenz zu griechischer Einsprachigkeit in der jüngeren Generation.