Griechenland / Athen. Nach einem Angriff von israelischen Elitesoldaten auf die internationale Hilfsflotte der Organisation „Free Gaza" kamen heute mindestens zehn Menschen ums Leben. Medienberichte gehen von 15 bis 16 Toten aus. Rund 60 Personen seien verletzt worden, darunter auch ein Grieche. Das unter griechischer Flagge fahrende Handelsschiff „Elevtheri Mesogios" („Freies Mittelmeer"), wurde besetzt. An Bord befinden sich 34 Griechen.
Der griechische stellvertretende Außenminister Dimitris Droutsas traf sich heute um 11 Uhr mit dem israelischen Botschafter in Athen, Ali Jiachia und bat darum, für die Sicherheit der griechischen Staatsbürger zu sorgen. Der Generalstab der griechischen Luftwaffe hat als Zeichen des Protestes das griechisch-israelische Manöver „Minoas 2010" abgebrochen. Auch ein für morgen geplanter Besuch des israelischen Generalstabschefs in Athen wurde verschoben. Um 19 Uhr wollen Mitglieder und Sympathisanten von Linksparteien und von „Free Gaza" vor der israelischen Botschaft, in der Athener Mousoun Straße, in der Nähe der Katechaki Straße, im Athener Vorort Palaio Psychiko, eine Protestkundgebung durchführen.
Die israelische Regierung hat unmittelbar nach dem Vorfall stundenlang eine Nachrichtensperre verhängt. Die Israelischen Elitesoldaten hatten insgesamt sechs Schiffe mit mehr als 700 pro-palästinensischen Aktivisten und rund 10.000 Tonnen Hilfsgütern angegriffen. Angaben von „Free Gaza" zufolge habe sich der Konvoi in internationalen Gewässern befunden.
Die Schiffe waren am Sonntag von Zypern aus in See gestochen. Israels Industrie- und Handelsminister Benjamin Ben Elieser sagte im Militärrundfunk, er bedauere den Vorfall. Die Armee habe nicht die Absicht gehabt, das Feuer zu eröffnen, es habe aber „eine enorme Provokation" gegeben. Palästinenserpräsident Machmud Abbas sprach von einem „Massaker" und kündigte eine dreitägige Trauer für die Opfer von „Free Gaza" an. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)