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ISIS [Sammelthread]

Der Chef der syrischen Kurden, Salih Muslim, über den Kampf gegen die Jihadisten des IS und den Anschlag in Paris.
07.01.2015 | 18:21 | von WIELAND SCHNEIDER (Die Presse)
Die Presse: Wie sieht derzeit die Lage in der Stadt Kobane aus, die lange von den Truppen des sogenannten Islamischen Staates IS umzingelt gewesen ist?

Salih Muslim: Es wird nach wie vor gekämpft. IS hat zuletzt Nachschub aus dem Raum Raqqa herangeschafft. In der Nacht von Sonntag auf Montag haben sie einen erneuten Angriff gestartet, und es gab heftige Gefechte mit unseren kurdischen Kräften. Etwa 60 IS-Männer wurden dabei getötet und auch neun unserer Leute kamen ums Leben. Aber wir haben die Lage unter Kontrolle. IS steht jetzt nur mehr im Osten der Stadt. Die Terroristen besetzen nur noch weniger als 20 Prozent von Kobane. Aber unsere YPG-Volksverteidigungseinheiten rücken vor.

In Kobane kämpft aber nicht nur die YPG der syrischen Kurden. Mittlerweile sind auch Peschmerga-Einheiten aus den irakischen Kurdengebieten zur Verstärkung eingetroffen.
Ja. In Kobane kämpft derzeit die YPG gemeinsam mit etwa 160 Peschmerga und säkularen Kräften der Freien Syrischen Armee (FSA) gegen IS. Die Gefechte auf dem Boden werden mit den Luftangriffen der US-geführten Allianz koordiniert.

Sie haben sich bei den USA für diese Luftangriffe auf IS bedankt. Wie passt das zur Ideologie Ihrer Partei PYD? Die PYD gilt als Schwesterpartei der kurdischen Arbeiterpartei PKK und ist ja nicht gerade proamerikanisch.
Wir haben unterschiedliche Ideologien und denken anders über verschiedene politische Dinge. Aber gegen IS müssen alle zusammenhalten. Denn die Jihadisten sind eine Bedrohung für alle Staaten. Wir im Nahen Osten stehen an der Frontlinie in diesem Kampf, aber wir verteidigen dabei auch die Europäer. Terrorismus – so wie auch jetzt beim Anschlag auf die Satirezeitung in Paris – kann nur global bekämpft werden. Alle müssen dabei an einem Strang ziehen. Ich habe deshalb auch ein offizielles Statement abgegeben, in dem ich das Attentat in Paris verurteilt habe.

Der Westen will nach wie vor keine Waffen an die YPG-Volksverteidigungseinheiten in den syrischen Kurdengebieten schicken – wegen der Kontakte der YPG und Ihrer Partei PYD zur PKK, die in den USA und der EU ebenfalls als Terrororganisation gilt.
Das ist nur eine Ausrede. Es gibt bereits eine Koordination zwischen der Anti-IS-Allianz und unseren Kräften beim Kampf gegen IS in Kobane. Wenn der Westen wirklich effektiv gegen die Jihadisten vorgehen will, muss er die YPG aber auch offiziell als Partner in der Anti-IS-Allianz akzeptieren. Und wir brauchen auch ordentliche Waffen. Wir haben von Anfang an gesagt, dass Luftschläge gegen die IS-Terroristen nicht ausreichen. Wenn wir etwa moderne Panzerabwehrwaffen bekommen würden, wären die Luftangriffe vielleicht gar nicht mehr nötig.

In den vergangenen Monaten gab es seitens der Kurden heftige Kritik an der Türkei. Auch Sie warfen der Regierung in Ankara vor, mit IS zu kooperieren. Wie sehen Sie die Rolle der Türkei jetzt?
Die Position der Türkei ist weiter unklar: Es gibt noch immer Berichte, dass Jihadisten über die Türkei in den Raum Kobane einsickern. Und die türkische Regierung weigert sich nach wie vor, an der internationalen Anti-IS-Koalition teilzunehmen.

Nicht nur IS ist eine Bedrohung für Syriens Kurdengebiete: Im Westen, bei Efrin, ist die mit al-Qaida verbündete al-Nusra-Front auf dem Vormarsch.
Das Terrorismusproblem ist nicht nur eine Sache einer bestimmten Gruppe. Es ist das Problem einer Geisteshaltung. Al-Nusra oder ähnliche Gruppen verfolgen letzten Endes dieselbe Ideologie wie IS und verüben ähnliche Verbrechen.

Unter Syriens Kurden gibt es nach wie vor keine Einigkeit. Vor einigen Wochen sagte mir der Chef der Demokratischen Partei Kurdistan – Syrien, Abdulhakim Bashar, in einem Interview, dass der Osten der syrischen Kurdengebiete de facto nach wie vor von Syriens Regime kontrolliert werde. Er warf Ihrer PYD vor, mit Assad unter einer Decke zu stecken.
Er weiß aber auch ganz genau, dass wir uns seit 2004 in einer Konfrontation mit diesem Regime befinden. Wir kooperieren nicht mit dem Assad-Regime. Ja, es gibt in Qamishli im Osten eine Präsenz von Regimeeinheiten – und zwar, weil dort einige arabische Stämme auf Seiten Assads stehen. Wir akzeptieren das, weil wir eine direkte Konfrontation verhindern wollen: Wir wollen keinen Krieg Kurden gegen Araber. Die Regimeeinheiten in Qamishli machen keine Probleme und mischen sich nicht in unsere Angelegenheiten ein.

Abdulhakim Bashar hat auch gefordert, dass der Kampf gegen IS innerhalb gemeinsamer Strukturen der Freien Syrischen Armee FSA stattfinden sollte, die in Opposition zu Syriens Regime steht. Wäre das eine Möglichkeit?
Wir sind bereit, mit den säkularen und moderaten Kräften in der FSA zusammenzuarbeiten. Wir tun ja das bereits in Kobane. Diese Kräfte sind jederzeit willkommen. Wir können das gemeinsam, unter der Flagge der YPG und dieser FSA-Gruppen, tun. Die müssen aber das Verwaltungssystem akzeptieren, das wir in Rojava (syrische Kurdengebiete) aufgebaut haben.

Ich habe im Oktober das Newroz-Flüchtlingslager im Osten von Rojava besucht. Dort hatte man große Sorge wegen des bevorstehenden Winters. Wie sieht jetzt die Lage in dem Camp aus?
Unsere Leute versuchen, so gut es geht zu helfen. Aber jetzt im Winter ist die Lage sehr schwierig geworden. Das betrifft die Flüchtlinge im Newroz-Camp, aber auch die Zivilisten aus Kobane und die vielen Yeziden, die im Sinjar-Gebirge ausharren.?Wir verteidigen auch die Europäer gegen den Terror? « DiePresse.com

 
Du bist Moslem und brauchst ein Video um das zu wiederlegen, Oh je noch nie die Hadithe und den Koran selber gelesen um zu so einer aussage zu kommen?
https://www.facebook.com/video.php?v=420227538153523

Hier für alle die sagen, dass der Koran oder Mohammed was mit diesen Leuten zu tun hätten, in diesem Video wird eindeutig gesagt, dass Mohammed nie Angriffskriege durchgeführt hat und nur 2 Monate überhaupt gekämpft hat

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[h=2]Tod eines Zauberkünstlers[/h]In der syrischen Stadt Raqqa haben harmlose Zaubertricks einen Straßenkünstler das Leben gekostet. Dschihadisten des Islamischen Staates betrachteten seine Kunststücke als Blasphemie – und enthaupteten ihn.
09.01.2015



© AP
Aufmarsch von IS-Kämpfern im syrischen Raqqa
Der Straßenkünstler, dessen Name nicht bekannt ist, hatte sich in einer Straßenecke der syrischen Stadt Raqqa niedergelassen. Er unterhielt die Passanten mit harmlosen Zaubertricks, die er sich von westlichen Illusionskünstlern abgeschaut hatte, ließ Münzen und Telefone verschwinden. Wenig später führte ihn ein Kommando des Islamischen Staates, die Raqqa besetzt halten, auf einen öffentlichen Platz und schlug ihm den Kopf ab. So berichtet es der britische „Mirror“. Er bezieht sich auf einen Augenzeugen.
Der Straßenkünstler, so der Zeuge, habe nicht den Anschein erregt, mit höheren Mächten im Bund zu stehen, er wollte sein Publikums schlicht mit seinen Tricks unterhalten. Diese Unterscheidung galt nicht für das Todeskommando des IS, das die Kunststücke als verbotenes Werk verurteilte, das Illusionen nähre und Passanten von Moscheebesuch abhalte. Letzteres Argument ist in der syrischen Stadt derzeit Anlass zu vielen Verboten und Strafen. Laut „Mirror“ werden auch Taxifahrer mit Peitschenhieben für mehr als eintägige Fahrten bestraft, weil sie ihre Fahrgäste zu lang von den Gotteshäusern fernhielten.
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Die islamische Rechtsanschauung zur Zauberei als Straßenkunst ist schwer auf einen Nenner zu bringen. Christentum und Islam sind sich einig in der Ablehnung der Magie, auch wenn in beiden Religionen kultische Reste fortbestehen. Das Christentum hat die Unterscheidung zwischen Zauberei als Unterhaltungskunst und okkulter Praxis spätestens im Lauf der Aufklärung getroffen. Auch im sechzehnten Jahrhundert gab es schon Schriften, die Magie von Unterhaltung explizit trennten. Vorher mussten auch Gaukler und Jahrmarktskünstler gelegentlich um ihr Leben fürchten. In der islamischen Theologie gibt es eine vergleichbar deutliche Unterscheidung nicht. Im Alltag der syrischen Bevölkerung wurde die Zauberei von Straßenkünstlern schlicht toleriert.
Dem Islamischen Staat geht es bei seinem brutalen Versuch, das gesamte gesellschaftliche Leben in ein religiöses Regelwerk zu gießen, nicht unbedingt um den Zauberkünstler als blasphemischen Herausforderer des göttlichen Monopols auf übersinnliche Kraft. Nach dem Urteil des Heidelberger Religionswissenschaftlers Danijel Cubelic könnte sich das Todesurteil auch auf ein allgemeines Täuschungsverbot beziehen, das die Dschihadisten aus der islamischen Tradition herauslesen und unter das auch die Zauberei als Unterhaltungskunst fällt.


Ob die Täuschung harmlose Folgen hat, wie im Fall der Straßenkunst, spielt nach dieser theologischen Auffassung keine Rolle. Es geht um die Lückenlosigkeit der juristischen Argumentation. Auf salafistischen Websites gibt es eine lebhafte Debatte über die Frage, ob harmlose Zauberkünste wie Knotentricks den Verstand trüben und krank machen. Mit Grautönen wird hier nicht argumentiert. Wahrsagern wurde in der arabischen Welt nachweislich schon häufiger der Prozess gemacht. Die Jagd auf Taschenspieler ist ein neues oder zumindest wenig bekanntes Phänomen.
 
Der IS hat in einem Überraschungsangriff das Gebiet um Gwer erobert. Jetzt stehen sie nur noch 40 Kilometer vor Erbil der kurdischen Hauptstadt im Irak.
 
Ich habe gerade das Interview vom Jordanischem Soldaten gelesen, leider ist es nur auf bosnisch.

Man hat ihn zu den Basen und Mitgliedsstaaten der Luftangriffe ausgefragt.

Die Fragen ihn zum Schluss, weisst du was mit dir passieren wird? Ja, sie werden mich töten.
 
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