Ferizaj - Gedenken an Enver Hoxha
General Llakaj erinnert an Hoxha und fordert Unabhängigkeit Kosovas
Am Sonntag den 16 Oktober fand in Ferizaj im Hotel „Lypoten“ eine Gedenkveranstaltung für Enver Hoxha statt. Anlaß war der 97-Geburtstag von Enver Hoxha. Enver Hoxha gründete 1941 die Kommunistische Partei Albaniens und stand bis zu seinem Tod an der Spitze der „Partei der Arbeit Albaniens“. In Ferizaj gab es schon im April 05 eine Veranstaltung zum Gedenken an den zwanzigsten Todestag von Enver Hoxha. In der Stadt soll eine Straße oder ein öffentliches Gebäude nach Enver Hoxha benannt werden. Die dafür notwendigen 500 Unterschriften wurden bereits gesammelt und durch die Gemeinde angenommen.
Ein Komitee aus Ferizaj lud zur Veranstaltung am vergangenen Sonntag ein. Aus Albanien kam der ehemalige hohe General Veli Llakaj und andere Gäste. Die Witwe von Enver Hoxha, und deren Sohn Ilir Hoxha konnten an der Veranstaltung aus „objektiven Gründen nicht teilnehmen“. Dafür schickte Nexhmije Hoxha ein längeres Grußwort an die Versammlung. In dem Grußwort heißt es: „Das Herz Enver Hoxhas schlug stets für Kosova und für die Einheit aller Albaner, Enver war Revolutionär, Kommunist, Patriot und Internationalist.“ Nexhmije Hoxha bedankte sich bei den Menschen in Ferizaj für das Vorhaben nach Enver Hoxha eine Straße zu benennen. In ihrem Grußwort erinnerte Nexhmije Hoxha, „ an den Opfergang der Familie Jashari für Kosova“, weiter verwies sie auf die Aktivitäten der Familie Hoxha im Zusammenhang mit dem Kampf der UCK. Frau Hoxha schrieb: „ Unsere Familie hatte enge Kontakte mit führenden UCK Kommandanten, wir unterstützten mit ganzer Kraft den Kampf für Unabhängigkeit und Freiheit“. Dringlich warnte Frau Hoxha, in dem Schreiben vor den „Manövern internationaler Machtgebilde“, um das Volk mittels einer sogenannten „ beschränkten Unabhängigkeit“ weiter versklaven zu können. Sie forderte die Menschen auf „ im Sinne Envers für Unabhängigkeit und Freiheit zu kämpfen“.
Immer wieder ertönten im Saal Hochrufe auf Enver Hoxha. Der Soziologie Professor Remzi Hasani erinnerte an die „großen sozialen Errungenschaften“ im Albanien Enver Hoxhas. Hasani verglich das mit der heutigen Lage in Albanien und der trostlosen Armut in Kosova. Am Ende seiner Rede erklärte Hasani: „Wir hatten in unserer Geschichte zwei herausragende Gestalten, Skanderbeg und Hoxha. Die Realität zeigt uns in Albanien, wie sehr uns eine Person vom Format Enver Hoxhas fehlt, aber er fehlt uns nur physisch, wir haben seine Lehren, wir müssen sie studieren und anwenden“.
Die Stimmung im Saal erreichte ihren Höhepunkt als der Sekretär der „Antifaschistischen Gesellschaft Albaniens“ der ehemalige General Llakaj sprach. Mit lauter Stimme erklärte Llakaj: „Ich spreche hier nicht als Diplomat sondern aus dem Herzen“. Llakaj erinnerte an die Tradition des antifaschistischen nationalen Befreiungskampfes indem es „keinen Kompromiss weder mit dem Faschismus, noch mit den imperialistischen Mächten gab“. Scharf wandte sich Llakaj gegen die kolonialen Methoden der UNMIK in Kosova. Llakaj sagte: „Das was der Imperialismus hier veranstaltet, ist nicht hinnehmbar, auch der Genosse Enver hätte entschieden Stellung genommen“. Llakaj führte aus, „dass es ohne vollständige Unabhängigkeit Kosovas, keinen Frieden und keine Demokratie auf dem Balkan geben könne“. Zudem meinte der General: „Niemand hat das Recht die Wünsche des albanischen Volkes zu ignorieren. Ich trete wie der Genosse Enver für die Einheit des albanischen Volkes in einem Staat ein“.