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Kapitalismus und Neoliberalismus: Zeit für Reflexion

Einige sind der Meinung, dass Boykott bei bestimmten Konsumgütern oder bei Konzern wie McDonalds etc. nicht wirklich was bringen würde, da es immer noch eine große Masse an Menschen gibt, die diese Güter trotzdem kaufen oder zu McDonalds essen gehen etc.
Bei so einer riesigen Produktpalette von Nestle zb. hat der Konsument überhaupt keinen Überblick, ausser, der Konsument macht sich über die meisten Produkte und den Konzern schlau. Das heißt Zeit und Mühe investieren.

Es gibt aber auch Beispiele, wo sich ein Konzern wie McDonalds komplett aus bestimmten Regionen oder aus einem Land zurückgezogen hat, da niemand die McDonalds Restaurants besucht hat, um dort etwas zu kaufen. Ich glaub es war Peru....und es gibt noch mehr Beispiele. Den Leuten dort hat das Essen aber auch überhaupt nicht geschmeckt, im Gegenteil, sie fanden es im wahrsten Sinne zum Kotzen. Meckes musste dort dichtmachen. Diese Enthaltung ist natürlich auch kulturell bedingt, es spielen da sicherlich noch mehr Faktoren eine Rolle.

Was Blacky erwähnt hat ist auch richtig. Es sind eben auch die großen Unternehmen und Konzerne, die Börsenorientiert sind und ihr Kapital in jeglicher Art und Weise als Akkumulationsinstrument einsetzen und diejenigen, die das größte Kapital haben, sind auch diejenigen, die andere Unternehmen, Investoren und Spekulanten fressen und sich auf dem Markt durchsetzen.

Es kann aber auch bei Kapitalgiganten passieren, das sich etwas unvorhersehbares ereignet und immensen Einfluss auf den Markt und die Börse hat, dafür gab es ja mit Beginn zur Krise 2007 / 2008 auch gute Beispiele, siehe Großbank Lehman Brothers etc.

Die Welt der Börse hat nichts mehr mit den Oldschool Analysen der bekannten Ökonomen, wie zb. Karl Marx, zu tun, wo es um Arbeitswerttheorie und um die Kritik der Politischen Ökonomie geht.

Die Börsianer, die Aktienhändler, die Großkonzerne und die Konsumenten, sind über die Fragen bezügl. der Bedingungen einer kapitalistischen Produktionsweise hinaus. Das heißt, der Kapitalismus frisst sich selbst auf. Er schafft zwar immer wieder neue Krisen, um sich selbst zu "regulieren" aber irgendwann ist der "Dead-Point" erreicht und das System bricht weltweit zusammen.

Und genau dann müssen sich die Menschen wiederholt die Frage nach den Bedingungen einer kapitalistischen Produktionsweise stellen.

Leider schaffen die Menschen das bisher nicht, sich diese Fragen richtig zu beantworten und die Nebenerscheinungen oder Auswirkungen sind, Kriege, Armut, Hunger, Verelendung etc. auf der einen Seite und auf der anderen Seite, für eine kleine Minderheit, absoluter Reichtum etc.

Die Menschen, die CDU, SPD, Die Grünen, Afd, Front National, NPD, Vlams Belang, Lega Nord, Jobbik, Fidesz, Akp und jetzt Trump mit den Republikanern etc. wählen und diese Menschen als Erlöser und Heilsbringer sehen, wählen ihren eigenen Untergang.
Es ist unglaublich, dass die Menschen sich immer wieder freiwillig zu ihren Schlächtern auf die Schlachtbank (ver)führen lassen.
 
Die Börsen sind zu Kasinos verkommen, wo übertrieben spekuliert wird. Und zu sehr hängt die Wirtschaft von diesen Börsen ab. Und das kann es nicht sein. Die arbeitenden Menschen machen die Wirtschaft aus und nicht die Aktienhändler, welche mit dem Geld dieser Menschen verantwortungslos spielen. Ich finde, dort sollte es strengere Regeln geben. Und wichtiges Bindeglied zwischen arbeitenden Menschen und Aktienhändlern sind natürlich die Unternehmen, welche auch in der Pflicht stehen. Der Staat als Dach Aller sollte die Börsen unter seine Fittiche nehmen.

„Neoliberal“ ist ein Wort, mit dem Linke viel zu gerne herumwerfen... im Kapitalismus hingegen, würde es die Bürger nicht betreffen, wenn ein Betrieb dicht macht. Verspekulieren sich Politiker, so leidet jeder drunter. Sei es durch Rente, Steuern und andere Bedingungen. Im Kapitalismus hingegen, greift der Staat nicht in deine finanziellen Angelegenheiten ein und man kann dich auch nicht ausbeuten! :rumrenn:
 
„Neoliberal“ ist ein Wort, mit dem Linke viel zu gerne herumwerfen... im Kapitalismus hingegen, würde es die Bürger nicht betreffen, wenn ein Betrieb dicht macht. Verspekulieren sich Politiker, so leidet jeder drunter. Sei es durch Rente, Steuern und andere Bedingungen. Im Kapitalismus hingegen, greift der Staat nicht in deine finanziellen Angelegenheiten ein und man kann dich auch nicht ausbeuten! :rumrenn:
Falsch.
 
Im Grunde bestätigt die folgende Stiudie nur, was eigentlich bekannt ist. Die Finanzkrise von vor zehn Jahren wäre eine Chance für einen echten Neuanfang gewesen im ganzen Finanz- und Kapitalsystem. Stattdessen kämpfen immer noch die Masse der Menschen mit den Folgen, während gewisse Kreise, die man als Verursacher ansehen kann, heute besser dastehen als nie zuvor. Und dann wundert man sich über "Wutbürger" und zunehmende Radikalität der Massen. Ohne ein breites Fundament an Mittelschicht in stabilen Verhältnissen ist es schwer mit Demokratie. Ist so. Mal ohne Scheiß, sowas ermöglichte vor gut 100 Jahren die Oktoberrevolution.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/milliadaere-rekord-103.html
 
ja, aber der Revolutionsdreck war auch nicht gerade ein Segen

Das stimmt. Ich hatte irgendwo vielleicht das schon mal beschrieben. Ein Ururgroßvater von mir durfte sich Ende der 70er in hohem Alter mit seinem Bruder aus den USA treffen. Der war als junger Mann ich glaube sogar noch vor dem 1. WK in die USA gegangen. Für ein besseres Leben und weil er schon die Aufkommenden Bewegungen und das Unheil schon gesehen hatte. Und paradoxerweise soll er gesagt haben. Ich bin euch richtig dankbar für die Revolution. Mein Ururgroßvater guckt ihn nur verwundert an und er erklärt so in etwa. Als wir ankamen, ging es einfach nur beschissen. 12 h am Tag malocht für einen absoluten Hungerlohn und unter Bedingungen, die man sich kaum vorstellen kann. Dann kam die Revolution und plötzlich wurden uns die Arbeitszeiten erträglich gesetzt, die Löhne dabei angehoben. Es wurde einfach alles etwas besser. Weil irgend jemand nun einen Heidenschiss davor bekommen hatte, dass hier sowas auch kommt. Und in den Ruin getrieben wurden sie damit ja auch nicht.

Guck doch mal. Es war die Immobilienspekulationsblase, die geplatzt war. Und heute gehts genau diesen Geiern wieder besser als je zuvor. Bezahlbarer Wohnraum ist absoluter sozialer Brennstoff. Ob in den USA oder Deutschland... Weils einer der Faktoren ist, die gerade die (untere) Mittelschicht richtig bedroht.

Gerade unlängst nen längeren Artikel zu Jeff Bezos gelesen. Oh ja, er ist doch ein ganz Toller, man soll ihm gefälligst dankbar sein. Er macht ja viel Charity und hey, Amazonangestellte kriegen ja mal ne Gratifikation, Prämie... Aber nur nicht zuviel, die können ja vielleicht nicht mit Geld umgehen und würden es nur "falsch" ausgeben. (Vielleicht find ich den noch mal.)
Wie wärs sich damit "charitativ" zu beweisen, in dem man normale Löhne zahlt? In Sachsen-Anhalt steht ein neues Zentrum an. 2000 Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region. Sicher ist darüber auch an sich keine Gewerkschaft erzürnt. Tja. Aber nur und um Gottes willen keine Tarifbindung etc. Is klar.
 
Spekulationsblasen haben was Irrationales, niemand ist sicher davor da rein zu geraten, aber bei der Immobilienkiste in den USA wurden ganz klar massive Verbrechen von Bankern begangen für die keiner von ihnen belangt wurde, das ist schon krank und zeigt wie gefangen das Land im Geldrausch ist, ich sehe da auch keinen Ausweg ... außer beten :)

Scheiß was auf Jeff Bezos, wenn ich nicht so ein fauler Hund wäre hätte ich längst meinen Amazon-account gekündigt und würde wie jeder normale Mensch einkaufen gehen, aber das hasse ich noch mehr als Bezos.
 
Das stimmt. Ich hatte irgendwo vielleicht das schon mal beschrieben. Ein Ururgroßvater von mir durfte sich Ende der 70er in hohem Alter mit seinem Bruder aus den USA treffen. Der war als junger Mann ich glaube sogar noch vor dem 1. WK in die USA gegangen. Für ein besseres Leben und weil er schon die Aufkommenden Bewegungen und das Unheil schon gesehen hatte. Und paradoxerweise soll er gesagt haben. Ich bin euch richtig dankbar für die Revolution. Mein Ururgroßvater guckt ihn nur verwundert an und er erklärt so in etwa. Als wir ankamen, ging es einfach nur beschissen. 12 h am Tag malocht für einen absoluten Hungerlohn und unter Bedingungen, die man sich kaum vorstellen kann. Dann kam die Revolution und plötzlich wurden uns die Arbeitszeiten erträglich gesetzt, die Löhne dabei angehoben. Es wurde einfach alles etwas besser. Weil irgend jemand nun einen Heidenschiss davor bekommen hatte, dass hier sowas auch kommt. Und in den Ruin getrieben wurden sie damit ja auch nicht.

Guck doch mal. Es war die Immobilienspekulationsblase, die geplatzt war. Und heute gehts genau diesen Geiern wieder besser als je zuvor. Bezahlbarer Wohnraum ist absoluter sozialer Brennstoff. Ob in den USA oder Deutschland... Weils einer der Faktoren ist, die gerade die (untere) Mittelschicht richtig bedroht.

Gerade unlängst nen längeren Artikel zu Jeff Bezos gelesen. Oh ja, er ist doch ein ganz Toller, man soll ihm gefälligst dankbar sein. Er macht ja viel Charity und hey, Amazonangestellte kriegen ja mal ne Gratifikation, Prämie... Aber nur nicht zuviel, die können ja vielleicht nicht mit Geld umgehen und würden es nur "falsch" ausgeben. (Vielleicht find ich den noch mal.)
Wie wärs sich damit "charitativ" zu beweisen, in dem man normale Löhne zahlt? In Sachsen-Anhalt steht ein neues Zentrum an. 2000 Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region. Sicher ist darüber auch an sich keine Gewerkschaft erzürnt. Tja. Aber nur und um Gottes willen keine Tarifbindung etc. Is klar.

Die Entwicklung der sozialen Gerechtigkeit im Westen hat herzlich wenig mit der Androhung von Enteignung und Gulags für die Reichen zu tun. 1914, als die Oktoberrevolution noch einige Jahre in der Zukunft lag, hat Henry Ford in den USA bereits eigenhändig den Mindestlohn des Landes verdoppelt, indem er entschieden hat seinen Mitarbeitern 5$ pro Tag zu bezahlen. Das hat er getan, weil er richtig erkannt hat, dass das einzige was zählt, die Produktivität ist, und man die Produktivität nicht nur durch Ausbeutung steigern kann, sondern auch durch Mitarbeiterzufriedenheit. Außerdem hat er damit auch die ökonomischen Theorien der 30er Jahre von Keynes vorweggenommen, denn mit 5$ pro Tag konnte sich jeder seiner Mitarbeiter ein Auto leisten, und außerdem konnten sie auch generell mehr Geld ausgeben, wodurch sie die Kaufkraft der gesamten amerikanischen Gesellschaft indirekt angehoben haben, d.h. also bspw. auch die Kneipenwirte ihrer Stammkneipen konnten sich jetzt schneller ein Auto leisten, denn die ganzen Ford-Mitarbeiter haben plötzlich deutlich mehr Geld ausgeben. Ford hat also stückweise seine eigenen Absatzmärkte geschaffen. Das ist die gleiche Idee, die auch die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik von Präsident Roosevelt zugrundegelegen ist, die maßgeblich von Keynes beeinflusst war, wonach den gesellschaftlichen Konsum zu erhöhen eine einfache Möglichkeit ist, Wachstum zu erzeugen.
Jeff Bezos hat zuletzt etwas sehr ähnliches getan. Er hat den Mindestlohn in seinem Konzern auf 15$ erhöht. Das betrifft ca. 400.000 Mitarbeiter von ihm direkt, aber auch indirekt die Mitarbeiter seiner Konkurrenten. Was Jeff Bezos getan hat ist ein Beispiel, wie Mindestlohnerhöhungen durch Marktkräfte getrieben werden können. Amazon möchte in den Einzelhandel expandieren, wo in den USA Wal Mart und Target den Markt dominieren. Die beiden Konzerne haben einen internen Mindestlohn von 11$ bzw. 12$. Wenn jetzt Bezos seinen Mitarbeitern 15$ zahlt, werden alle Mitarbeiter von Wal Mart und Target zu Amazons Einzelhandelskette Whole Foods wechseln wollen, da gleicher Job, aber bessere Bezahlung. Um also den Mitarbeiterschwund zu verhindern, müssen sie selbst auch ihren internen Mindestlohn erhöhen. Auf diese Weise könnte es sein, dass Wal Mart oder Target pleite gehen oder Marktanteile verlieren, in die dann Bezos mit Whole Foods expandieren kann.

Lange Rede kurzer Sinn, die Entwicklung von sozialer Gerechtigkeit im Westen war nicht durch die Furcht vor kommunistischer Machtnahme getrieben.
 
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