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Istanbul feiert Weihnachten.

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 8317
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Weihnachten zu feiern, wie man es in Deutschland kennt, ist in der Türkei nicht üblich. Ein paar westliche Traditionen wurden übernommen, diese sind jedoch vorwiegend in den Großstädten, Touristenzentren und christlichen Gemeinden zu finden, denn die Türkei ist ein muslimisch geprägtes Land und Weihnachten ein Fest der Christen.

Weihnachten in der Türkei

Wenn man in der Weihnachtszeit in die Türkei reist, findet man, wie in Deutschland, vielerorts festlich geschmückte Schaufenster, Weihnachtsdekorationen und beleuchtete Tannenbäume. Dennoch sind die Weihnachtsfeiertage in der Türkei normale Arbeitstage, nur wenige Türken haben zu dieser Zeit bereits einen Weihnachtsbaum.
Dieser ist in der Türkei erst zu Silvester Tradition, da das neue Jahr ausgiebig und mit großen Festen im ganzen Land gefeiert wird. Dazu gehört auch der geschmückte Baum, der dem christlichen Weihnachtsbaum sehr ähnelt. Auch Geschenke, das Beisammensein in der Familie und ein Festmahl, traditionell wird Truthahn serviert, gibt es erst am Silvesterabend.



Die Bedeutung von Nikolaus

Da der Bischof Nikolaus ursprünglich in der türkischen Stadt Myra wirkte, wird auch am 6. Dezember in seinem Heimatland an ihn gedacht. Noel Baba, wie er genannt wird, steht in Verbindung mit Geschenken, da Bischof Nikolaus für seine Großzügigkeit und Liebe zu den Menschen bekannt war, und spielt somit eine tragende Rolle zum Silvesterfest. Nur selten wird auch der amerikanische Weihnachtsmann Gesichte.


Weihnachten feiern in der Türkei – Tuerkisch.net

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[h=1]Warum Muslime in Istanbul mit Glühwein feiern[/h]Nicht wegen ihres Glaubens, sondern weil es sie an Deutschland erinnert, feiern in Istanbul einige Deutschtürken zusammen Weihnachten. Auch wenn sie ihre neue Heimat mögen – manchmal fehlt die alte. Von Cigdem Toprak, Istanbul






Das Wohnzimmer duftet nach frisch gebackenen Vanillekipferl, die in einer Schale mit sternenförmigen Schokoplätzchen angerichtet sind. In der Wohnzimmerecke steht ein Tannenbaum, geschmückt mit goldenen Sternen, roten und grünen Kugeln, im Hintergrund erklingt Weihnachtsmusik – Mariah Careys "All I want for Christmas". Alles ist für das Fest vorbereit. Eine Szene wie sie sich so kurz vor Weihnachten in Millionen deutscher Haushalte abspielen könnte. Doch vom Fenster dieses Wohnzimmers aus hat man einen atemberaubenden Blick über den Bosporus.
Wenige Tage vor Heiligabend treffen sich hier in einer Wohnung in Istanbul einige deutsch-türkische "Rückkehrer", um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Denn das bedeutet Heimat für die jungen Frauen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen, nach dem Studium aber aus verschiedenen Gründen in die Türkei ausgewandert sind. Auch wenn sie am Bosporus ihr Glück, Liebe und Erfolg gefunden haben, fehlt ihnen manchmal ein Stück deutscher Heimat, ganz besonders in der besinnlichen Weihnachtszeit.
"Weihnachten zu feiern bedeutet für mich, in meine Heimat einen Teil meiner anderen Heimat zuholen", erklärt die 33-jährige Dilsad Budak. Sie hat in Düsseldorf Jura studiert und lange Zeit ehrenamtlich im Vorstand der Türkischen Gemeinde Deutschland gearbeitet.

Foto: Ebru Tavli
Dilsad Budak(.i) und Seda Türkyilmaz (r.) feiern mit Freunden in einer Istanbuler Wohnung Weihnachten – so wie sie es auch ihrer Kindheit in Deutschland kennen

"Für mich war Weihnachten als Kind etwas Unerreichbares", sagt sie. "Es war zwar sehr präsent, draußen war alles weihnachtlich dekoriert und es roch nach Weihnachten. Aber bei uns zuhause fand das christliche Fest nie statt. Das machte mich traurig und ich denke, dass mich das geprägt hat. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger für mich, Weihnachten zu feiern."
[h=2]"Jesus hat auch im Islam einen hohen Stellenwert"[/h]Dilsad Budak ist eine von 35.000 Deutsch-Türken, die jährlich in die Türkei ziehen. Die sogenannten "Rückkehrer" sind vielmehr "Auswanderer", denn viele von ihnen kannten die Türkei zuvor nur von den jährlichen Urlaubsreisen mit ihren Familien.
Unter ihnen sind auch sehr gut ausgebildete junge Menschen, die einen wichtigen Teil der neuen Bildungselite in Deutschland bilden. Ob Juristen, Künstler oder Ingenieure – meist verschlägt es sie nach Istanbul, in die größte türkische Metropole. So auch Dilsad Budak.
Ihre Eltern haben die Türkei nicht freiwillig verlassen. Als politische Flüchtlinge kamen sie nach Deutschland. "Mein Vater durfte zwölf Jahre lang nicht in die Türkei einreisen. Deshalb war mein Blick auf das Land immer sehr romantisch verklärt", sagt sie. "Diesen Blick habe ich immer noch, obwohl mich natürlich die türkische Realität sehr schnell eingeholt hat."
Sie habe sich schon immer nach einem Leben in Istanbul gesehnt. Sowohl die Liebe zur Stadt, als auch die Liebe zu ihrem damaligen Freund und jetzigen Mann Cengiz gaben Dilsad Budak den Mut, Deutschland ganz zu verlassen.
Dennoch vermisse sie das Land hin und wieder – vor allem an Weihnachten. Obwohl sie keine Christin ist und auch sonst an keine bestimmte Religion glaubt, berührt das Fest sie. Ohnehin sei Weihnachten nicht rein christlich. "Jesus hat auch im Islam einen hohen Stellenwert", sagt Dilsad Budak. Für sie persönlich ist er ein beeindruckender weiser Mann.
[h=2]Nikolaus-Geschichten und leere Schuhe[/h]Nicht die biblische Geschichte von Jesu Geburt, sondern eine selbst geschriebene liest Dilsad Budak dann ihren Freundinnen bei Keksen und Tee vor. In der Kurzgeschichte über den Nikolaus erinnert sie sich daran, wie das Fest am 6. Dezember in ihrer Kindheit gefeiert wurde – es war enttäuschend für sie. Denn die Schuhe blieben leer.
Ganz anders erlebte die 30-jährige Seda Türkyilmaz, die in Hannover aufgewachsen ist, die Weihnachtszeit als Kind. "Ich bin mit Weihnachten aufgewachsen, in der Schule gab es immer große Weihnachtsfeiern, es wurde gewichtelt, dekoriert und wir haben Plätzchen gebacken. Zuhause haben wir auch Weihnachten gefeiert, die Geschenke haben wir uns allerdings nicht an Heiligabend überreicht, sondern an Silvester, wie es auch in der Türkei üblich ist."
Das Fest der Liebe ist für Seda Türkyilmaz eine Feier, zu der deutsche Süßigkeiten und Glühwein gehören. "Einmal im Jahr muss es auch richtig kitschig sein, da muss es glitzern und funkeln."
Seda Türkyilmaz lebt seit eineinhalb Jahren in Istanbul und arbeitet als stellvertretende Direktorin der Schweizer Handelskammer. Nachdem sie in Berlin Medienwissenschaften studiert hat, ist sie ihren Eltern in die Türkei gefolgt. Ob sie für immer dort bleiben möchte, weiß sie noch nicht.
Ein Leben in Deutschland könne sie sich zwar auch nur schwer vorstellen, aber das "typisch Deutsche" vermisse sie sehr in der Türkei. Dazu gehören "Pünktlichkeit oder, dass man in Deutschland immer einen Plan hat", sagt sie. "In Deutschland wacht man auf und plant sofort seinen Tagesablauf." In Istanbul sei das nicht möglich. "Istanbul ist voller Überraschungen."
[h=2]"Es ist die schönste Zeit in Deutschland"[/h]An diesem Abend essen allerdings nicht nur Deutschtürken deutsche Plätzchen, es feiern auch junge Türken mit, die sich mit Deutschland verbunden fühlen. So wie die Schwestern Berrak und Begüm Barutcu. Sie haben in Heidelberg studiert. Während die 30-jährige Berrak nach ihrem Jurastudium wieder nach Istanbul zurückgekehrt ist und als Anwältin in einer renommierten deutschen Kanzlei arbeitet, ist ihre vier Jahre jüngere Schwester nach ihrem Studium vorerst in Deutschland geblieben.
Berrak vermisst das deutsche Weihnachtsfest. "Es ist die schönste Zeit in Deutschland", sagt sie. Zwar feiern Muslime in der Türkei auch religiöse Feste, das Weihnachtsfest aber ist in ihren Augen etwas ganz besonderes. "Die Menschen bereiten sich lange darauf vor, der Duft, die Weihnachtsmärkte, all das macht das Fest so einzigartig", schwärmt sie.
Auch die 23-jährige Esra Boyacioglu sitzt auf dem weißen Sofa neben dem Weihnachtsbaum. Sie ist in Istanbul geboren und hat nie in Deutschland gelebt. In ihrer Kindheit hat sie allerdings mit ihrem türkischen Vater und ihrer deutschen Mutter Weihnachten in Bremen gefeiert. "Wir versuchen es so weihnachtlich-deutsch wie möglich in Istanbul zu machen, durch Deko, selbst gemachten Glühwein und Plätzchen. Natürlich gibt es Geschenke und ein üppiges Weihnachtsessen", sagt sie.
Die kleine Weihnachtsparty in dem Wohnzimmer ist allerdings nicht der einzige Ort in Istanbul, an dem Lichterketten, Christbaumkugeln und goldene Girlanden zu finden sind. Einige Viertel der Stadt sind sehr weihnachtlich dekoriert. Tannenbäume und silberfunkelnde Sterne und viele Lichter schmücken das teure europäisch geprägte Einkaufsviertel Nisantasi.

Vor allem wohlhabendere Türken stürzen sich in den Einkaufstrubel und dekorieren ihre Wohnungen. Dies hat weniger mit dem christlichem Fest, als vielmehr mit dem Jahreswechsel zu tun. Silvester ist eine Art "Ersatz-Weihnachten" für viele konsumbegeisterten europäisch denkenden Türken.
 
Das ist kein Weihnachten,das ist nur Nachmacherei von einigen Möchtegern Europäern.

Weihnachten beudeutet mit der Familie Heiligabend zu feiern mit Geschenken und alles drum und dran.
Richtig Traditionell,alles andere ist nur nachahmerei.
 
moslems geben sich muehe die christlichen feierteige so weit es geht zu respektieren und ein bisschen was zu organisieren, was ich von der gegenseite nie sehe
 
moslems geben sich muehe die christlichen feierteige so weit es geht zu respektieren und ein bisschen was zu organisieren, was ich von der gegenseite nie sehe

Die Gegenseite ist eher drauf fixiert die muslimischen Feiertage zu kritisieren und schlechtzureden,aber es gibt natürlich auch Ausnahmen auch wenn nur wenige.
 
Die ganze Entwicklung deutet nur auf das eine hin. Wir übergeben Istanbul und Kleinasien, den rechmäßigen Besitzern und wandern wieder nach Zentralasien wieder zurück.
 
weihnachten+II.JPG
 
Weihnachten in Istanbul: Die Urtürken und der Tannenbaum

Von Daniel Steinvorth, Istanbul

Lametta und Lichterketten überall: In Istanbul lassen sich auch konservative Muslime von der globalen Weihnachtsstimmung anstecken. Zumal die Festtanne eh eine Erfindung der Urtürken ist, sagt die renitente Altertumsforscherin Muazzez Ilmiye Çig.

Nach Weihnachtsmännern braucht man in Istanbul nicht lange zu suchen. Man findet sie auf der bekanntesten Einkaufsstraße der Stadt, der "Istiklal Caddesi". Übersetzt heißt das: Die "Straße der Freiheit" (oder Unabhängigkeit), was ein glatter Euphemismus ist. Hier gibt es Einkaufsstress an 365 Tagen im Jahr, hier wird ganzjährig gedrängelt.


AP
Weihnachtliches Istanbul: Rotweiß ist auch bei Muslimen angesagt


Am Rande der niemals abreißenden Menschenflut, ausgerechnet vor einer Moschee, steht Hakan. Er ist Losverkäufer. Und Weihnachtsmann. Er trägt einen Dreitagebart, eine rotte Kutte mit Gürtel und Bommelmütze und schreit gutgelaunt "25 Millionen Lira!" in die Menge. So viel (rund 12,5 Millionen Euro) lässt sich nämlich bei der Ziehung der Lose am Silvesterabend gewinnen, welche die Menschen dann mit Spannung am Fernsehschirm verfolgen.Hakan ist Muslim. Kulturelle Zweifel am Weihnachtsmann-Dasein hat er keine. Sein Kostüm hat er auf dem Bazar in Eminönü gekauft, für 50 Lira. Dort, sagt er, gebe es auch kleine Faltbäumchen aus Kunststoff und tanzende Weihnachtsmänner, die Seifenblasen produzieren. Und Plüschhunde mit Weihnachtsmannmütze, die "We wish you a merry Christmas" singen. Undenkbar wäre so etwas früher gewesen, sagen die Leute. Teufelszeug in den Augen der Strenggläubigen. Mittlerweile hat sich das Weihnachtsfest in der Türkei aber so sehr von seinem christlichen Inhalt gelöst, dass sich auch konservative Muslime Lametta und Lichterketten als "saisonale Dekoration" ins Haus holen.

 
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