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ISIS [Sammelthread]

Die Unruhen in Libanon dauern an. Die Bevölkerung ist revoltiert, weil der Staat die gefangengenommenen Soldaten nicht befreien will. Gleichzeitig gab es im ganzen Land Razzien gegen IS-Zellen.

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Christians in Lebanon Prepare for Invasion by ISIS

Lebanese Army seizes detonators, six detained | News , Lebanon News | THE DAILY STAR
 
[h=2]Bombe tötete fast gesamte Führung von syrischer Rebellengruppe[/h]
[h=3]DAMASKUS. Ein verheerender Bombenanschlag auf eine der größten Rebellengruppen in Syrien könnten die Kräfteverhältnisse unter den Gegnern des Regimes verschieben.[/h]
Extremistische Gruppen wie der Islamische Staat (IS), aber auch moderate Kräfte könnten laut Experten das Attentat auf die islamistische Miliz Ahrar al-Sham möglicherweise nutzen, um deren Kämpfer zu rekrutieren.
Eine Bombe hatte am Dienstag fast die gesamte Führung der Miliz Ahrar al-Sham ("Freies Großsyrien") getötet, darunter deren Chef Hassan Aboud. Bei dem Attentat seien 40 bis 50 Kämpfer der islamistischen Gruppe umgekommen, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Bombe explodierte laut Aktivisten bei einem Treffen der Al-Sham-Führung in Ram Hamdan in Nordwestsyrien.
Ahrar al-Sham gehört dem Oppositionsbündnis Islamische Front an, die das Regime von Präsident Bashar al-Assad bekämpft. Die Miliz sei eine der mächtigsten und wichtigsten Oppositionsgruppen in Syrien, teilte der Syrien-Fachmann der International Crisis Group, Noah Bonsey, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa mit. Ob sie weiterhin stark bleibe, hänge von ihrer neuen Führung ab, sagte er. Nachfolger von Hassan Aboud ist Hashim Al-Sheikh, der am Mittwoch in einer ersten Videobotschaft auftrat.
Bonsey erklärte, die syrische Rebellenszene sei ständig in Bewegung. Kämpfer wechselten dauernd von einer Gruppe zu einer anderen. Für die neue Führung von Ahrar al-Sham sei es jetzt ein Herausforderung, ihre Basis zusammenzuhalten.
Bisher ist unklar, wer für den Anschlag verantwortlich ist. Ahrar al-Sham vertritt eine ähnliche Ideologie wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), ist jedoch mit ihr verfeindet. Der IS verübt in Syrien und im Irak regelmäßig Anschläge.
Nach Angaben des Syrien-Fachmannes des Brookings-Instituts in Doha, Charles Lister, kam das Attentat in einer Phase, in der die Spitze von Ahrar al-Sham moderatere Positionen eingenommen hat. In der neue Führung dürften nun eher die Hardliner dominieren, schrieb er in einem Artikel für Internetseite The World Post.

Bombe tötete fast gesamte Führung von syrischer Rebellengruppe | Nachrichten.at
 
Koalition gegen "Islamischer Staat": Das türkische Dilemma

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Türkische Soldaten: "Jeden Schritt der Nato mitgehen"

Die USA versuchen, eine Zehner-Koalition zu formen gegen die Terrormilizen des "Islamischen Staates". Einer der wichtigsten Partner soll die Türkei werden - doch der Nato-Staat zögert. Er steckt wegen seiner verfehlten Außenpolitik in der Klemme.


Eine Koalition aus zunächst zehn Nato-Staaten soll die Terrororganisation"Islamischer Staat" (IS) bekämpfen. Darauf einigten sich die Mitglieder der Allianz auf Drängen der USA beim Nato-Gipfel in Wales. Ausgerechnet jenes Land, das maßgeblich zum Erstarken der Extremisten beigetragen hat, soll in dieser Gruppe eine wichtige Rolle spielen: die Türkei.

US- und Nato-Vertreter finden derzeit nicht genug schmeichelnde Worte für den östlichsten Nato-Partner. "Absolut unentbehrlich" seien die Türken in einem solchen Bündnis, pries US-VerteidigungsministerChuck Hagel am Montag seinen Gastgeber bei einem Besuch in Ankara. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sicherte der Türkei Rückhalt zu, sollten IS-Kämpfer das Land angreifen. "Wir werden nicht zögern, alle notwendigen Schritte zu ergreifen, um eine effektive Verteidigung der Türkei zu gewährleisten", sagte er.Hinter den Kulissen wird darum gerungen, die Türkei einzubinden. "In Wahrheit ist es im Moment nicht leicht mit den Türken", sagt eine US-Diplomatin in Ankara. "Wir müssen die Regierung davon überzeugen, sich stärker zu engagieren."

Da die Regionen in Syrien und im Irak, in denen IS agiere, an die Türkei grenzten, sei eine Einbindung des Landes unverzichtbar. "Wir sind auf die Türkei als logistischer Ausgangspunkt und auf die Expertise der türkischen Regierung angewiesen."

Doch Ankara hält nichts von der Idee, Alliierter in einem Nato-geführten Krieg gegen die Dschihadisten zu sein. Die Zeitung "Cumhuriyet" berichtet, Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und US-PräsidentBarack Obama hätten sich darüber verständigt, dass die Türkei nur eine Rolle "im Hintergrund" spielen könne.

Kalkül von Assads Sturz ist nicht aufgegangen


Die Türkei befindet sich in einem Dilemma, in das sie sich durch ihre riskante Außenpolitik der vergangenen Jahre selbst hineinmanövriert hat. Mit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien legte die Regierung sich auf ein Ende von Präsident Baschar al-Assad fest. Fortan unterstützte Ankara alle Kräfte, die gegen ihn kämpften - auch die radikalsten unter ihnen, in der Hoffnung, nach einem Ende Assads gestärkt als Regionalmacht hervorzugehen.

Das Kalkül ist nicht aufgegangen, Assad ist nach wie vor an der Macht. Ein militärisches Eingreifen der Nato zum Beispiel durch Luftschläge würde sein Regime weiter stärken. Zwar dürfte das auch den anderen Nato-Staaten missfallen, für die Türkei aber wäre dies das Scheitern ihrer bisherigen Syrien-Politik. Eine andauernde Feindschaft zum Nachbarland wäre die Folge.

Schon die bisherigen Waffenlieferungen an die Peschmerga, die Streitkräfte des kurdischen Autonomiegebiets im Nordirak, sowie die US-Luftschläge im Irak haben die Türkei wenig wohlwollend hingenommen. Es wurde befürchtet, die für die Peschmerga bestimmten Waffen könnten in die Hände der PKK geraten, mit der Ankara zwar Friedensverhandlungen führt, die aber nach wie vor als Terrororganisation gilt. "Sollte das geschehen, könnte das den Friedensprozess gefährden", sagt ein Mitarbeiter des Außenministeriums.


Durch die Angriffe der US-Luftwaffe auf IS-Stellungen würden außerdem die irakische Armee sowie schiitische Milizen gestärkt. Für die Türkei, die sich als Schutzmacht der Sunniten in der Region versteht, ist das wenig erstrebenswert. "Wären die Sunniten im Irak nicht so zurückgedrängt worden, gäbe es jetzt nicht solch einen geballten Aufstand", sagte Premierminister Ahmet Davutoglu kürzlich. Ankara lehnt einen Machtzuwachs der Schiiten und daher auch Waffenlieferungen an die - schiitische - Regierung des Irak ab.


Geiselnahme schwächt Ankaras Handlungsfähigkeit


Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung der Türkei, bei einer Anti-IS-Koalition mitzumachen, dürfte die Tatsache sein, dass nach wie vor 49 türkische Staatsbürger in der Gewalt der Extremisten sind. Sie wurdenAnfang Juni als Geiseln genommen, als die Dschihadisten das türkische Generalkonsulat in Mossul stürmten. Unter den Gefangenen sind der Generalkonsul selbst, 18 weitere Mitarbeiter und Angehörige der Diplomaten sowie 30 türkische Sicherheitskräfte, die die Vertretung schützen sollten.


Bislang nutzten Rebellen und Dschihadisten die Türkei als Transitland.Dort warb der IS neue Kämpfer an. Auf Twitter posten Kämpfer der Extremisten regelmäßig Fotos von sich aus türkischen Krankenhäusern, wo sie sich behandeln lassen. In Städten entlang der Grenze zu Syrien wie Reyhanli kaufen sie ein, beziehen ihren Nachschub an Lebensmitteln, Waffen und Munition und erholen sich von den Strapazen der Gefechte. Türkische Oppositionspolitiker werfen der Regierung zudem vor, der IS würde große Mengen Öl in die Türkei schmuggeln und so seinen Feldzug finanzieren.


Türkische Spitzenpolitiker weigern sich aus Furcht vor Racheakten noch immer, den IS als Terrororganisation zu bezeichnen oder die Organisation öffentlich zu kritisieren. Es scheint, als sei das ganze Land in Geiselhaft. Offiziell gilt ein Berichterstattungsverbot über die Geiselnahme, um das Leben der Gefangenen nicht zu gefährden. Dennoch schrieb die Zeitung "Hürriyet", die Regierung führe mit dem IS einen Dialog und verhandele über die Freilassung der Geiseln.IS-Kommandeure haben mehrfach mit Terrorangriffen in türkischen Städten gedroht, sollte Ankara ihnen Schwierigkeiten machen. Gleichzeitig verlangt die Nato, sie müsse ihre Grenzen besser schützen und die Durchreise von Dschihadisten verhindern.
Die Türkei steht an zwei Fronten unter Druck. Auf wessen Seite das Land steht, hat Außenminister Mevlüt Cavusoglu deutlich gemacht. Man werde "jeden Schritt der Nato" mitgehen, zur Stabilität in der Regierung beitragen und dabei helfen, "das Blutvergießen zu beenden". Aber die Türkei behalte sich vor, selbst zu entscheiden, wie genau sie vorgehen, was sie tun und was sie nicht tun werde.

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http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-islamischer-staat-tuerkei-steckt-im-dilemma-a-990644.html
 
Da hat die Türkei sich ja in was reinmanövriert ... jetzt hat sie Hemmungen sich zu comitten und dabei vlt. falsch zu liegen. Aber eines weiß ich aus dem Geschäftsleben: lieber falsch als garnicht entscheiden.
 
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