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Holocaust Gedenktag

Jennifer Laszlo Mizrahi, jüdische Amerikanerin mit Wiener Wurzeln, beschreibt in ihrem Gastkommentar, was ihr die österreichische Staatsbürgerschaft für sie und ihre Kinder bedeutet.

Meine Vorfahren waren Holocaust-Opfer. Ich kann vergeben, aber nicht vergessen
Geht es um böse Taten, ist der Holocaust eine Kategorie für sich. Dass Österreich seine Staatsbürgerschaft an Überlebende und ihre Familien vergibt, ist ein gutes Zeichen.

Es sind die hohen jüdischen Feiertage, an denen Jüdinnen und Juden um Vergebung für schlechte Taten bitten – und diese auch gewähren –, unabhängig davon, ob diese Taten absichtlich oder aus Versehen begangen wurden. Wir bitten auch um Vergebung für Unrecht, das wir begangen haben, weil wir tatenlos zusahen, als andere Böses taten.

Der Prozess der Vergebung ist keine Wissenschaft. Manchmal ist es schwer zu sagen, ob wir es richtig oder falsch machen. Wenn es um böse Taten geht, ist der Holocaust eine Kategorie für sich. Es gab mehrere Ebenen des Bösen. An der Spitze standen Adolf Hitler und wichtige Mitglieder seiner Partei, die böse Taten konzipierten und ausführten. Es gab Menschen, die "Befehle befolgten" und selbst schreckliche Dinge taten. Es gab die Menschen, die dafür stimmten, dass die Nazis an die Macht kamen. Und es gab "Unbeteiligte", die einfach nichts taten, um das Böse zu verhindern.

 
Holocaust-Vergleiche: Sind sie wirklich zuträglich?
Holocaust-Vergleiche sind en vogue. Der manchmal intendierte, manchmal unintendierte Effekt ist jedoch eine Relativierung der deutschen Schuld.
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Vergleiche nicht illegitim
Nun ist Vergleichen nicht per se illegitim. Auch die Unterschiede von Äpfeln und Birnen lassen sich trefflich herauspräparieren. Und ein scharfer Blick etwa auf die Ideologien von Hamas und Hitler zeigt interessante Parallelen ebenso wie gravierende Differenzen. Die Reflexion über Gemeinsamkeiten und Divergenzen ist eine zentrale Übung kritischer Analyse.

 
IKG-Präsident Oskar Deutsch: Das missbrauchte Gedenken
Antisemitismus beginnt nicht in den Gaskammern: Wer die genozidale Ideologie von Hamas und Hisbollah nicht ablehnt und die Massaker vom 7. Oktober 2023 kleinredet, hat nichts aus der Erinnerung an die Shoah gelernt

"Gerade in Österreich, von wo aus der Holocaust federführend geplant und durchgeführt wurde, darf es weder Platz geben für als 'Remigration' getarnte Deportationspläne noch für Antisemitismus in Form von Israelfeindlichkeit", schreibt IKG-Präsident Oskar Deutsch in seinem Gastkommentar.

Am 27. Jänner 1945 befreiten sowjetische Truppen das KZ Auschwitz-Birkenau. Mehr als eine Million Menschen wurden allein dort bis dahin ermordet. Gequält und ermordet aus einem Grund: weil sie Juden und Jüdinnen waren. Oder weil sie Roma und Sinti, Slawen, homosexuell oder Kriegsgefangene waren, weil sie die Politik der Nationalsozialisten kritisiert hatten oder aus anderen Gründen für minderwertig erklärt wurden. Aber dieser beispiellose Genozid begann nicht in den Gaskammern, sondern mit einem Herrenrassendenken, mit Diffamierung, Ausgrenzung und Entrechtung. Der Mord an sechs Millionen Juden und Jüdinnen hatte eine Ursache: Antisemitismus.

Ein Antisemitismus, den es bis heute gibt und der seit dem 7. Oktober 2023 in einer lange nicht dagewesenen Dimension zutage tritt. In Wien, Linz, Graz und anderen Städten Österreichs, Europas und der Welt. Vereinzelt werden Mesusot an den Türrahmen abgenommen, Kippot mit Hüten verdeckt. Die Sicherheitsmaßnahmen mussten nochmals verstärkt werden. Niemand will sich vorstellen, was ohne Polizeischutz los wäre. Dabei ist es gerade einmal vier Monate her, dass der ideologische Vernichtungsantisemitismus, der durchaus in der Tradition des Nationalsozialismus steht, gezeigt hat, was er will: ein genozidales Massaker wie am 7. Oktober 2023.

Täter-Opfer-Umkehr
Die Terroristen von Hamas, Hisbollah und dem Palästinensischen Islamischen Jihad verheimlichen ihre Freude über das große Leid vom 7. Oktober nicht. Sie geben ganz unumwunden bekannt, weitere Massaker zu planen. Und dann gibt es ihre Apologeten, bestenfalls geschichtsvergessene oder aber von Israel-Hass geprägte Europäer, die Israel, den einzigen jüdischen Staat, die einzige Demokratie im Nahen Osten, dämonisieren. Dabei wird sogar nicht davor zurückgeschreckt, Israel erstens die Schuld für den 7. Oktober zuzuschreiben und Israel im Kampf gegen die Hamas des Genozids zu bezichtigen. Wer eine solche Täter-Opfer-Umkehr betreibt, soll am 27. Jänner schweigen. Das Gedenken dient nicht dem Betrauern toter Juden, es muss der Zukunft dienen. Es muss uns Auftrag sein, Organisationen wie die Hamas ebenso wie die NSDAP zu bekämpfen.

 
Jüdisches Leben in Frankfurt: „Die Erinnerung stirbt nicht mit den Zeitzeugen“
Die Publizistin Laura Cazés gehört zur dritten Generation von Shoah-Überlebenden. Die Frankfurterin spricht im FR Interview über die Bedeutung des Internationalen Holocaust-Gedenktags für junge Juden und Jüdinnen in Deutschland./ Ein Interview von Paula Haase

Laura Cazés gehört zur dritten Generation von Shoah-Überlebenden. Die Frankfurterin schreibt und spricht über jüdische Lebenswelt in Deutschland. Ein Gespräch über deutsche Gedenktage, jüdische Erinnerungspraxis und antisemitische Ideologie.

Frau Cazés, was bedeutet der Internationale Holocaust-Gedenktag für Sie?

Für mich persönlich sind es nicht nur die Gedenktage, an denen ich mich mit der Shoah befasse. Die Erinnerung an die Shoah ist für jede jüdische Person, die in ihrer Familie eine Überlebensbiografie hat, einfach Teil der Familiengeschichte. Man kann also gar nicht sagen, an diesem Tag erinnern wir uns besonders. Die persönliche Auseinandersetzung mit der Shoah lässt sich nicht an ein bestimmtes Datum knüpfen.

 
„Ich weiß, wozu Menschen in der Lage sind“
„Aber die Wahrheit ist auch, ich würde meine Geschichte bis heute lieber nicht erzählen“
Ivor Perl war zwölf Jahre alt, als er nach Auschwitz deportiert wurde. Jahrzehntelang schwieg er über die erlebten Schrecken. Am Ende jedoch brach er sein Schweigen – auch für diese Botschaft: Hass ist nie ein Weg. Doch heute fürchtet er, dass niemand sie hören will.
Es braucht eine Reihe von Bussen und Bahnen, bis man aus dem Zentrum Londons in die kleinen Straßen des Viertels von Ivo Perl kommt. Er wohnt schon lange in dieser Nachbarschaft, seit einigen Jahren in dem eher unauffälligen Bau des „Jewish Care“, eine Art Altersheim mit kleinen Apartments. Ivor Perl ist 91 Jahre alt, und er sieht sehr viel jünger aus, vor allem, wenn er lacht.

Er lacht nicht wenig. Aber es gibt gerade in diesen Wochen mindestens so viele Momente, in denen er länger schweigt, dann erwartungsvoll hochschaut, als hoffe er auf Antworten, von seinem Gegenüber, von irgendwoher, und rechnet gleichzeitig nicht mehr damit. Dann seufzt er: „Oh dear“. Und lächelt wieder. „Tea?“

 
TEMPL, KUTINSKA SINAGOGA

Jedna od najvrednijih spomeničkih građevina koje su tijekom povijesti nastale na području grada Kutine jest veliki židovski “Templ” – sinagoga.
Izgrađena 1913./14. još je u nedavnoj prošlosti, do nesretnog rušenja 1968./69., bitno utjecala na formiranje urbanog identiteta i slike povijesne jezgre. Nalazila se u gornjem dijelu Kolodvorske ulice, na mjestu gdje je nedugo nakon njenog uklanjanja podignuta robna kuća.
Ovo je fotografija s razglednice oko 1930. godine.
Izvor: Kutina – povijesno-kulturni pregled s identitetom današnjice, Matica hrvatska Kutina, Kutina, 2002., str. 461


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