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Holocaustleugnung

  • Ersteller Ersteller Esseker
  • Erstellt am Erstellt am
Also bestimmst du was öffentlich gesagt werde darf und was nicht? Ganz schön diktatorisch.
Dreh es wie du willst, wenn du einer politischen Richtung das Existenzrecht generell absprichst, dann ist das undemokratisch.

Esseker:
Ja, Lügen sind Meinungsäußerungen.

Vielleicht deshalb, weil der Rest der Demokraten nach 1933 zu schlechte Erfahrungen mit dem demokratischen Verständnis der Nazis gemacht hat???
Du hast übrigens vorhin irgendwo die WK I und II sowie den "langen Marsch" herangezogen, was nicht statthaft ist, weil der Holocaust einmalig ist. Hier zwei Zitate:

"Nach meiner Überzeugung war der Holocaust ein epochales Ereignis in der Geschichte der Menschheit - der extremste Fall eines Völkermordes, den es jemals gegeben hat. Von anderen Völkermorden unterscheidet er sich durch zwei Faktoren:
1. seine Größenordnung und seine angestrebte Vollständigkeit, also die Zielvorstellung, buchstäblich alle jüdischen Männer, Frauen und Kinder, die sich in der Zugriffssphäre des Nazireichs befanden, umzubringen;
2. die angewendeten Mittel, nämlich den Einsatz der administrativen und technischen Ressourcen eines modernen Nationalstaats und einer westlich-wissenschaftlich geprägten Kultur."
(Christopher R. Browning Judenmord. NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten der Täter, S. 54)

"Die Nazis mögen das Konzentrationslager nicht erfunden haben, aber sie haben es auf eine ganz neue Stufe seiner Entwicklung gebracht. Nicht nur der Mord und das Leiden in diesen Höllen sollten uns beschäftigen, sondern auch die ausgefeilte Methodik der Erniedrigung, der Versuch, Menschen zu entmenschlichen, indem selbst ihre elementarsten körperlichen Bedürfnisse kontrolliert wurden. [...] Natürlich geschah das nicht nur gegenüber Juden, aber die Juden standen in dieser Hölle auf der untersten Stufe."
(Yehuda Bauer, Die dunkle Seite der Geschichte, S. 320f.)

Soll man Menschen, die das leugnen, eine demokratische Spielwiese geben???
Ich glaube eher nicht...
 
Freie Meinungsäußerung ist ein hohes Rechtsgut, einer der Grundpfeiler eines demokratischen Rechtsstaates. So weit so gut. Aber was genau hat das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung mit dem Holocaust zu tun? Ob der Holocaust stattgefunden hat oder nicht, ist keine Frage von verschiedenen Meinungen. Dass der Holocaust stattgefunden hat, ist FAKT. Man kann ich einfach sagen, ich habe aber eine andere Meinung dazu. Was bringt einen dazu, Fakten zu leugnen? Die Leugnung von Fakten fällt nicht in den Schutzbereich des Grundrechtes auf freie Meinungsäußerung. Das Verbotsgesetz ist gut wie es ist. Mit diesem Gesetz sollen Menschen geschützt werden, die unendliches Leid erlitten haben. Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum Leugner geschützt werden sollten. Nazis werden das natürlich anders sehen.

PS: Die Freiheit des einen endet dort wo die Freiheit des anderen anfängt.
 
Aha wie? Was schützt das Gesetz?

Du solltest mal gründlicher lesen, hab ich schon weiter oben geschrieben:

Das folgende Zitat aus der „Süddeutschen“ sagt klar, worum es geht:

„Es gibt in der Tat Kritiker, welche die Meinungsfreiheit massiv gefährdet sehen durch die Bestrafung der Holocaust-Leugnung. Der Gesetzgeber hat sich aber bewusst dafür entschieden - nicht nur, um das Gedenken an die NS-Opfer zu bewahren, sondern auch, um neue Opfer zu schützen.


Außerdem kann ich Dir nur dringend diesen Film empfehlen:

Der gewöhnliche Faschismus (russischer Originaltitel Обыкновенный фашизм; Obyknowenny Faschism) ist ein sowjetischer Dokumentarfilm des Regisseurs Michail Romm aus dem Jahre 1965.

„Dokumentarfilm-Klassiker, in dem Michail Romm die überlieferten Bilder des Dritten Reichs hinterfragt. Aus rund zwei Millionen Metern Material des Reichsfilmarchivs, aus Wochenschauen und Fotos einzelner Soldaten filtert er Momente, die belegen, wie sehr das nationalsozialistische Deutschland auf Massensuggestion, Auslöschung des Denkens und der Vernunft sowie auf unbedingten Gehorsam gegenüber dem "Führer" setzte. In beeindruckenden Montagen zeigt er die Verwandlung der zivilen Menge in eine uniformierte Gesellschaft.“
Lexikon des internationalen Films
 
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