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Istanbul feiert Weihnachten.

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Warum Muslime in Istanbul mit Glühwein feiern

Nicht wegen ihres Glaubens, sondern weil es sie an Deutschland erinnert, feiern in Istanbul einige Deutschtürken zusammen Weihnachten. Auch wenn sie ihre neue Heimat mögen – manchmal fehlt die alte. Von Cigdem Toprak, Istanbul






Das Wohnzimmer duftet nach frisch gebackenen Vanillekipferl, die in einer Schale mit sternenförmigen Schokoplätzchen angerichtet sind. In der Wohnzimmerecke steht ein Tannenbaum, geschmückt mit goldenen Sternen, roten und grünen Kugeln, im Hintergrund erklingt Weihnachtsmusik – Mariah Careys "All I want for Christmas". Alles ist für das Fest vorbereit. Eine Szene wie sie sich so kurz vor Weihnachten in Millionen deutscher Haushalte abspielen könnte. Doch vom Fenster dieses Wohnzimmers aus hat man einen atemberaubenden Blick über den Bosporus.
Wenige Tage vor Heiligabend treffen sich hier in einer Wohnung in Istanbul einige deutsch-türkische "Rückkehrer", um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Denn das bedeutet Heimat für die jungen Frauen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen, nach dem Studium aber aus verschiedenen Gründen in die Türkei ausgewandert sind. Auch wenn sie am Bosporus ihr Glück, Liebe und Erfolg gefunden haben, fehlt ihnen manchmal ein Stück deutscher Heimat, ganz besonders in der besinnlichen Weihnachtszeit.
"Weihnachten zu feiern bedeutet für mich, in meine Heimat einen Teil meiner anderen Heimat zuholen", erklärt die 33-jährige Dilsad Budak. Sie hat in Düsseldorf Jura studiert und lange Zeit ehrenamtlich im Vorstand der Türkischen Gemeinde Deutschland gearbeitet.

Foto: Ebru Tavli
Dilsad Budak(.i) und Seda Türkyilmaz (r.) feiern mit Freunden in einer Istanbuler Wohnung Weihnachten – so wie sie es auch ihrer Kindheit in Deutschland kennen

"Für mich war Weihnachten als Kind etwas Unerreichbares", sagt sie. "Es war zwar sehr präsent, draußen war alles weihnachtlich dekoriert und es roch nach Weihnachten. Aber bei uns zuhause fand das christliche Fest nie statt. Das machte mich traurig und ich denke, dass mich das geprägt hat. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger für mich, Weihnachten zu feiern."
"Jesus hat auch im Islam einen hohen Stellenwert"

Dilsad Budak ist eine von 35.000 Deutsch-Türken, die jährlich in die Türkei ziehen. Die sogenannten "Rückkehrer" sind vielmehr "Auswanderer", denn viele von ihnen kannten die Türkei zuvor nur von den jährlichen Urlaubsreisen mit ihren Familien.
Unter ihnen sind auch sehr gut ausgebildete junge Menschen, die einen wichtigen Teil der neuen Bildungselite in Deutschland bilden. Ob Juristen, Künstler oder Ingenieure – meist verschlägt es sie nach Istanbul, in die größte türkische Metropole. So auch Dilsad Budak.
Ihre Eltern haben die Türkei nicht freiwillig verlassen. Als politische Flüchtlinge kamen sie nach Deutschland. "Mein Vater durfte zwölf Jahre lang nicht in die Türkei einreisen. Deshalb war mein Blick auf das Land immer sehr romantisch verklärt", sagt sie. "Diesen Blick habe ich immer noch, obwohl mich natürlich die türkische Realität sehr schnell eingeholt hat."
Sie habe sich schon immer nach einem Leben in Istanbul gesehnt. Sowohl die Liebe zur Stadt, als auch die Liebe zu ihrem damaligen Freund und jetzigen Mann Cengiz gaben Dilsad Budak den Mut, Deutschland ganz zu verlassen.
Dennoch vermisse sie das Land hin und wieder – vor allem an Weihnachten. Obwohl sie keine Christin ist und auch sonst an keine bestimmte Religion glaubt, berührt das Fest sie. Ohnehin sei Weihnachten nicht rein christlich. "Jesus hat auch im Islam einen hohen Stellenwert", sagt Dilsad Budak. Für sie persönlich ist er ein beeindruckender weiser Mann.
Nikolaus-Geschichten und leere Schuhe



Es gibt auf XING eine Rückkehrer Gruppe. Die versuchen durch Artikel und Aktionen auf sich aufmerksam zu machen.
Wenn Sie D so sehr vermissen, warum sind Sie dann überhaupt aus D zurück in die TR gegangen?
 
Die Leute erzählen euch, dass kein Weihnachten gefeiert wird und dass sie das machen, weil es schön ist.

Was seid ihr für Schwachköpfe, da etwas hineinzuinterpretieren...
 
Weihnachten in Istanbul: Die Urtürken und der Tannenbaum

[...]


Der Tannenbaum war in der alttürkischen Drei-Welten-Kosmologie, der sogenannte Weltenbaum.

Wie in den meisten Naturreligion gibt es auch in der Kosmogonie des Tengrismus neben der realen irdischen Welt auch eine Oberwelt (Himmelsreich) und eine Unterwelt, die durch einen „Nabel der Welt“ (Weltachse) miteinander verbunden sind. Im Tengrismus ist dieser Nabel der so genannte „Weltenbaum“.

Tengrismus

Bezug nimmt der Artikel auf diese Dame.

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Das ist richtig Brudi. Nur keine Aufregung.
 

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Kein richtiger Türke bürstet sich mit so einem rum Nikolaos oder wie der heisst,das tun meistens so möchtegern Europäer.
Wir haben unsere eigene Kultur/Traditionen die uns vollkommen reichen.

Ausserdem feiern Türken in Istanbul noch in anderen Städten Weihnachten was hier einige Opfer glauben sondern der Weichnachtsbaum und der ganze schnickschnack dient nur für die Silvesterfeier sonst nichts.

Ein letztes Mal noch Nikolaus:

Woher kommt der Nikolaus?
Mami, wie kommt das Salz ins Meer? Papi, warum ist die Banane krumm? Kinder können manchmal Fragen stellen, die sich gar nicht so einfach beantworten lassen. Und spätestens am 6. Dezember kommt jedes Jahr noch eine dieser gefürchteten Kinderfragen dazu: die nach dem Nikolaus.

Fakt ist: Der Nikolaus hat wirklich gelebt. Wahrscheinlich wurde er um 560 geboren, im heutigen Patara an der türkischen Ägäisküste. In Patara gibt es zwar kaum Hinweise auf die Geburtsstätte des populärsten Heiligen des Christentums. Dafür ist man im rund 100 Kilometer entfernten Kale mächtig stolz auf den Schutzpatron der Kinder und Jungfrauen. Dort wirkte der Nikolaus als Bischof. Und dort wurde auch die Legende mit den drei Strümpfen geboren.

Diese besagt, dass der Nikolaus drei schönen Töchtern einer armen Familie half, die kein Mann heiraten wollte, weil die entsprechende Mitgift fehlte. Inkognito nahm der wohlhabende Nikolaus drei Säckchen Gold und warf sie durch den Kamin in das Haus der drei Jungfrauen. Diese hatten am Vorabend ihre Strümpfe gewaschen und hängten sie zum Trocknen in den Kamin. Am nächsten Morgen war die Freude groß: In den Strümpfen fand sich die Mitgift - und bald darauf auch die Ehemänner . . .

Es gibt unzählige andere Legenden neben dieser, u.A. auch die, nachdem Nikolaus durch seine Gabe den Mädchen die Prostitution ersparen wollte. Unklar ist auch, woher sein Vermögen stammte. Einige Versionen erzählen eine Art "Robin Hood - Story", andere sprechen von einem Erbe seiner Eltern.

Der Ort des Geschehens um die drei Mädchen mit ihren drei Paar Strümpfen jedenfalls ist von drei Seiten mit Bergen umgeben und hat drei Namen: Kale, in der Verkehrssprache am geläufigsten, Demre, so wird auch der Fluss genannt, der dort ins Meer mündet, und Myra, der antike Name. Myra war nicht nur Bischofssitz des Nikolaus, sondern auch eine der bedeutendsten Städte des lykischen Bundes. Von der einstigen Metropolis blieben nur das immer noch beeindruckende Theater in seiner römischen Form und die Felsengräber am Hügelfuß erhalten.

Frühmorgens und spätabends haben die Ruinenstätten ihre größte Anziehungskraft. Was heißt Ruinen? Das Theater von Myra ist so gut erhalten, dass man die Fantasie nicht besonders strapazieren muss, um sich vorzustellen, wie die antiken Schauspieler das ewige Spiel von Liebe, Macht und Tod zelebrierten. Da lassen sich selbst Archäologiemuffel ohne Probleme begeistern.
Davor Souvenirs, Eisverkäufer, Getränkebuden: Durch diese eine Jahrmarktgasse müssen alle kommen. Hunderte von Masallah-Talismanen gegen den bösen Blick, bunte Seidentücher und alles gegen den Hunger - von Kebab bis Kaugummi, von Magnum bis Mandeleis.

In der heute von unzähligen Gewächshäusern geprägten Stadt verschweigt man gern, dass der Heiliggesprochene nicht in Myra, sondern in Patara geboren wurde. Kamen doch durch Noel Baba, dem Vater Weihnacht, praktisch die einzigen Sehenswürdigkeiten in die sonst eher schmucklose Stadt. Nikolaus-Statue, Nikolaus-Denkmäler sowie die Nikolaus-Kirche, die bescheiden in einem Zypressenhain liegt und die Grabstätte des Heiligen beherbergt. Allerdings lässt sich der Sarkophag nicht mehr identifizieren, und die Gebeine wurden von Reliquienräubern aus dem italienischen Bari im Jahr 1087 entführt. Dort werden sie bis heute in der Basilika San Nicola verehrt.

1994 gründete der Muslim Muammer Karabulut in Kale die Nikolaus-Gesellschaft. Sein Motto: "Der Nikolaus steht nicht nur für Gerechtigkeit und Friede, für Wahres, Schönes und Gutes, sondern auch für Völkerverständigung." Die Gesellschaft organisiert deshalb jedes Jahr am 6. Dezember das Nikolaus-Fest und hofft, eines Tages die weltweit größte Nikolaus-Bibliothek zusammengetragen zu haben, die dann Theologen, Historikern und Archäologen aus aller Welt zur Forschung dienen soll. Schließlich lassen sich bis heute nicht einmal die genauen Lebensdaten des Bischofs rekonstruieren. Statt eines dicken Wintermantel hat er zwar eher einen einfachen, leichten Überwurf getragen, der dem mediterranen Klima entgegenkam. Stock und Bart - so ist sich die Forschung über das Erscheinungsbild einig - dürften jedoch mit dem heutigen, westlich geprägten Bild des Nikolaus übereinstimmen.

Wie gesagt: Mythen und Erzählungen gibt es viele. Doch die Geschichte mit den Strümpfen ging um die Welt, und da sich dies am 6. Dezember ereignet haben soll, entwickelte sich der Brauch in vielen Ländern der Erde: Kinder hängen ihre Strümpfe am Vorabend auf und hoffen, sie am nächsten Morgen reichlich gefüllt wiederzufinden.
 
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