John Wayne
Keyboard Turner
Zwischen Mullahs, Mammon und der Mauer des Schweigens
Irans radikaler Präsident überrascht immer wieder: Diesmal mit weit reichenden Wirtschaftsreformen. Das Volk muss dazu schweigen. Auf Basaren zieht die Angst ein. Aber auch das Regime hat Angst - allein auf dem Weg zum Freitagsgebet werde ich dreimal festgenommen.
TEHERAN. Zum Neujahrsfest gab es noch einmal einen ordentlichen Schluck aus der Pulle mit Zaubertrank. Zu den Nowrouz-Feiern Ende März bekamen Irans Autofahrer noch einmal 80 Liter Benzin extra zum subventionierten Preis von nur 1000 Rial (umgerechnet lächerliche 0,08 Euro). Wenigstens zum Fest sollten die Perser nicht darben und ihre Lieben auch per Auto in weit entfernten Landesteilen besuchen können. Zuvor aber hatte die Regierung des radikalen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ernst gemacht: Nur noch 60 Liter statt bislang 100 gibt es nun noch zum subventionierten Billigpreis - wer mehr Sprit braucht, muss 4000 Rial je Liter hinblättern.
Auch an anderer Front zieht Ahmadinedschad jetzt überraschend deutlich durch: Neben Benzin sollen nun auch Brot, Mehl, Strom und Wasser reale Preise bekommen. Und seither fragen sich Politiker und Beobachter in Teheran vor allem eines - warum? Was treibt den kleinen Mann mit seiner sandfarbenen Windjacke, den tief in den Höhlen versteckten Augen und dem Drei-Wochen-Flaum um und an? Wer Ahmadinedschad dieser Tage in Teheran sieht, erlebt einen Eiferer: Ob Atomkonflikt oder Subventionsstopp - Irans Präsident zieht durch, polarisiert, beharrt auf seiner Position und kanzelt die anderen mit scharfen Worten ab.
Dabei brannten im Juli 2007, als Ahmadinedschad die Benzin-Rationierung begann, landesweit Dutzende Tankstellen - Aufruhr der Autofahrer. Diese Entrüstung ist Ahmadinedschad nie wieder losgeworden, der seinen ersten Wahlsieg 2005 mit dem Versprechen einfuhr, "mit den reichen Öleinnahmen die Tische der Armen zu decken". So bekam er bei der Wahl im Juni 2009 auch die Stimmen vieler früherer Anhänger nicht mehr und ließ die Proteste seiner Gegner gegen die massiven Wahlfälschungen brutal von Revolutionsgarden niederschlagen. Dutzende Tote, Tausende Verhaftete, von denen viele totgefoltert oder exekutiert wurden, Hunderte Regimegegner sitzen noch im berüchtigten Evin-Gefängnis in der Hauptstadt ein.
Doch die Angst hat auch das Regime nicht abgestreift: Zum traditionellen Freitagsgebet unter dem schmucklosen Wellblechdach über dem Campus der Teheraner Universität fahren sie wieder vor, die berüchtigten Prügel-Polizisten: Auf oten Honda-Motorrädern sitzt vorn ein Mann mit beigefarbener Jacke und hinten ein Uniformierter mit langem Schlagstock in der Hand. Die Knüppelgarden rasen an der Uni vorbei.
Und zugleich tritt ein Mann in Zivil auf mich zu, während ich auf der Bank einer Bushaltestelle schräg gegenüber lese: "Mitkommen!", befiehlt der Mann barsch. Und nur ein Walkie-Talkie in seiner Tasche lässt den muskulösen Mann mit Wildlederjacke und Drei-Tage-Bart als möglichen Zivilpolizisten erahnen. Als ich mich weigere und nach seinen Papieren frage, bringt er drei Minuten später sichtlich erboster einen Polizeibeamten mit. "Mitkommen! Ausweiskontrolle", herrscht er mich an. Auf meine Frage nach dem wohin, antwortet er: "Auf die Polizeiwache." Bei einem Pulk Polizisten am Eingang zum Freitagsgebets-Campus zeige ich meine Schreiben des Ministeriums für islamische Leitung (Erschad). Nach einigen Minuten lassen sie mich gehen mit den Worten "hau von hier ab!"
Iran-Report: Zwischen Mullahs, Mammon und der Mauer des Schweigens - Politik - International - Handelsblatt.com
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
sehr gute analyse dem iran gehen die ressourcen aus. jetzt wird die bevölkerung aufs letzte ausgepresst. jetzt wird die bevölkerung aufs letzte ausgepresst um den mullahs ein schönes leben in der schweiz zu ermöglichen
Irans radikaler Präsident überrascht immer wieder: Diesmal mit weit reichenden Wirtschaftsreformen. Das Volk muss dazu schweigen. Auf Basaren zieht die Angst ein. Aber auch das Regime hat Angst - allein auf dem Weg zum Freitagsgebet werde ich dreimal festgenommen.
TEHERAN. Zum Neujahrsfest gab es noch einmal einen ordentlichen Schluck aus der Pulle mit Zaubertrank. Zu den Nowrouz-Feiern Ende März bekamen Irans Autofahrer noch einmal 80 Liter Benzin extra zum subventionierten Preis von nur 1000 Rial (umgerechnet lächerliche 0,08 Euro). Wenigstens zum Fest sollten die Perser nicht darben und ihre Lieben auch per Auto in weit entfernten Landesteilen besuchen können. Zuvor aber hatte die Regierung des radikalen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ernst gemacht: Nur noch 60 Liter statt bislang 100 gibt es nun noch zum subventionierten Billigpreis - wer mehr Sprit braucht, muss 4000 Rial je Liter hinblättern.
Auch an anderer Front zieht Ahmadinedschad jetzt überraschend deutlich durch: Neben Benzin sollen nun auch Brot, Mehl, Strom und Wasser reale Preise bekommen. Und seither fragen sich Politiker und Beobachter in Teheran vor allem eines - warum? Was treibt den kleinen Mann mit seiner sandfarbenen Windjacke, den tief in den Höhlen versteckten Augen und dem Drei-Wochen-Flaum um und an? Wer Ahmadinedschad dieser Tage in Teheran sieht, erlebt einen Eiferer: Ob Atomkonflikt oder Subventionsstopp - Irans Präsident zieht durch, polarisiert, beharrt auf seiner Position und kanzelt die anderen mit scharfen Worten ab.
Dabei brannten im Juli 2007, als Ahmadinedschad die Benzin-Rationierung begann, landesweit Dutzende Tankstellen - Aufruhr der Autofahrer. Diese Entrüstung ist Ahmadinedschad nie wieder losgeworden, der seinen ersten Wahlsieg 2005 mit dem Versprechen einfuhr, "mit den reichen Öleinnahmen die Tische der Armen zu decken". So bekam er bei der Wahl im Juni 2009 auch die Stimmen vieler früherer Anhänger nicht mehr und ließ die Proteste seiner Gegner gegen die massiven Wahlfälschungen brutal von Revolutionsgarden niederschlagen. Dutzende Tote, Tausende Verhaftete, von denen viele totgefoltert oder exekutiert wurden, Hunderte Regimegegner sitzen noch im berüchtigten Evin-Gefängnis in der Hauptstadt ein.
Doch die Angst hat auch das Regime nicht abgestreift: Zum traditionellen Freitagsgebet unter dem schmucklosen Wellblechdach über dem Campus der Teheraner Universität fahren sie wieder vor, die berüchtigten Prügel-Polizisten: Auf oten Honda-Motorrädern sitzt vorn ein Mann mit beigefarbener Jacke und hinten ein Uniformierter mit langem Schlagstock in der Hand. Die Knüppelgarden rasen an der Uni vorbei.
Und zugleich tritt ein Mann in Zivil auf mich zu, während ich auf der Bank einer Bushaltestelle schräg gegenüber lese: "Mitkommen!", befiehlt der Mann barsch. Und nur ein Walkie-Talkie in seiner Tasche lässt den muskulösen Mann mit Wildlederjacke und Drei-Tage-Bart als möglichen Zivilpolizisten erahnen. Als ich mich weigere und nach seinen Papieren frage, bringt er drei Minuten später sichtlich erboster einen Polizeibeamten mit. "Mitkommen! Ausweiskontrolle", herrscht er mich an. Auf meine Frage nach dem wohin, antwortet er: "Auf die Polizeiwache." Bei einem Pulk Polizisten am Eingang zum Freitagsgebets-Campus zeige ich meine Schreiben des Ministeriums für islamische Leitung (Erschad). Nach einigen Minuten lassen sie mich gehen mit den Worten "hau von hier ab!"
Iran-Report: Zwischen Mullahs, Mammon und der Mauer des Schweigens - Politik - International - Handelsblatt.com
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
sehr gute analyse dem iran gehen die ressourcen aus. jetzt wird die bevölkerung aufs letzte ausgepresst. jetzt wird die bevölkerung aufs letzte ausgepresst um den mullahs ein schönes leben in der schweiz zu ermöglichen